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DHB-Team hat vor Schweiz-Test EM und Olympia im Blick

Nach Heim-WM

Die deutsche Nationalmannschaft belegte in der Heim-WM Anfang des Jahres den vierten Platz.
Image: Die deutsche Nationalmannschaft erreichte bei der Heim-WM Anfang des Jahres den vierten Platz.  © Getty

Am Samstag den 9. März steht das erste Testspiel nach der Heim-WM an. Sechs Wochen sind seitdem vergangen - eine Zeit, in der Trainer Christian Prokop sich intensiv mit den Ereignissen der Weltmeisterschaft auseinander setzen konnte.

In der Pressekonferenz am Dienstagnachmittag galt es, erste Schlüsse zu ziehen und neue Ziele für die Zukunft aufzustellen. "Wir zählen zu den vier besten Teams der Welt, das ist eine tolle Erkenntnis", verkündet der Bundestrainer und lobte die variable Deckungsarbeit in verschiedenen Formationen und die geringe Anzahl an unnötigen Ballverlusten. Dennoch fehlen noch „drei, vier, fünf Prozent für die Weltspitze" ergänzt Prokop kritisch.

Lösungsansätze und Nominierungen

Um die Schwachstellen der Mannschaft zu schließen, gelte es vor allem in brenzlichen Situationen mehr Ruhe zu bewahren und mit mehr Cleverness und Mut die entscheidenden Situationen für sich zu gewinnen. Im Vergleich zur internationalen Konkurrenz müsse zudem am Abschluss von außen gearbeitet werden.

Kretzschmar: Lösungsansätze für das Reizthema Belastung
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Sky Experte Stefan Kretzschmar beleuchtet in seiner Kolumne jede Woche die wichtigsten Themen aus der Welt des Handballs. Diesmal nennt er Maßnahmen für eine bessere Belastungsteuerung.

Neben vier Neuzugängen bleibt der Kern der Mannschaft bestehen. Beim Testspiel am Samstag werden die WM-Fahrer Uwe Gensheimer (keine Freigabe von seinem Verein Paris Saint-Germain), Martin Strobel (Kreuzbandriss), Fabian Wiede (Handverletzung) sowie Jannik Kohlbacher, Patrick Groetzki, Steffen Fäth und Steffen Weinhold (Schonung) aussetzen. Somit bekommen junge Spieler wie Johannes Golla, Timo Kastening, Sebastian Heymann und Christopher Rudeck die Chance, sich zu beweisen und ohne Druck in das Spiel auf internationaler Ebene zu finden.

Der Gegner Schweiz

Das letzte Aufeinandertreffen gegen die Schweiz fand im Juni 2017 in Bremen statt. Damals gewann Deutschland das finale EM-Qualifikationsspiel zur EHF EURO 2018 in Kroatien mit 29:22. Ein bekanntes Gesicht der Mannschaft ist Andy Schmid der seit 2010 für die Rhein-Neckar Löwen spielt. Er hat die WM von den Malediven mitverfolgt und drückte seinen Mitspielern aus Deutschland die Daumen. Besonders begeistert war er von dem großen medialen Interesse und der Begeisterung der Fans. In der Schweiz habe es der Handball neben den Wintersportarten, Tennis und Eishockey schwer. Um noch mehr Aufmerksamkeit für die Sportart zu gewinnen, müsse es mehr Spiele auf großer Bühne geben.

Die Schweizer Nationalmannschaft nahm bislang an insgesamt zehn Handball-Weltmeisterschaften teil. Die besten Platzierungen erreichten sie mit dem vierten Platz bei den Weltmeisterschaften 1954 und 1993. Der jüngste Erfolg der Schweizer Auswahl war der zwölfte Platz bei der Europameisterschaft 2004. Bei der Heim-WM 2006 schied das Team bereits in der Vorrunde aus. "Ich werde nicht jünger, und ich habe seit 2006 kein großes Turnier mehr gespielt, also ist die Motivation, 2020 dabei zu sein, riesengroß", erklärt Schmid sein großes Ziel mit der Länderauswahl. Der Grundstein hierfür soll im Test gegen Deutschland gelegt werden.

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Neue Ziele

Für die deutsche Nationalmannschaft stehen im kommenden Jahr gleich zwei große Turniere an. Im Januar 2020 findet die EM in Schweden, Österreich und Norwegen statt. Im Sommer 2020 spielen die Deutschen um eine Medaille bei den Olympischen Spielen in Tokio. Prokop erhofft sich bei beiden Wettkämpfen mindestens den Einzug ins Halbfinale. "Ich bin ein Freund von realistischen Zielen, mit denen man sich anspornt und sich identifizieren kann. Natürlich wollen wir als Sportler immer das Maximum erreichen", sagte der 40-Jährige.

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Der deutsche Kader für das Testspiel

Tor: Silvio Heinevetter (Füchse Berlin), Christopher Rudeck (Bergischer HC). - ab 8. März: Andreas Wolff (THW Kiel)

Linksaußen: Matthias Musche (SC Magdeburg), Marcel Schiller (FA Göppingen)

Rückraum links: Fabian Böhm (TSV Hannover-Burgdorf), Finn Lemke (SC Magdeburg), Paul Drux (Füchse Berlin), Sebastian Heymann (FA Göppingen)

Rückraum Mitte: Tim Suton (TBV Lemgo Lippe), Fabian Wiede (Füchse Berlin), Marian Michalczik (GWD Minden)

Rückraum rechts: Franz Semper (SC DHfK Leipzig), Kai Häfner (TSV Hannover-Burgdorf)

Rechtsaußen: Timo Kastening (TSV Hannover-Burgdorf), Tim Hornke (TBV Lemgo)

Kreis: Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt). - ab 8. März: Hendrik Pekeler (THW Kiel), Patrick Wiencek (THW Kiel)

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