Utah Jazz geben Dennis Schröder direkt an Detroit Pistons ab
Weltmeister Dennis Schröder muss nach nur sechs Wochen die Golden State Warriors verlassen und wechselt in der NBA zu Utah Jazz. Und Stunden später nach Detroit.
06.02.2025 | 21:31 Uhr
Kaum hatte Dennis Schröder seinem Ärger Luft gemacht, fiel der Weltmeister selbst der "modernen Sklaverei" zum Opfer. Schon wieder. Nach nur sechs Wochen ist für den Basketballstar bei den Golden State Warriors Schluss, es ging es am Donnerstag zunächst zu Utah Jazz - und nur Stunden später weiter zu den Detroit Pistons.
Die Reise des Weltmeisters durch Nordamerika nimmt immer groteskere Züge an. Am Mittwoch traten die Warriors in Utah an, vorher hatten sie mit Schröder für das Spiel geworben und ihn kurz vor dem Tip-off an den Gegner abgegeben. Das berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend. Zuvor hatte Schröder bei NBC das Transfersystem der nordamerikanischen Profiliga heftig kritisiert, das Personalkarussell drehte sich natürlich dennoch erbarmungslos weiter - mit dem Braunschweiger mittendrin.
Weil die Warriors laut ESPN in Zukunft auf den sechsmaligen Allstar Jimmy Butler setzen - der sich quasi von Miami Heat wegstreikte - müssen diverse Spieler um Schröder weg. Laut San Francisco Chronicle wurde der Deal erst eine Stunde vor Spielbeginn eingefädelt. Dass Schröder bei Utah, Vorletzter der Western Conference, eine Zukunft hat, galt bei NBA-Insidern sofort als ausgeschlossen.
Playoff-Chancen
Und dies sollte sich bewahrheiten. Am Donnerstagabend meldete ESPN, dass Utah Schröder direkt an die Detroit Pistons weiterreicht. Dort, beim Siebten der Eastern Conference hat der Deutsche immerhin Chancen auf die Playoffs, in Utah, beim zweitschlechtesten Team im Westen, hätte er die Saison in der sportlichen Bedeutungslosigkeit beendet.
Schröder-Wahnsinn! Damit wurde er in rund 24 Stunden drei Mal getraded und war bei insgesamt vier Teams, wenn auch sehr kurzzeitig, unter Vertrag. Golden State, Miami, Utah und Detroit.
"Jeder kann entscheiden, wohin du gehst, auch wenn du einen Vertrag hast", hatte Schröder zuvor gesagt und Kritik geübt: "Natürlich verdienen wir eine Menge Geld und können unsere Familien ernähren, aber wenn sie sagen: 'Du kommst morgen nicht zur Arbeit, du gehst woanders hin', dann können sie das entscheiden. Daran müssen sie ein bisschen was ändern."
Warriors-Coach Steve Kerr, der den Deal mit Utah nach dem Spiel in Salt Lake City noch nicht hatte bestätigen wollen, zeigte sich nachdenklich: "Die Liga sollte sich überlegen, die Trade-Deadline ins 'Allstar break' (Ligapause während des Allstar-Spiels, d.Red.) zu verlegen, damit man nicht diese Spiele hat, bei denen Spieler eine halbe Stunde vor dem Spiel getradet werden und man versucht, die Emotionen zu verarbeiten und ein Spiel zu gewinnen."
Neunte echte Station
Selbst Superstar Luka Doncic war in die Pläne zu seinem Wechsel von den Dallas Mavericks zu den Los Angeles nicht involviert gewesen. Auch Nationalspieler Daniel Theis, mit dem Schröder Anfang der 2010er in Braunschweig spielte, wurde am Mittwoch von den New Orleans Pelicans an Oklahoma City Thunder abgegeben.
Schröders Intermezzo in San Francisco endet nun nach 24 Spielen, in denen er nur selten die Erwartungen erfüllen konnte. Ende Januar gelang ihm gegen Utah mit 23 Punkten sein Bestwert im Trikot des früheren Champions. Sein letztes Spiel absolvierte der Point Guard in der Nacht zu Dienstag im Duell mit seinem Weltmeisterkollegen Franz Wagner (Orlando Magic). Für Schröder werden die Pistons seine neunte echte Station. Vor den Warriors stand er bereits in Atlanta, Oklahoma, zweimal bei den Los Angeles Lakers, in Boston, Houston, Toronto und in New York bei den Brooklyn Nets unter Vertrag.
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