Rhein-Neckar Löwen als Spielball von HBL und EHF

Zwei Spiele innerhalb von zwei Stunden

Den Rhein-Neckar Löwen stehen spannende Tage bevor.
Image: Den Rhein-Neckar Löwen stehen spannende Tage bevor.  © DPA pa

Sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League ist derzeit Terminchaos angesagt. Leidtragende des Konflikts zwischen den beiden Verbänden HBL und EHF sind die Vereine und die Spieler. Die Rhein-Neckar Löwen beziehen aufgrund der kuriosen Spielansetzungen am Samstag klar Stellung.

Innerhalb von nur zwei Stunden müssen die Rhein-Neckar Löwen zwei Spiele bestreiten. Zunächst in der Champions League in Kielce und anschließend im Prestigeduell beim THW Kiel.

"Kein Spielball"

Es ist nicht das erste Mal, dass es zwischen dem Europäischen Handballverband und der HBL zum Konflikt kommt. Die Rhein-Neckar Löwen waren dabei schon einmal die Leidtragenden. In der Gruppenphase kam es für die Mannheimer zum Supergau: Innerhalb von 24 Stunden mussten sie zweimal ran.

Nach Ansicht von Sky Kommentator Florian Schmidt-Sommerfeld ist das auch der Grund, warum die Mannheimer - anders als Kiel - auf ihr Heimrecht verzichten haben. "Die Löwen wollen nicht der Spielball der Verbände sein. Sie haben hart um ihr Heimrecht gekämpft und wollen es nun nicht einfach abgeben, nur weil zwei Verbände sich nicht einigen können."

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Schmidt-Sommerfeld: Alles zum Löwen-Dilemma

Prioritäten setzen

Andy Schmid ist über die fehlende Kommunikation der Verbände enttäuscht. "Wir haben viel investiert und jetzt wird uns eine faire Chance genommen uns sportlich zu qualifizieren. Das macht einen schon ein bisschen nachdenklich."

Die Verantwortlichen der Rhein-Neckar Löwen legten den Fokus eindeutig auf das Spiel gegen den THW.

In der Bundesliga stehen sie als Spitzenreiter nämlich kurz vor der Titelverteidigung. Dieser würden die Löwen im Falle eines Sieges gegen Kiel am Samstag einen großen Schritt näher kommen. Eine Niederlage hingegen könnte dem Tabellenführer im Rennen um den Titel noch einen Strich durch die Rechnung machen.

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Andy Schmid appelliert an die Moral

Für das Rückspiel am Ostersonntag appelliert Andy Schmid dennoch an die Moral der Mannschaft: "Es ist wichtig mit der nötigen Ernsthaftigkeit ins Rückspiel zu gehen. Wir haben die Situation nicht ausgewählt", so der Schweizer:

"Wir sind Sportler, wir sind ehrgeizig, wir trainieren, um in den Spielen möglichst gut zu spielen. Deswegen werden wir im Rückspiel alles probieren, um dieses Spiel zu gewinnen."

Hoffnungslos hoffnungsvoll?

Und so ganz aufgeben wollen die Rhein-Neckar Löwen die Königsklasse noch nicht. Es ist zwar fraglich, wie sich das Team der Junglöwen beim Titelträger von 2016 in Kielce schlagen wird. Sollte sich eine Niederlage aber im Rahmen halten, wäre für das Profiteam der Löwen im Rückspiel noch etwas drin.

Furiose Aufholjagden gab es in der Vergangenheit immer wieder und sollten den deutschen Handball-Fans Mut machen. In der Saison 2004/05 beispielsweise verlor die SG Flensburg-Handewitt im Viertelfinale bei Montpellier AHB mit 22:36 und scheiterte nach dem 32:19 im Rückspiel nur knapp mit einem Tor.

Ein wirklich spektakuläres und erfolgreiches Comeback feierte eine Saison zuvor RK Celje. Im Auswärtsspiel bei Ademar Leon unterlagen die Slowenen deutlich mit 25:38. Das Rückspiel gewann Celje jedoch mit 34:21 und setzte sich so dank der Auswärtstorregel durch.

Den Osteuropäern gelang damit das größte Comeback der Champions-League-Geschichte. Vielleicht hat diesen Titel ab kommender Woche der Deutsche Meister inne...

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