Bei der Damen-Konkurrenz der Australian Open ist der Favoritinnenkreis sehr groß. Aus deutscher Sicht ruhen die Hoffnungen auf Angelique Kerber, die allerdings vor einer sehr schweren Auftakthürde steht.
Unsere Kommentatoren Marcel Meinert und Paul Häuser liefern zum ersten Grand Slam des Jahres wie gewohnt einen kurzen Check-up zur Damen-Konkurrenz. Neben den Favoriten werden dabei insbesondere auch die deutschen Spielerinnen unter die Lupe genommen.
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Favoritencheck Damen
Paul Häuser: Ich sehe die Lokalmatadorin und Weltranglistenerste Ashleigh Barty knapp vorne. Dahinter kommen für mich zahlreiche spannende Kandidatinnen wie Aryna Sabalenka, Iga Swiatek, Simona Halep, Garbine Muguruza, Barbora Krejcikova und auch eine Paula Badosa, die gerade in Sydney im Finale gegen Krejcikova gewinnen konnte. Badosa hat eine besonders beeindruckende Entwicklung hingelegt.
Nach diesen Topkandidatinnen kommen für mich auch noch Spielerinnen wie Coco Gauff, Anett Kontaveit, Maria Sakkari und Elina Svitolina in die Verlosung mit rein. Naomi Osaka hat aus meiner Sicht nach ihrer Pause keine Chance, ihren Titel aus dem letzten Jahr zu verteidigen. Spannend werden natürlich auch die Auftritte der US-Open-Finalistinnen Leylah Fernandez und Emma Raducanu zu beobachten sein."
Angelique Kerber - Status quo
Marcel Meinert: Hinter dem Leistungsvermögen von Angelique Kerber steht ein großes Fragezeichen. Die Kielerin tut sicher gut daran, die Erwartungen nach überstandener Corona-Infektion eher flach zu halten.
Zumal sie auch schon bei den Australian Open in der ersten Runde unliebsame Erfahrungen gemacht hat und Kaia Kanepi aus Estland wahrlich nicht zu ihren Lieblingsgegnerinnen zählt. Sollte Kerber aber so richtig ins Rollen kommen, ist natürlich nicht nur die zweite Woche möglich. Dann darf durchaus geträumt werden.
Chancen der anderen Deutschen
Paul Häuser: Es sieht nicht gut aus für die deutschen Damen. Andrea Petkovic und Tatjana Maria hatten leider enormes Lospech und treffen auf Top-Ten-Spielerinnen. Petkovic bekommt es mit der tschechischen French-Open-Siegerin Barbora Krejcikova zu tun. Maria hat direkt die starke Griechin Maria Sakkari vor der Brust. Ein Weiterkommen von Petkovic und Maria gegen diese Kaliber wäre eine sehr große Überraschung.
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Marcel Meinert: Ich freue mich auf Amanda Anisimova. Nach ihrer Verletzungspause ist die US-Amerikanerin zurück und immer noch gerade erst 20 Jahre alt. Anisimova hat so viel Talent und ich traue ihr noch ganz viel zu.
Paul Häuser: Was ist eigentlich mit Jelena Ostapenko? Ich finde, es wäre mal wieder an der Zeit, dass die Lettin ihr großartiges Potential abruft und bei einem Grand Slam weit marschiert. Das Gleiche gilt auch für Madison Keys. Die US-Amerikanerin geht mit mächtig Schwung rein in die Aussie Open nach ihrem beeindruckenden Turniersieg in Adelaide.