Die Handball-Nationalmannschaft steht vor ihrer "entscheidenden" Woche mit Blick auf die EM. Beim letzten Lehrgang des Jahres mit zwei Länderspielen gegen Kroatien will Bundestrainer Christian Prokop sein Team auf den Medaillenkampf einschwören.
Sieben Tage, zwei Spiele, ein Ziel: Die deutschen Handballer schwören sich ab Montag auf ihre Medaillen-Mission bei der EM ein. Beim letzten Lehrgang der Nationalmannschaft im Jahr 2019, der laut Bundestrainer Christian Prokop "entscheidenden" Lehrgangswoche mit Blick auf das Turnier im Januar, geht es auch um die letzten freien Kaderplätze.
Spiele gegen Kroatien sind Gradmesser
"Diejenigen, die dabei sind, haben jetzt die Chance, sich gut zu präsentieren", sagte Prokop vor dem Abflug am Montag nach Zagreb. Er freue sich "unheimlich, mit den Jungs wieder in der Halle" zu stehen: "Wir wollen an den operativen Zielen arbeiten, die uns dann in die Medaillenränge spülen sollen."
Höhepunkt der DHB-Maßnahme sind die beiden Länderspiele gegen den zweimaligen Olympiasieger Kroatien am Mittwoch in der kroatischen Hauptstadt und Samstag in Hannover. "Diese Spiele sind seit langem mal wieder richtige Gradmesser-Spiele", sagte Prokop voller Vorfreude.
Torhüter-Duo unter Beobachtung
Unter Beobachtung steht in den kommenden Tagen vor allem das neue Torhüter-Duo. Dario Quenstedt steht an der Seite von Platzhirsch Andreas Wolff (Vive Kielce) vor einer Bewährungsprobe.
"Beide Torhüter haben gute Leistungen in ihrem Verein gezeigt. Und jetzt möchte ich sie als Gespann bewerten und sehen, wie die Woche zusammen mit dem Team läuft", sagte Prokop. Bestätigt der Neu-Kieler Quenstedt, der den Vorzug gegenüber Silvio Heinevetter erhielt, seine Leistungen aus dem Verein, winkt ihm das EM-Ticket.
Chance für neue Akteure
Ihre Chance auf großer Bühne erhalten zudem Rechtsaußen Timo Kastening vom Liga-Überflieger Hannover und der Göppinger Marcel Schiller auf dem linken Flügel. Sie könnten die für den Lehrgang nicht berücksichtigten Patrick Groetzki (rechts) und Matthias Musche (links) verdrängen. Als Debütant fiebert zudem Luca Witzke (SC DHfK Leipzig) auf der Rückraummitte-Position seinem ersten Länderspiel entgegen. Julius Kühn, der die Heim-WM im Januar aufgrund eines Kreuzbandrisses verpasst hatte, feiert seine Rückkehr.
Die Lust auf das kommende Jahr mit der EM und der Chance auf die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio ist bei Prokop schon jetzt zu spüren. Die Ziele sind nach Platz vier bei der Heim-WM groß. "Wenn man ein Turnier auf Platz vier beendet, weckt das einfach Appetit und Hunger auf mehr", sagte Prokop mit Blick auf den Januar: "Unser Ziel ist, dass wir das Halbfinale erreichen und hoffentlich einen Schritt weiter gehen."