Eishockey-WM News: Deutschland vor dem Halbfinale gegen Finnland

"Pyeongchang Reloaded": DEB-Team greift nach nächstem Coup

Die DEB-Auswahl will auch im Halbfinale gegen Finnland jubeln.
Image: Die DEB-Auswahl will auch im Halbfinale gegen Finnland jubeln.  © Getty

In memoriam 2018: Drei Jahre nach der Silber-Sensation bei Olympia greift das DEB-Team auch bei der WM in Riga nach einer Medaille. Halbfinal-Gegner ist Titelverteidiger Finnland.

Alle schwärmen vom Teamgeist, Favoriten sind immer die anderen, und jeder hat Gold im Sinn: Auf dem Weg zum nächsten historischen Eishockey-Coup sind die Parallelen zur Silber-Sensation nicht zu übersehen. Selbst die Gegner erinnern an Olympia. "Damals war's auch der Schweizer", sagte Matchwinner Marcel Noebels nach dem dramatischen Halbfinaleinzug bei der WM in Riga mit einem breiten Grinsen.

Die deutschen Eishockey-Nationalspieler drehen "Pyeongchang Reloaded": Vor drei Jahren begann der historische Sturmlauf ins Olympia-Finale auch mit einem Krimi gegen die Eidgenossen. Es folgte der amtierende Weltmeister aus Skandinavien, gegen den man in der Vorrunde äußerst knapp verloren hatte. Am Samstag (17.15 Uhr) im WM-Halbfinale ist nicht Schweden, sondern Finnland der Gegner. "Wenn man Weltmeister werden will", sagte Kapitän Moritz Müller mit einem Lachen, "muss man jeden schlagen."

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DEB-Bundestrainer Toni Söderholm über den WM-Halbfinaleinzug und die Leistung und Stimmung seiner Mannschaft (Videolänge: 0:35 Minuten).

Noebels sieht Parallelen zu 2018

Es könnte noch so weitergehen: Kanada, in Südkorea die nächste vermeintlich unlösbare Aufgabe nach Schweden, ist in Lettland noch im Rennen. Der Unterschied: Diesmal wäre es gegen das Eishockey-Mutterland das Endspiel, nicht das Halbfinale. Rekordweltmeister Russland, der im Februar 2018 im Olympia-Finale die sensationelle Siegesserie beendete, ist schon frustriert nach Hause geflogen.

"Unser deutsches Eishockey wird immer besser, aber wir sind, wie man hört, immer noch nicht unter den größten Favoriten", sagte NHL-Stürmer Dominik Kahun, einer von sechs Silbermedaillengewinnern im WM-Team, "da ist es das Wichtigste, dass wir alle zusammenhalten, nur so können wir die Großen schlagen."

Ganz so wie in Pyeongchang: "So war das auch 2018. Wir waren fast nie der Favorit, aber wir haben an uns geglaubt und unser Ding durchgezogen. Das wollen wir so weitermachen." Auch Noebels meinte: "Da kommt schon wieder das Feeling auf, auch die Erinnerung. Vom Zusammenhalt her ähnelt sich vieles."

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Erste WM-Medaille seit 1953?

Damals kommunizierten die Spieler über die WhatsApp-Gruppe "Mission Gold" - was sie aber erst nachher verrieten, weil dieses Ziel so unerhört war. Diesmal gibt es nach jeder Partie für den besten Spieler in der Kabine die goldene Schlagersängerjacke - in die zuletzt Penalty-Kunstschütze Noebels schlüpfte. Über Gold als Ziel - und damit die erste WM-Medaille seit 1953 - rümpft inzwischen niemand mehr die Nase.

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"Zu der Geschichte, die die Jungs hier schreiben", sagte Bundestrainer Toni Söderholm, "kommen noch Kapitel dazu." Wie das geht, wissen Noebels, Kahun, Moritz und Jonas Müller, Matthias Plachta und Leo Pföderl aus eigener Erfahrung, das Sextett war schon beim Silber-Coup dabei. In Riga werden sie von der nächsten deutschen Eishockey-Generation unterstützt, die enormes Selbstbewusstsein mitbringt.

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Deutschland steht vor dem nächsten Eishockey-Wunder. Dank eines erfolgreichen Penalty-Dramas gegen die Schweiz trennt Deutschland nur noch ein Sieg von der ersten WM-Medaille seit 68 Jahre. Moritz Müller über den Einzug ins Halbfinale.

"Können jeden Gegner schlagen"

"Wir können in diesem Turnier jeden Gegner schlagen", sagte Verteidiger Moritz Seider, einer von vier Spielern, die 2018 noch im Nachwuchs unterwegs waren. "Es freut mich, dass die jüngeren Spieler jetzt zeigen, wie gut sie sind", meinte Söderholm mit Blick auf Seider (20), Torschütze Leon Gawanke (22), Lukas Reichel (19) und John Peterka (19).

Sie schreiben im ersten deutschen WM-Halbfinale seit 2010 genauso schon in jungen Jahren Eishockeygeschichte wie Jonas Müller und Kahun, die in Pyeongchang mit 22 die Jüngsten waren. "Es ist wie damals", sagte der zum NHL-Spieler gereifte Kahun, "wir sind wieder eine Gruppe außergewöhnlicher Spieler."

Sport-Informations-Dienst (SID)