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Marcel Kittel wechselt zu Tony Martin und Co.

Deutsches Dream-Team bei Katjuscha-Alpecin

Marcel Kittel wechselt zum Team Katjuscha-Alpecin.
Image: Marcel Kittel wechselt zum Team Katjuscha-Alpecin.  © Getty

Marcel Kittel hat sich für einen Teamwechsel entschieden. Der deutsche Sprint-Star schließt sich zur kommenden Saison der Equipe Katjuscha-Alpecin an und trifft dort auf seinen alten Weggefährten Tony Martin.

Marcel Kittel als eiskalter Vollstrecker, Tony Martin und Rick Zabel als Tempobolzer: Im Radsport formiert sich zur kommenden Saison ein Dream-Team "Made in Germany". Sprint-Star Kittel sucht nach seinen überragenden Leistungen bei der Tour de France mit fünf Etappensiegen eine neue sportliche Herausforderung und schließt sich für zwei Jahre der Equipe Katjuscha-Alpecin an.

Dort trifft Kittel neben Zeitfahr-Weltmeister Martin und Zabel auf weitere deutsche Fahrer und deutsches Know-how. "Ich freue mich auf die Mannschaft und vor allem darauf, mit Tony und einigen anderen deutschen Rennfahrern unterwegs zu sein", sagte Kittel, der sich nach zwei Jahren von der belgischen Mannschaft Quick Step-Floors verabschiedet.

Kaderplanung gab Ausschlag für Wechsel

Sein Wechsel hat dabei weniger finanzielle als sportliche Gründe. Sein Ansehen im bisherigen Team war nicht zuletzt dank der Siegesserie bei der 104. Frankreich-Rundfahrt enorm. QuickStep-Temachef Patrick Lefevere hatte mehrfach betont, den auslaufenden Vertrag Kittels verlängern zu wollen. Letztlich gab die Kaderplanung der Belgier den Ausschlag für Katjuscha-Alpecin.

Der Abgang seiner Helfer Julien Vermote und Matteo Trentin spielte bei Kittels Entscheidungsfindung eine Rolle. Zudem drohten interne Spannungen, da im vierfachen Giro-Etappensieger Fernando Gaviria, der unlängst einen neuen Zweijahresvertrag bei QuickStep unterschrieb, ein weiteres Sprint-Ass berechtigte Ansprüche anmeldet.

Kittel möchte Diskussionen vermeiden

"Ich möchte eine Diskussion über meinen zukünftigen Tour-Start und meine Rolle als Sprinter vermeiden. Die Teamleitung kann mir dafür keine Sicherheit geben, und das verstehe ich auch", sagte Kittel, der sich dankbar zeigte: "Ich habe tolle Unterstützung über die letzten zwei Jahre bekommen und konnte hier nach meinem Horrorjahr 2015 wieder zu meiner alten Stärke zurückfinden."

Katjuscha-Alpecin suchte derweil Ersatz für den norwegischen Sprinter und Klassiker-Spezialisten Alexander Kristoff - und wurde bei Kittel fündig. Für Katjuscha ergibt die Verpflichtung aus mehreren Gründen Sinn. Die sportlichen Qualitäten des blonden Hünen sind unbestreitbar, Kittel garantiert Siege. Und Aufmerksamkeit.

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Katjuscha will Imagewandel vorantreiben

Vor allem der deutsche Shampoo-Hersteller als Co-Sponsor wünschte sich das Werbegesicht Kittel in den eigenen Reihen. 2018 dürfte also ein grinsender Kittel unter der Dusche in den Werbeblöcken über die TV-Geräte flimmern.

Mit Kittel will Katjuscha zudem seinen eingeleiteten Imagewandel weiter vorantreiben. Über Jahre hatte die Equipe mit zahlreichen positiven Dopingtests für Negativschlagzeilen gesorgt, sich zur Saison 2017 aber neu aufgestellt. Die Mannschaft fährt mittlerweile unter Schweizer Lizenz, zudem wurde der einstige Lance-Armstrong-Helfer Wjatscheslaw Jekimow als Teamchef abgesetzt. "Katjuscha-Alpecin hat sich stark verändert und bietet mir und den anderen Jungs ein super Umfeld", sagte Kittel.

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