Formel 1 Kolumne: Glock über Verstappen, Ferrari, Schumacher & Vettel
Glock: "Deshalb wäre Williams ein guter Zug für Mick"
30.08.2022 | 18:55 Uhr
Sky Experte Timo Glock beleuchtet in seiner Kolumne die wichtigsten Themen rund um den Formel-1-Zirkus. Nach dem Spa-GP blickt er auf die Aufholjagd von Max Verstappen, die Ferrari-Probleme und Sebastian Vettels Rennen zurück und spricht über Mick Schumachers mögliche Option Williams.
Die Aufholjagd von Max Verstappen ist überragend gewesen. Er hat über das ganze Wochenende gezeigt, wer den Ton in der WM angibt. Von Runde eins an war Verstappen gefühlt in einer anderen Welt und hat alles unter Kontrolle gehabt. Allein die Art und Weise, wie er durch die erste Runde durchgepflügt ist. Fahrer sind sich teilweise gegenseitig ins Auto gefahren und es waren auch gefährliche Situationen dabei, speziell als Lewis Hamilton sich vor ihm positioniert hat, aber Verstappen macht das alles abgeklärt. Er weiß um seine Chance, sein Auto und das Paket, ihn kann man nicht hoch genug loben.
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Wo Red Bull die Pace gefunden hat, dass wissen sie wohl am besten. Es ist eine Kombination aus Weiterentwicklung und Max Verstappen, der das unfassbar gut umgesetzt kriegt. Deshalb glaube ich auch nicht, dass er sich das noch aus der Hand nehmen lässt, mit einem Vorsprung von 98 Punkten muss schon viel schiefgehen, dass er den Titel nicht holt. Das ist schon sehr komfortabel. Da kann man sich beruhigt "zurücklehnen" und muss nicht mehr alles riskieren. Aber sie werden sich trotzdem noch weiterentwickeln und ihr Paket weiter nach vorne treiben. Die Pace war überragend und das hat alle schwer zum Nachdenken gebracht - speziell in Rot.
Ferrari muss auf anderen Streckentyp Zandvoort hoffen
Ferrari hat mit Sicherheit nicht gut geschlafen, zumal es jetzt direkt weiter geht. Es bleibt nicht viel Zeit zum Ausruhen, Analysieren und Hoffen, dass man irgendwie noch ein wenig Pace findet. Die Hoffnung für Ferrari kann nur sein, dass man auf der High-Downforce-Strecke in Zandvoort besser aufgestellt ist. Wir haben von Mattia Binotto allerdings auch schon gehört, dass man in Ungarn auf einer ähnlichen Strecke auch hinten dran war.
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Ferrari waren in puncto Taktik diesmal die Hände gebunden. Carlos Sainz hatte einen zu hohen Reifenverschleiß und bei Charles Leclerc die Thematik mit dem Abreißvisier von Verstappen, da war er gezwungen in die Box zu kommen und war so aus dem Rennen. Da hat Ferrari taktisch keinen Fehler gemacht.
Vettel hat in Spa alles richtig gemacht
Über Sebastian Vettel habe ich mich gefreut, er war super stark. Von Runde eins an eine gute Pace gehabt und das Maximum aus seinem Paket rausgeholt, was ihn ein gutes Rennen hat fahren lassen können. Da hat er alles richtig gemacht. Ich hoffe, dass man jetzt in Zandvoort auch einen Aufwärtstrend hinbekommt. Er bringt sich durch die Qualifyings oft in eine schlechte Ausgangsposition, aber wenn er vorne reinfahren kann, hat er deutlich bessere Chancen mit diesem Paket auch Punkte mitzunehmen. Das müssen sie hinbekommen.
Mick Schumacher muss die Option nehmen, die er nächstes Jahr bekommt. Williams hat schon oft gezeigt, dass sie ein Team sind, das junge Fahrer gut ausbilden kann, um dann den nächsten Schritt zu machen. Deshalb wäre Williams ein guter Zug für ihn.
Erwarte riesen Max-Verstappen-Party in Zandvoort
Spa bleibt im Kalender: Das finde ich sehr, sehr gut. Es ist schön, diese traditionellen Strecken im Rennkalender zu haben, die immer mehr rausfallen. Die Nähe zu Deutschland hilft da natürlich auch ein bisschen, aber es wäre natürlich auch schön, wenn ein deutscher Grand Prix klappen würde. Trotzdem ist es toll zu hören, dass Spa im Kalender bleibt.
In Zandvoort erwarte ich jetzt eine riesen Max-Verstappen-Party. Von Donnerstag bis Sonntag werden ihn die Holländer auf Händen tragen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er seinen Siegeszug dort fortsetzt. Aktuell spricht nichts dagegen.
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