Winnipeg Jets gewinnen Spiel fünf gegen Dallas Stars in den NHL-Playoffs
Die Hoffnung der Winnipeg Jets lebt weiter. Am Donnerstag gewannen sie Spiel 5 ihrer Serie der Zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference gegen die Dallas Stars zu Hause im Canada Life Centre mit 4:0.
16.05.2025 | 10:05 Uhr
Dadurch verhinderte Winnipeg das Aus und verkürzte den Rückstand in der Serie auf 2:3. Entscheidend war neben Torwart Connor Hellebuyck und einer starken Abwehr das Powerplay.
"Alle, Stürmer, Verteidiger und der Torhüter haben heute alles gegeben und wollten nicht ausscheiden", erklärte Trainer Scott Arniel. "Das hat man vom ersten Wechsel an gesehen und wir haben nicht nachgelassen."
Höhen und Tiefen in Überzahl
Das Powerplay der Jets erlebt bereits die gesamte Saison über ein Auf und Ab. Bis die NHL im Februar für das 4 Nations Face-Off pausierte, war Winnipeg in Überzahl überragend. Zu diesem Zeitpunkt verwertete das Team 33,3 Prozent seiner Powerplays. Damit übertrafen die Jets sogar den besten Wert der NHL-Geschichte, den die Edmonton Oilers 2022/23 mit 32,4 Prozent aufgestellt hatten.
Nach dem Turnier war allerdings ein deutlicher Leistungsabfall zu beobachten. Vom Ende des Turniers bis zum Abschluss der Saison verwerteten sie nur noch 18,5 Prozent ihrer Gelegenheiten und rangierten damit auf Rang 24 der Liga. Insgesamt landeten sie mit 28,9 Prozent am Ende immer noch auf dem ersten Platz, den Rekord verpassten sie aber deutlich.
Dallas zieht dem Powerplay den Zahn
In den Playoffs setzten sich die Sorgen um die Überzahl fort. In der ersten Runde kamen die Jets auf eine Erfolgsquote von 22,7 Prozent. Damit verwerteten sie zwar mehr als jedes fünfte Powerplay, hatten aber nur den zwölftbesten Wert unter 16 Teams. Sie waren in dieser Kategorie das schwächste Team, das in die zweite Runde einzog.
Dallas machte die Sache sogar noch schlimmer. In den ersten vier Spielen der Serie trafen die Jets in 16 Powerplays lediglich ein Mal und erreichten so eine Quote von gerade einmal 6,3 Prozent. Die Stars führten die acht Teams der zweiten Runde vor Spiel 5 hingegen mit 36,4 Prozent an. Dieser Unterschied in der Überzahl war mit dafür verantwortlich, dass Winnipeg in Spiel 5 das Aus drohte.
Zurück zu alter Stärke
Am Donnerstag zeigten die Jets aber, dass sie mit einem Mann mehr auf dem Eis immer noch gefährlich sein können. Das 1:0 fiel im zweiten Drittel noch bei gleicher Stärke, als ein Pass von Mark Scheifele vom Schlittschuh eines Verteidigers ins Tor abgefälscht wurde (27.).
Im Schlussabschnitt erinnerte sich Winnipeg aber an seine Qualität in Überzahl. Nikolaj Ehlers legte den Puck von neben dem Tor um Torhüter Jake Oettinger herum über die Linie (43.) und baute die Führung auf 2:0 aus. Vladislav Namestnikov jagte den Puck zehn Minuten später vom rechten Bullykreis aus wieder im Powerplay zum 3:0 unter die Latte. Den Schlusspunkt setzte Ehlers mit seinem zweiten Treffer durch einen Empty-Netter in Unterzahl. Die Jets verwerteten zwei von fünf Powerplays.
"Wir lagen in der Serie mit 1:3 zurück. Das hat die Sache ziemlich einfach gemacht. Außerdem ist es etwas Besonderes, hier vor unseren Fans zu spielen. Wie wir schon gesagt haben, wir wollen noch nicht aufhören, Eishockey zu spielen. Das haben wir heute gezeigt. Jetzt müssen wir das ins nächste Spiel mitnehmen."
Perfekter Hellebuyck und starke Abwehr
Winnipeg war den Gegnern am Donnerstag aber nicht nur im Powerplay überlegen. Am Ende des Spiels lautete das Torschussverhältnis 35:22 zugunsten der Hausherren. Das dritte Drittel war mit 13:13 Schüssen mit Abstand das Beste der Stars.
"Wir hatten gute Chancen", sagte Arniel. „Oettinger hat gute Saves geliefert. Aber die Tatsache, dass wir gut in ihr Drittel gekommen sind, Zweikämpfe gewonnen haben, den Puck erobert haben und Zug zum Tor hatten, ist belohnt worden."
In den ersten 40 Minuten dominierten die Jets das Spielgeschehen vollkommen und ließen kaum Chancen zu. Dallas konnte Winnipegs Torwart Connor Hellebuyck über zwei Drittel nur neun Mal testen, während Oettinger 22 Schüsse abbekam. Im Schlussabschnitt rannten die Stars deutlich entschlossener gegen das Abwehrbollwerk an, und Hellebuyck musste sich den fünften Playoff-Shutout seiner Karriere redlich verdienen.
Für den Torwart der Jets dürfte die Null am Ende eine besondere Genugtuung sein, denn er stand zuletzt in der Kritik. Hellebuyck gehört ohne Zweifel zu den besten Torhütern seiner Generation. Er gewann die Vezina Trophy für den besten Torhüter der Saison bereits zwei Mal (2019/20 und 2023/24) und ist diese Saison zum fünften Mal unter den drei Finalisten für die Auszeichnung.
Kritik am Jets-Torwart
In den Playoffs haderte er in den vergangenen Jahren aber mit seinen Leistungen und die diesjährige Endrunde ist bisher seine statistisch schlechteste. Vor dem Spiel am Donnerstag stand er bei 85,1 Prozent Fangquote und 3,48 Gegentoren pro Spiel. Von allen Torhütern in den Playoffs hatte lediglich Charlie Lindgren, der nur 6:37 Minuten für die Washington Capitals im Einsatz war, eine schlechtere Fangquote.
"Er war großartig, selbst in Momenten, wo wir ihn alleine gelassen haben", lobte Stürmer Kyle Connor. „Sein Selbstbewusstsein lässt nie nach. Er ist ein Spieler, der jeden Tag zum Training kommt und sein Bestes gibt. Daran hat sich in den ersten beiden Runden nichts geändert."
Den Stars konnte Hellebuyck nun aber bereits zum zweiten Mal in fünf Partien mit einem Shutout den Zahn ziehen. Wenn er in Form kommt, wäre das ein gewaltiger Schub für Winnipeg und ein Problem für die Gegner. Am Samstag kommt es zum nächsten Duell (8 p.m. ET; NHL.tv; So. 2 Uhr MESZ), in dem Hellebuyck sich beweisen muss, um Winnipeg im Rennen zu halten.
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