Sky Check-Up vor Tennis-Masters in Indian Wells
Check-up vor Indian Wells: Jannik Sinner ist der "Man to beat"
06.03.2024 | 10:17 Uhr
Beim prestigeträchtigen Turnier in Indian Wells warten auf den zuletzt enttäuschenden Alexander Zverev spannende Aufgaben. Der Mann, den es für alle zu schlagen gilt, ist für unsere Kommentatoren, die sich zum Turnierstart wie gewohnt mit ihrem Check-up melden, Jannik Sinner.
Es ist wieder Zeit für Tennis Paradise. Bei Indian Wells sprechen viele Tennis-Fans vom "gefühlten fünften Grand Slam". Beim ersten combined Mastersturnier der Saison erwartet uns dementsprechend auch ein Teilnehmerfeld vom aller feinsten.
Da wir nun auch die WTA-Tour im Paket mit der ATP-Tour bei Sky groß im Angebot haben, wird nun auch bei unserem Check-up Team aufgestockt. Neu mit dabei: Nicky Geuer und Andreas Thies. Dazu unser bewährtes Trio Stefan Hempel, Marcel Meinert und Paul Häuser.
Favoritencheck Herren:
Stefan Hempel: "Indian-Wells-Rekordchampion Novak Djokovic kehrt nach fünf Jahren Corona/Impfstatus-Pause wieder zurück zum Masters in die kalifornische Wüste. Der Serbe hatte seit den Australian Open kein Match, trotzdem ist der Nummer eins der Welt immer alles zuzutrauen. Die Luft in der Weltspitze ist allerdings nicht erst seit Melbourne dünner geworden - mit den Grand-Slam-Champions Sinner, Alcaraz und Medvedev hat sich seit 2023 ein starkes Quartett gebildet, das in der ATP-Weltrangliste auch, was den Abstand angeht, deutlich heraussticht. Das Tennisjahr von Titelverteidiger Carlos Alcaraz ist noch relativ übersichtlich, der Spanier kommt jetzt aus einer Verletzung zurück und wird sich erstmal finden müssen. Es spricht aktuell einiges für Jannik Sinner. Der Südtiroler hat 2024 zwei Turniere gespielt, beide gewonnen und vor allem sein Major-Triumph in Australien mit den Siegen vor allem über Djokovic und Medvedev werden die Nummer drei der Welt noch stärker machen. Ihn gilt es zu schlagen."
Alexander Zverev - Status quo:
Paul Häuser: "Sascha Zverevs Mexiko-Trip nach Los Cabos und danach nach Acapulco war eine Enttäuschung. Vor allem das frühe Aus in Acapulco gegen Daniel Altmaier war spielerisch ein Rückfall in alte passive Zeiten. Zverev kam offensiv kaum zur Entfaltung und hatte wenig Variationen im Angebot. Durch die Auslosung in Indian Wells könnten nun einige sehr interessante Aufgaben auf Zverev warten, bei denen er sich gehörig steigern muss. Die deutsche Nummer eins kam in der Wüste Kaliforniens nie über das Viertelfinale hinaus. Das könnte sich aus meiner Sicht aber in diesem Jahr ändern, wenn Zverev wieder ähnlich stark serviert wie im Viertelfinale der Aussie Open gegen Carlos Alcaraz und auch wieder offensiv griffig agiert."
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Chancen der anderen Deutschen:
Andreas Thies: "Den deutschen Herren neben Alexander Zverev stehen wichtige Monate ins Haus. Sie wollen sich für Olympia qualifizieren und werden im Falle von Yannick Hanfmann und Jan-Lennard Struff demnächst viele Punkte zu verteidigen haben. Dementsprechend wichtig wäre ein gutes Abschneiden in Indian Wells. Dominik Koepfer war der zuletzt formstärkste Spieler. Er hat aber in der 1. Runde mit Alexander Shevchenko ein sehr unangenehmes Los. Shevchenko werden die langsamen Bedingungen in Kalifornien liegen. Das wird harte Arbeit für den "Pitbull". Sollte er den Russen besiegen, würde Francisco Cerundolo warten und das ist von den Gesetzten sicher eines der angenehmeren Lose auf Hartplatz. Jan-Lennard Struff ist mit seinem Turniersieg im Doppel in Dubai mit Selbstvertrauen in die Wüste gereist. Im Einzel wollte es in den ersten Wochen des Jahres noch nicht so klappen. Struff ist gesetzt und sein erster Gegner wird zwischen Sebastian Ofner und Borna Coric ermittelt. Schwierig, aber nicht unlösbar. Danach könnte der Spieler der Stunde Jannik Sinner warten. Yannick Hanfmann sollte Favorit gegen Pedro Cachin sein, Daniel Altmaier trifft auf einen Qualifikanten. Jeder Sieg bringt diese vier Herren ihrem Ziel Olympia näher."
Dark Horses - Players to watch:
Stefan Hempel: "Jack Draper, ich halte treu am britischen Leftie fest."
Marcel Meinert: "Eigentlich ist es fast ein Affront, Rafael Nadal als ein "Dark Horse" zu präsentieren. Durch seine fehlende Wettkampfpraxis nach einer Verletzungspause wäre es allerdings auch völlig vermessen, ihn in der Reihe der Turnierfavoriten einzuordnen. Dennoch: Nadal ist der Meister des Comebacks und war immer wieder in der Lage von null auf hundert durchzustarten. Sein Auftaktmatch gegen Milos Raonic am Donnerstagabend (Ortszeit) unter Flutlicht verspricht ein Spektakel zu werden, ist aber durchaus lösbar. Danach würde Holger Rune warten. Das wäre ein echter Blockbuster! Nadals Auftritt beim "Netflix Slam" macht jedenfalls Lust auf mehr. Allerdings darf man auch nicht den Fehler machen, eine Exhibition überzubewerten."
Paul Häuser: "Ugo Humbert ist für mich einer der Spieler der Stunde. Der Franzose hat sich in der Weltrangliste peu a peu nach vorne gearbeitet und ist nun bereits auf Position 14 zu finden. Humbert hat aus meiner Sicht alles, was es für einen Top Ten Mann braucht. Er ist ein Leftie, serviert so klasse, hat diese flachen, präzisen Grundschläge und eine extrem spannende offensive Grundausrichtung. Humbert wird noch weiter für Furore sorgen."
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