Filip Jicha, der Trainer vom deutschen Meister THW Kiel, beklagt die unterschiedlichen Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland. Der in einigen Ländern großzügigere Umgang beim Einlass von Zuschauern zu Sportveranstaltungen irritiere den Coach.
"Es werden bei uns umfangreiche und detaillierte Hygienekonzepte erarbeitet, um den Fans überhaupt wieder die Chance zu geben, in die Halle zu kommen. Gleichzeitig sitze ich im Flugzeug ohne großartige Maßnahmen, finde am Flughafen nicht einmal ein Desinfektionsmittel", so Jicha gegenüber den Kieler Nachrichten. "Aber Großveranstaltungen bleiben verboten. Da fühle ich mich ungerecht behandelt, weil einige Branchen einfach eine bessere Lobby haben als andere. Wir kämpfen auch ums Überleben."
"Ich weiß nicht, was richtig und falsch ist"
Jicha sei vor allem von eins irritiert: Der in einigen Ländern großzügigere Umgang beim Einlass von Zuschauern zu Sportveranstaltungen. "Auf der einen Seite habe ich riesigen Respekt vor unseren Politikern, die diese Entscheidungen treffen müssen. Aber auf der anderen Seite bin ich auch verwirrt. Ich weiß nicht, was richtig und falsch ist."
Der fehlende Wettbewern könnte in der Bundesliga zur Gefahr für die Profis werden, so der 38-jährige Tscheche: "Wir haben schon lange nicht mehr diese Spannung, die von einer Liga, vom Sich-Messen ausgeht. Keiner hat das. Ich sehe darin auch den großen Grund, dass sich viele Spieler in den Vereinen verletzen momentan. Körper und Geist sind nicht in einer Balance. Das ist schwer zu kompensieren", sagte der Coach.
Für den Saisonauftakt am 1. Oktober in der HBL erwarte der Meistertrainer "überraschende Resultate".