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Kommentar zum Zverev-Aus bei den US Open

Kommentar: Zverev muss grundlegende Dinge verändern

Sky Tennis-Kommentator Paul Häuser (r.) blickt auf das Viertelfinal-Aus von Alexander Zverev bei den US Open.
Image: Sky Tennis-Kommentator Paul Häuser (r.) blickt auf das Viertelfinal-Aus von Alexander Zverev bei den US Open.  © Imago

Alexander Zverevs Grand-Slam-Traum ist wieder geplatzt! Ein Kommentar zum US-Open-Aus des Tennis-Stars.

"Es war einfach nur bodenlos." Alexander Zverev wirkte geschockt von seiner Leistung. Die Rückhand, normalerweise sein bester Schlag, war ihm weggebrochen und kostete ihm dieses Match gegen Taylor Fritz.

Bodenlos. So schlimm war es sicherlich nicht. Das Match gegen Fritz bewegte sich über weite Strecken sogar auf einem Top-Niveau. Zverevs Wahrnehmung war direkt nach dem Spiel von seinem Frust getrübt. Viele Statistiken wie die Winner und die Punkte am Netz sprachen sogar für Zverev, aber ein Aus im Viertelfinale gegen Fritz ist ganz weit unter den hohen Ansprüchen des Hamburgers.

"Er war der klar bessere Spieler. So wie ich gespielt habe, habe ich es nicht verdient zu gewinnen." Zverev war enorm selbstkritisch und nachdenklich nach dieser Partie. Es ist die nächste große Chance auf den so lang ersehnten Grand-Slam-Titel, die der 27-Jährige liegen lässt. Carlos Alcaraz und Novak Djokovic waren bereits ausgeschieden. Auf dem Weg ins Finale hätte Zverev nach Fritz entweder Frances Tiafoe oder Grigor Dimitrov schlagen müssen. Das Draw schien besonders günstig für die deutsche Nummer eins.

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Nach 3 1/2 Stunden war es soweit: Taylor Fritz nutzte seinen ersten Matchball gegen Alexander Zverev und zog bei der US Open in sein erstes Grand-Slam-Halbfinale ein. Während der US-Amerikaner jubelte, schlich Zverev enttäuscht vom Feld.

Zverevs Auftritt war zu uninspiriert

Doch gegen den mutigen und gleichzeitig sehr stabil agierenden Taylor Fritz wirkte Zverev gehemmt und viel zu passiv. Das Spiel lag in den entscheidenden Phasen immer wieder auf dem Schläger von Fritz. Zverev ließ sich zu oft viel zu weit zurückdrängen und verlor eindeutig den Kampf um die bessere Courtposition.

Zverevs Auftritt war zu uninspiriert, zu wenig variantenreich, um Fritz aus der Balance zu bringen. Nur in der Defensive abzuwarten und mit guter Beinarbeit versuchen zu kontern, das reicht auf diesem Niveau nicht mehr.

Wenn die sonst so außergewöhnlich starke Rückhand klemmt, warum mischt Zverev nicht mit einem Rhythmus brechenden Slice und mehr hohen Bällen durch?

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Fritz bekam immer wieder den gleichen Rhythmus und auch die gleichen Returnbilder von seinem Gegner. Die fehlende Kreativität in Zverevs Spiel führte so auch zu einer fehlenden Problemlösung an diesem schwarzen Dienstag, den jeder Topathlet mal erwischen kann.

Zverev muss aus dieser Niederlage lernen

Zverev hat trotzdem wie immer gefightet und er wird es weiter probieren. Aber er muss aus dieser Niederlage und diesen Fehlern lernen, sonst bleibt es bei einer phänomenalen Karriere mit vielen schönen Titeln und einem Olympiasieg, aber ohne Grand-Slam-Triumph. Zverev spürt genau, dass er für diesen Triumph alles aus sich herausholen muss. Es ist noch lange nicht zu spät, aber es braucht dafür auch die Bereitschaft von Zverev, nochmal grundlegende Dinge in seinem Spiel anzugehen und auch zu verändern.

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Alexander Zverev scheitert im Viertelfinale der US Open an Taylor Fritz. Nach dem Ausscheiden versucht der Weltranglisten-Vierte und beste deutsche Tennisspieler das Aus zu erklären - und geht hart mit sich selbst ins Gericht.

Das Schöne am Tennissport: Es geht immer weiter und 2025 bekommt Alexander Zverev wieder vier neue Chancen bei der Jagd auf den großen Grand-Slam-Traum.

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