Das Überraschungsteam Portugal sorgt bei der Handball-EM weiter für Furore. Zum Hauptrundenauftakt blamierte der Außenseiter Schweden durch einen 35:25 (15:12)-Erfolg und schaffte damit nach dem Erfolg gegen den bereits ausgeschiedenen Mitfavoriten Frankreich den nächsten Coup.
Zuvor hatten der frühere Bundesliga-Spieler und -Trainer Ljubomir Vranjes mit Slowenien sowie Vize-Weltmeister Norwegen Kurs auf das Halbfinale genommen. Die Slowenen gewannen am Freitagnachmittag gegen Island um den Ex-Kieler Aron Palmarsson 30:27 (15:14), Norwegen setzte sich souverän 36:29 (20:12) gegen Ungarn durch.
Norwegen führt die Hauptrundengruppe II mit vier Zählern vor den punktgleichen Slowenen an. Ungarn und Portugal folgen mit je zwei Punkte vor Island und Schweden (beide 0).
Unruhe bei Schweden vor dem Spiel gegen Portugal
Vor der Partie gegen Portugal hatte ein nächtlicher Ausflug von vier schwedischen Nationalspielern für Aufsehen gesorgt. Jim Gottfridsson, Spielmacher des deutschen Meisters SG Flensburg-Handewitt, sowie seine Teamkollegen Lukas Nilsson (THW Kiel), Kim Ekdahl du Rietz und Andreas Nilsson hatten ihren Vorrundensieg gegen Polen am Mittwochabend in einer Bar in Malmö gefeiert.
Anschließend bat das Quartett um Entschuldigung - die nicht gerade sportliche Vorbereitung rächte sich aber augenscheinlich, gegen Portugal war Schweden chancenlos.
Pflichtsieg für Norwegen
Der Vizeweltmeister setzt sich deutlich gegen Ungarn durch. Der Co-Gastgeber führt nun die Hauptrundengruppe II mit vier Zählern vor den punktgleichen Slowenen an. Für Norwegen, das nach 18 Minuten bereits 15:5 führte, traf Topstar Sander Sagosen siebenmal.
Vranjes auf Erfolgskurs
Vranjes, der den deutschen Meister SG Flensburg-Handewitt 2014 zum Champions-League-Sieg gecoacht hatte, übernahm erst im Dezember 2019 die Nationalmannschaft Sloweniens, die bislang eine starke EM spielt. In der Vorrunde gelang Vranjes sogar ein Sieg über sein Heimatland Schweden.
Slowenien gewann die Gruppe F mit drei Siegen aus drei Spielen. Bester Werfer gegen die Isländer, die in der Hauptrunde weiter punktlos sind, war Dean Bombac mit neun Treffern. Zudem zeigte auch Torhüter Klemen Ferlin mit 15 Paraden eine starke Leistung.