Handball-WM: Die Stimmen zur DHB-Pleite in Spiel um Platz 3
Handball-WM 2019 in Deutschland & Dänemark
01.02.2019 | 11:32 Uhr
Die deutschen Handball unterliegen Frankreich in einem hochdramatischen Spiel um Platz drei mit 25:26 (13:9) und verpassen damit eine WM-Medaille. Die Enttäuschung sitzt tief.
Sky Sport fasst die Stimmen aus Pressekonferenz, Mixed Zone und ZDF zusammen.
Bundestrainer Christian Prokop:
"Ich bin richtig stolz auf diese Mannschaft. Es hat mir riesigen Spaß gemacht, mit den Jungs die Tage dieser WM zu genießen. Bis auf das Endergebnis ist alles so gelaufen, wie wir es uns gewünscht haben. Ich glaube, eine Medaille wäre nicht unverdient gewesen nach den Leistungen, die wir das ganze Turnier gezeigt haben. Aber am Ende hat die cleverere Mannschaft gewonnen. Gratulation an Frankreich. Werden trotzdem darauf anstoßen, auf das, was wir geleistet haben. Wir haben viele Fans erreicht. Auch wenn es grade bitter ist, wird das bleiben. Das muss nachhaltig bleiben. Wir sind in der Verantwortung, in die Schulen zu gehen und die Kinder zu begeistern."
"Der Schmerz ist sehr groß, die Franzosen waren heute cleverer. Wir haben aber viele Sympathien gewonnen. Es ist ganz wichtig, dass wir präsent bleiben und diese coole Sportart weiter nach vorn bringen."
Torhüter Andreas Wolff:
"Das war sehr bitter. Wir spielen wir in den Schlusssekunden einen Harakiri-Pass, anstatt das Ding runterzuspielen. Wir haben sehr gut gespielt, haben uns mit eigenen Dummheiten aber um die Medaille gebracht. Insgesamt war es eine tolle WM für unsere Mannschaft. Die Unterstützung der Fans war fantastisch. Wir sind auch nicht ausgeschieden, weil wir sang- und klanglos gegen irgendwelche zweitklassigen Gegner untergegangen sind. Wir hatten vor dem Turnier die Zielsetzung Halbfinale - das haben wir geschafft. Es ist natürlich bitter, dass wir uns am Ende nicht mit einer Medaille belohnen konnten, wir können aber dennoch ein positives Fazit ziehen. Wir haben gezeigt, warum Handball so eine tolle Sportart ist."
Rückraumspieler Tim Suton:
"Glückwunsch an Frankreich. Wir hätten die Bronze-Medaille verdient. Aber am Ende haben wir gesehen, dass uns zahlreiche Spiele in den Knochen stecken. Frankreich war am Ende cleverer. Kleinigkeiten haben das Spiel entschieden."
Kapitän Uwe Gensheimer:
"Wir waren vor allem in der ersten Halbzeit deutlich besser, als die Vier-Tore-Führung, die wir in die Kabine mitgenommen haben. Wir haben durch unser uncleveres Unterzahlspiel, als wir die Bälle unnötig verloren haben, die Franzosen aufgebaut. Unsere Abwehr stand in der ersten Halbzeit bombig, Andi Wolff hat die Würfe aus dem Rückraum gut weggenommen. Wir hätten zur Halbzeit viel höher führen müssen. Das Ende war verrückt. Sowas tut halt weh. Wir haben trotzdem ein großes Turnier gespielt, wir können uns nichts vorwerfen."
Linksaußen Matthias Musche:
"Haben in der Vor- und Hauptrunde überragt gespielt und gekämpft. Unser Auftrag war es auch ein bisschen, den Handball in Deutschland salonfähig zu machen - das haben wir bis zum Halbfinale sehr gut gemacht. Wir als Spieler wollten aber mehr, wenn man schon so weit ist."
DHB-Vizepräsident Bob Hanning:
"Wir haben eine überragende Weltmeisterschaft in Deutschland gespielt. Unter dem Strich können die Jungs auf das, was sie geleistet haben, superstolz sein."