HBL All Star Game: Vergleich DHB-Team vs. All Stars

All-Star-Game live auf Sky Sport News HD

Die deutsche Nationalmannschaft trifft auf die HBL All Stars
Image: Die deutsche Nationalmannschaft trifft auf die HBL All Stars  © Sky

Die deutsche Nationalmannschaft trifft heute um 19 Uhr in der Porsche-Arena in Stuttgart (ab 18:30 Uhr live auf Sky Sport News HD oder auf skysport.de im kostenlosen Live-Stream) auf eine Weltauswahl der Handball-Bundesliga. Wer hat die Nase vorne?

Die letzten beiden Duelle konnten die All Stars für sich entscheiden. Vergangene Saison hieß es in Leipzig 43:39, im Jahr zuvor siegten die All Stars am gleichen Ort mit 40:36. Zuvor blieb das DHB-Team sieben Mal unbesiegt und gewann sechs dieser Duelle. Wer setzt sich diesmal durch?

All Star Game in Stuttgart live im TV und Stream
All Star Game in Stuttgart live im TV und Stream

Mit Sky seht ihr den ersten Auftritt der Deutschen Handball-Nationalmannschaft nach der WM live!

TOR

All Stars: Mikael Appelgren (Rhein-Neckar Löwen), Benjamin Buric (Flensburg-Handewitt), Johannes Bitter (TVB Stuttgart)

DHB-Team: Silvio Heinevetter (Füchse Berlin), Christopher Rudeck (Bergischer HC)

  • Mit Mikael Appelgren und Benjamin Buric stehen zwei der drei besten HBL-Torhüter im Team der All Stars. Beide wehrten 37 Prozent der Würfe auf ihr Tor ab. Es fehlt lediglich Appelgrens schwedischer Teamkollege bei den Löwen und der Nationalmannschaft, Andreas Palicka mit ebenfalls 37 Prozent Abwehrquote.
  • Jogi Bitter vom TVB Stuttgart wurde von den HBL-Trainern für das All Star Game nominiert, fällt mit seiner Quote von 27 Prozent aber gegenüber den anderen Torhütern deutlich ab. Für den Weltmeister von 2007 spricht die Erfahrung.
  • Das DHB-Team kann nicht auf das WM-Duo zurückgreifen, da Andreas Wolff aus privaten Gründen absagen musste. Dafür rückt Christopher Rudeck in den Kader, der beim starken Aufsteiger Bergischer HC eine beachtenswerte Saison spielt (32 Prozent abgewehrter Bälle, wie Heinevetter).
  • Fazit: Bei der WM hat die Rollenverteilung mit Wolff als Nummer eins und Heinevetter als Nummer zwei gut funktioniert. Ohne Wolff dürfte Heinevetter beginnen, Rudeck wird aber sicherlich genug Zeit bekommen, sein Können zu zeigen. Dennoch spricht allein die Fangquote eine klare Sprache: Bei den All Stars spielen die beiden prozentual besten Torhüter der Liga, ergänzt durch den wohl erfahrensten. Punkt für die All Stars - 1:0

LINKSAUSSEN

All Stars: Bjarki Mar Elisson (Füchse Berlin), Hampus Wanne (Flensburg-Handewitt), Marcel Schiller (Frisch Auf Göppingen)

DHB-Team: Matthias Musche (SC Magdeburg)

  • Kapitän Uwe Gensheimer, der zur neuen Saison zurück zu den Rhein-Neckar Löwen wechselt, kann nicht am All Star Game teilnehmen. Doch auch sein Back-Up hat es drauf: Matthias Musche führt die Torschützenliste der HBL 2018/19 mit 162 Treffern an und weist eine Quote von 76 Prozent auf.
  • Elisson von den Füchsen Berlin vertrat den verletzten Sigurdsson bereits bei der WM, jetzt auch in Stuttgart. Er traf bei einer Quote von 75 Prozent bisher 45 mal ins Schwarze. Neben Schwedens WM-Teilnehmer Hampus Wanne (55 Tore, 72 Prozent) ist bei den All Stars mit Marcel Schiller auch ein Spieler aus dem erweiterten Kader von Christian Prokop dabei (122 Treffer, 74 Prozent).
  • Von allen Spielern im All-Star-Game erzielte Gensheimer, sollte er spielen, mit 56 die meisten WM-Treffer. Damit landete er auf Platz vier der WM-Torjägerliste.
  • Fazit: Auch ohne den Kapitän geht der Punkt an die Nationalmannschaft: Musches Leistungen im bisherigen HBL-Saisonverlauf sind überragend, mit großem Vorsprung führt er die Torjägerliste an. Punkt Deutschland - 1:1
Kretzschmar zum Gensheimer-Coup: ein tolles Zeichen!
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Sky Experte Stefan Kretzschmar beleuchtet in seiner Kolumne jede Woche die wichtigsten Themen aus der Welt des Handballs. Dieses Mal analysiert der ehemalige Nationalspieler die Rückkehr von Uwe Gensheimer zu den Rhein-Neckar Löwen.

RÜCKRAUM LINKS

All Stars: Fabian van Olphen (TBV Lemgo Lippe), Nikola Bilyk (THW Kiel), Jacob Holm (Füchse Berlin)

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DHB-Team: Fabian Böhm (TSV Hannover-Burgdorf), Finn Lemke (MT Melsungen)

  • Zwei Youngster und ein "alter Hase" bei den All Stars: Fabian van Olphen geht auch mit seinen 37 Jahren noch voran beim TBV Lemgo. Nikoly Bilyk spielt trotz seiner gerade einmal 22 Jahre seine dritte Spielzeit bei Rekordmeister Kiel. Jacob Holm feiert eine starke Debütsaison in Berlin: Der Däne traf bereits 75 Mal.
  • Bilyk überzeugte auch bei der WM und war hinter Robert Weber (37 Treffer) mit 27 WM-Toren der zweitgefährlichste Akteur der Österreicher.
  • Beim DHB-Team fällt Steffen Fäth aus. Die Last wird sich also auf die Schultern von Fabian Böhm (62 Treffer bei 60 Prozent) und eventuell Abwehrspezialist Lemke (38 Buden/50 Prozent) verteilen.
  • Fazit: Ohne Fäth sind die deutschen Optionen auf dieser Position überschaubar: Anders als im Verein kommt Lemke unter Prokop eigentlich nur in der Abwehr zum Einsatz, vielleicht macht der Bundestrainer beim All Star Game aber eine Ausnahme. Böhm hat eine gute WM hinter sich, Drux könnte ebenfalls auf der "Königsposition" eingesetzt werden. Dennoch ist die Mischung aus Erfahrung (van Olphen), Durchschlagskraft (Bilyk) und Variabilität (Holm) bei den All Stars besser. Punkt All Stars - 2:1

RÜCKRAUM MITTE

All Stars: Andy Schmid (Rhein-Neckar Löwen), Mimi Kraus (TVB Stuttgart), Marko Bezjak (SC Magdeburg)

DHB-Team: Paul Drux, Fabian Wiede (beide Füchse Berlin), Tim Suton (TBV Lemgo)

  • Mit Andy Schmid, Deutschlands aktuellem Handballer des Jahres, steht den All Stars auf der Spielmacher-Position enorme Qualität zur Verfügung. Der Schweizer hat mit 77 Treffern die meisten aller Akteure auf der Position. Mit nur 45 Prozent Erfolgsquote allerdings in dieser Statistik auch den schwächsten Wert. Erreichte gerade gegen Ende der Hinrunde nur selten seine absolute Top-Form.
  • Mimi Kraus (72 Tore bei 65 Prozent) wurde von Christian Prokop trotz starker Leistungen nicht nominiert und war zudem wegen einer Verletzung angeschlagen. Marko Bezjak legte in Magdeburg eine richtig starke Hinrunde hin.
  • Paul Drux kam in der HBL erst zehnmal zum Einsatz und weist daher nur 31 Treffer auf. Teamkollege Fabian Wiede spielte eine starke WM und war bester DHB-Scorer (24 Tore, 39 Assists), brachte es in der Bundesliga aber auch nur auf zwölf Partien. Auch Youngster Suton hatte mit einer Verletzung zu kämpfen und wurde bei der WM für Strobel nachnominiert.
  • Fazit: Auf keiner Feldspieler-Position sind die All Stars so stark besetzt wie auf dieser. Auch wenn Schmid bislang nicht ganz die Form der letzten Jahre erreichte, er ist fünffacher MVP. Mehr braucht man nicht zu sagen. Dazu Kraus, der immer für ein Feuerwerk gut ist und Bezjak, Dreh- und Angelpunkt des Tabellenvierten. Weil alle drei nicht bei der WM waren, reisen sie auch noch ausgeruht nach Stuttgart. Dagegen kommt Deutschland nicht an, auch wenn Fabian Wiede der aktuell wohl beste deutsche Rückraumspieler ist. Punkt All Stars - 3:1.

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Trotz der bitteren Last-Second-Niederlage gegen Frankreich im Spiel um Platz 3 überwiegt bei den deutschen Nationalspielern der Stolz auf das Erreichte.

RÜCKRAUM RECHTS

All Stars: Holger Glandorf (Flensburg-Handewitt), Alexander Petersson (Rhein-Neckar Löwen), Albin Lagergren (SC Magdeburg)

DHB-Team: Kai Häfner (Hannover-Burgdorf), Franz Semper (SC DHfK Leipzig)

  • Mit Holger Glandorf, dem Weltmeister von 2007, startet der beste Feldtorschütze der Bundesligageschichte für die All Stars. In der laufenden Spielzeit traf er 66 Mal bei einer Quote von 58 Prozent.
  • Zu Glandorf gesellt sich mit dem Schweden Albin Lagergren ein weiterer WM-Fahrer, der bei den Tre Kronor mit 52 Punkten zweitbester Scorer im WM-Turnier war. Alexander Petersson wirft 15 Jahre Bundesliga-Erfahrung in die Waagschale, in der laufenden Spielzeit bringt es der Isländer bei 57 Prozent Trefferquote auf 63 Tore.
  • Franz Semper ist mit 90 Hütten der beste Torschütze im All-Star-Game auf der Position. Der Leipziger musste bei der WM aber nach der Vorrunde für Hannovers Kai Häfner weichen, der in der laufenden Bundesligasaison erst zehn Spiele absolvierte. Dabei erzielte er mit 61 Buden aber über sechs Treffer pro Partie. Steffen Weinhold hatte bei der WM mit Adduktorenproblemen zu kämpfen und fällt verletzt aus.
  • Fazit: Mehr Erfahrung als Glandorf und Petersson geht nicht! Dazu der starke Lagergren. Das reicht zum Punkt gegen die deutschen Linkshänder. Semper ist das Versprechen an die Zukunft, muss sich in der Nationalmannschaft aber erst zurecht finden. Punkt All Stars - 4:1.

RECHTSAUSSEN

All Stars: Marius Steinhauser (SG Flensburg-Handewitt), Robert Weber (SC Magdeburg)

DHB-Team: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen)

  • Robert Weber führte Österreich mit 37 Toren bei der WM 2019 an, in der Liga hatte er eine schwere Hinrunde: Der einstige Top-Torjäger sprach in seiner letzten Saison in Magdeburg Unstimmigkeiten mit Verantwortlichen an, war teilweise nur Ersatz. 54 Tore und 63 Prozent sind für ihn keine gute Ausbeute. Steinhauser ist bei Tabellenführer Flensburg klare Nummer zwei hinter Weltmeister Lasse Svan, der jedoch wie Kiels Niklas Ekberg absagen musste.
  • Patrick Groetzki spielte eine eher enttäuschende WM, verwandelte lediglich 56 Prozent seiner Würfe und rangierte teamintern mit 14 Toren nur auf Rang neun beim DHB-Team. Und das, obwohl der Rechtsaußen mit 7:52 Stunden mit Abstand am längsten aller deutschen Spieler auf der Platte stand.
  • Fazit: Keiner der Nominierten kann auf eine vollends gelungene Hinrunde zurückblicken, deshalb ein klassisches Unentschieden - 5:2.

KREIS MITTE

All Stars: Johannes Golla (Flensburg-Handewitt), Zeljko Musa (SC Magdeburg), Moritz Preuss (VfL Gummersbach)

DHB-Team: Patrick Wiencek (THW Kiel), Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen)

  • Auf keiner Position muss sich der DHB so wenig Sorgen machen, wie am Kreis: Mit Johannes Golla und Moritz Preuss sind hier gleich zwei junge Deutsche bei den All Stars dabei. Kroatiens WM-Fahrer Zeljko Musa (19 WM-Tore) komplettiert das Trio.
  • Wie auch in der Bundesliga (90 Treffer) war Kohlbacher bei der WM der torgefährlichste der drei DHB-Kreisläufer. Kohlbacher traf 24 Mal, Wiencek zwölf Mal, war aber eher in der Abwehr gefragt. Hendrik Pekeler gelangen in der HBL 50 Treffer, der Kieler fällt allerdings aus. Eigentlich bildet er mit Wiencek ein überragendes Abwehr-Duo, sein Ausfall kann durch Abwehrspezialist Lemke jedoch gut abgefangen werden.
  • Fazit: Drei Spieler auf internationalem, wenn nicht gar Weltklasse-Niveau: Auf dieser Position macht dem DHB-Team keiner etwas vor, auch wenn Pekeler nicht spielen kann. Klarer Punktgewinn für Deutschland: 5:3.

Der Punktsieg im Vorfeld geht also an die All Stars, was auch an den fünf Absagen auf Seiten der Nationalmannschaft liegt. Für das Team von Christian Prokop spricht jedoch die Eingespieltheit. Wir dürfen uns also auf ein spannendes All Star Game und Tore, Tore, Tore freuen!