Handball News: DHB-Abwehrformationen der Sky Experten

Abwehrsorgen beim DHB: Sky Experten stellen Defensive auf

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Sky Experte Pascal Hens erklärt seine Wunsch-Abwehr für die WM 2021 im Video (Länge: 1:49 Minuten).

Nach zahlreichen WM- Absagen steht DHB-Trainer Alfred Gislason vor einer schwierigen Aufgabe. Mit Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler und Finn Lemke fehlt ihm das eingespielte Abwehrzentrum. Unsere Sky Experten um Stefan Kretzschmar und Co. haben ihre Wunsch-Defensive für die WM aufgestellt.

Die Frage, wie die deutschen Handballer bei der WM in Ägypten auflaufen, beschäftigt nicht nur Bundestrainer Alfred Gislason. Auch unsere Sky Experten Stefan Kretzschmar, Pascal Hens, Henning Fritz und Heiner Brand haben sich die Köpfe über mögliche Abwehrformationen zerbrochen. Und wer hätte das gedacht, in der Defensive setzen alle vier auf unterschiedliche Spieler.

In den letzten Jahren war das Konzept der Abwehr immer die 6:0-Formation. Im Innenblock teilten sich die beiden Kieler Pekeler und Wiencek gemeinsam mit Melsungens Lemke die Arbeit. Alle drei strahlen eine unglaubliche Stabilität und Härte aus, die es nun zu ersetzen gilt. Auf eine 6:0-Formation setzen für die kommende WM auch drei unserer Experten:

Die Wunschformation von Stefan Kretzschmar

Der ehemalige Linksaußen würde für die kommende WM auf die gewohnte Formation setzen. Den ausfallenden Mittelblock würde er mit Marian Michalczik von den Füchsen Berlin und Sebastian Firnhaber (HC Erlangen) ersetzen. Firnhaber erfüllt diese Aufgabe bei Erlangen sehr souverän und hat durch seine Zeit beim THW Kiel auch die internationale Erfahrung. Auch Michalczik hat bereits Erfahrungen im Abwehrzentrum gesammelt, taucht bei den Füchsen aber eher auf der Halblinken Verteidigungsposition auf.

So sieht Stefan Kretzschmar die deutsche Mannschaft in der Abwehr.
Image: So sieht Stefan Kretzschmar die deutsche Mannschaft in der Abwehr.  © Sky

Auf den Halbpositionen sieht Kretzschmar Kai Häfner und Julius Kühn, die diese Positionen auch bei der MT Melsungen übernehmen. Bei den beiden Qualifikationsspielen im November hat auch der Bundestrainer auf die beiden gesetzt. Auf den Flügelpositionen stellt der 218-malige Nationalspieler Kapitän Uwe Gensheimer und Timo Kastening auf. Beide haben ihre Stärken im Gegenstoß und können für einfache Tore sorgen.

Im Tor setzt Kretzschmar als einziger auf den EM-Helden von 2016, Andreas Wolff. Alle anderen würden mit Johannes Bitter beginnen, der sich beim TVB Stuttgart aktuell in guter Verfassung zeigt.

Die Wunschformation von Heiner Brand

Auch der ehemalige Bundestrainer stellt für die WM die gewohnte 6:0-Formation auf. Genau wie Kretzschmar sieht Brand auf den Halbpositionen die Melsunger Häfner und Kühn. Auf den Flügelpositionen tauscht er Kastening mit Teamkollegen Tobias Reichmann aus, der international mehr Erfahrung mitbringt. Auf der linken Seite setzt der Weltmeister von 1978 ebenfalls auf Gensheimer.

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So sieht die Formation von Heiner Brand aus.
Image: So sieht die Formation von Heiner Brand aus.  © Sky

Der größte Unterschied der beiden Aufstellungen liegt im Abwehrzentrum. Brand würde hier auf Johannes Golla und Paul Drux setzen. Beide bringen enorm viel Kraft und Masse mit, die sich durchaus gegen starke Kreisläufer durchsetzen könnten. Golla spielt eine wichtige Rolle im Abwehrzentrum der SG Flensburg-Handewitt und hat sich auch in der Nationalmannschaft schon auf der Position bewiesen. Der Berliner Drux kann und hat in der Abwehr schon jede Position gespielt und ist daher sehr flexibel einsetzbar. Allerdings war der 25-Jährige zuletzt nur im erweiterten Kader.

Die Wunschformation von Henning Fritz

Auf zwei Positionen stimmt der Weltmeister von 2007 Brand und Kretzschmar zu: Kai Häfner soll die Halbposition auf der rechten Seite übernehmen und Gensheimer die linke Flügelposition. Genau wie sein alter Trainer setzt Fritz auch auf Reichmann auf Rechtsaußen. Im Mittelblock stellt er auch Firnhaber auf.

Mit dieser Abwehr würde Henning Fritz ins Rennen gehen.
Image: Mit dieser Abwehr würde Henning Fritz ins Rennen gehen.  © Sky

Firnhaber soll zusammen mit Christian Dissinger das Zentrum der Abwehr bilden. Aktuell steht Dissinger in Mazedonien bei HC Vardar Skopje unter Vertrag und sammelt viel internationale Erfahrung. Der Vorteil bei diesem Mittelblock: Firnhaber und Dissinger kennen sich aus der gemeinsamen Zeit beim THW Kiel. Beide spielten dort bis 2018 unter dem heutigen Nationaltrainer Gislason und kennen damit sowohl sein System als auch den Nebenmann.

Auf der linken Halbposition würde Fritz Fabian Böhm von der TSV Hannover-Burgdorf aufstellen. Böhm verteidigt dort auch im Verein und hat seine Klasse schon oft in der Nationalmannschaft unter Beweis gestellt.

Die Wunschformation von Pascal Hens

Als einziger Experte setzt Hens auf eine offensivere Abwehrformation. Bei der WM würde er mit der 3:2:1-Formation starten, die Gislason jahrelang beim THW Kiel gespielt hat. Die Spitze der Deckung soll dabei Gensheimer übernehmen, der mit seiner Schnelligkeit viele Räume zulaufen kann. Bei den Rhein-Neckar Löwen wird der Mannheimer in der Abwehr immer mehr auf der Halbposition eingesetzt und konnte dort einiges in Sachen Zweikampfführung lernen.

Den Part auf der linken Halbposition soll Flensburgs Golla übernehmen. Er ist ein robuster Abwehrspieler und durch seine Kraft extrem stark in den Zweikämpfen. Den Gegenpart zu Golla bildet David Schmidt vom Bergischen HC. Schmidt ist ebenfalls ein guter Abwehrspieler im Eins-gegen-eins und kann somit den Gegenspieler immer wieder unter Druck setzen.

So könnte Pascal Hens sich die deutsche Abwehr vorstellen.
Image: So könnte Pascal Hens sich die deutsche Abwehr vorstellen.  © Sky

Im Abwehrzentrum setzt Hens auf Dissinger, der bei Vardar Skopje viel Einsatzzeiten in der Abwehr bekommt. Der Job auf der hinteren Mitte-Position bringt viel Laufarbeit mit sich, die der 29-Jährige mit seinen großen Schritten leisten kann. Auf der rechten Flügelposition stellt Hens genau wie Kretzschmar Timo Kastening auf. Auf der linken Seite soll Philipp Weber vom SC DHfK Leipzig decken. Damit will Hens auf einen Angriff-Abwehr-Wechsel verzichten, um ein schnelleres Umschalten zu gewährleisten.

Welche Experten-Formation bevorzugt ihr?

Alle vier Formationen bringen sicherlich ihre Vor- und Nachteile mit sich. Am Ende muss diese Entscheidung aber der Bundestrainer Alfred Gislason treffen. Die endgültige Nominierung seines 20-Mann-Kaders gibt er am Montag, 21. Dezember um 11 Uhr bekannt. Die Pressekonferenz dazu gibt es im Free-TV auf Sky Sport News und hier im kostenlosen Livestream.

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