Marc Marquez will nach Ducati-Wechsel in der MotoGP wieder durchstarten
Neues Team, voller Angriff: Superstar Marquez will es noch mal wissen
Von Peer Kuni
Marc Marquez hat die MotoGP über viele Jahre lang dominiert. Nach vier schwierigen Jahren will der Superstar jetzt mit seinem neuen Team wieder ganz vorne angreifen.
Seit knapp 2,5 Jahren wartet Marc Marquez nun mittlerweile auf einen Rennsieg in der MotoGP - die mit Abstand längste Negativserie des einstigen Dominators. Doch mit seinem Wechsel nach elf Jahren von Honda zu Ducati will der Spanier wieder um Siege und den Titel mitfahren.
"Als ich mich zum ersten Mal auf dem Bildschirm in diesem Rennanzug sah, war das ein seltsames Gefühl. Ich kann mich immer noch nicht in anderen Farben sehen, nachdem ich so viele Jahre im Repsol-Honda-Team gefahren bin", erklärte der sechsfache MotoGP-Champion und fügte noch an: "Aber ich freue mich über diese Gelegenheit und werde versuchen, das Beste daraus zu machen."
Marquez will bei Gresini Racing einen Neustart hinlegen. Denn seit seinem Sturz beim Saisonauftakt in Jerez 2020 hat die grandiose Karriere des mittlerweile 31-Jährigen einen großen Knick bekommen. Marquez verpasste in den vergangenen vier Jahren aufgrund von Verletzungen zahlreiche Rennen und konnte mit zunehmend unterlegenem Material nicht mehr an seine vielen Erfolge anknüpfen.
"Marquez hatte mit einigen Verletzungen zu kämpfen und in seinem ehemaligen Honda-Team wurde die Entwicklung verschlafen. Das Material war einfach zu schlecht, aber er war immer noch um Welten besser als andere Honda-Fahrer. Marquez geht erstmals seit über zwei Jahren topfit in eine Saison. Das wird ihn beflügeln. Es würde mich nicht wundern, wenn er von Anfang an um einen Podestplatz kämpfen würde", sagte Sky MotoGP-Kommentator Edgar Mielke.
Marquez musste allerdings seinen Fahrstil bei Ducati extrem umstellen, daher bleibt es erst einmal abzuwarten, wie viel Eingewöhnungszeit der 1,68-Meter-Pilot bei den Italienern braucht. Seine Vita mit 59 Erfolgen in der MotoGP, 101 Podestplätze, 62 Poles sowie seinen sechs WM-Titeln in der Motorrad-Königsklasse lassen Gresini Racing aber natürlich mit goldenen Zeiten träumen.
"Ich verstehe, und bin dankbar dafür, dass die Leute eine Menge Erwartungen haben, denn das ist ein gutes Zeichen. Es ist meine Aufgabe, all das auszublenden und das Haus nicht vom Dach aus zu bauen, sondern von Grund auf, Schritt für Schritt. Ich bin der Erste, der den gleichen Ehrgeiz hat, und ich bin der Erste, der gerne gewinnen würde, aber in den letzten zwei Jahren habe ich es nicht geschafft, ein einziges Rennen zu gewinnen", betonte Marquez.
Denn Marquez wird bei seinem neuen Team auf einer Vorjahres-Ducati an den Start gehen. Wie viel kann der Superstar aus dieser herausholen und den vermeintlichen Wettbewerbsnachteil mit seinem Ausnahmetalent wettmachen? "Das wird die Frage aller Fragen sein. Wie kommt Marquez auf der Ducati von Gresini Racing zurecht und wie schnell kann er den Nachteil wettmachen, dass er auf einem 2023er-Motorrad fährt?", verdeutlicht auch Mielke.
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Marquez, der in der neuen Saison wieder mit seinem jüngeren Bruder Alex im Team vereint fährt, geht allerdings positiv an diese große Herausforderung heran - auch, weil beim italienischen Team eine ganz andere Atmosphäre als bei Honda herrscht. "Es ist ein Team, in dem man Spaß hat, in dem alle Geburtstage gefeiert werden und weder der Fahrer noch der Teammanager noch irgendjemand anderes davon verschont wird", blickt er auf das neue Jahr in der MotoGP voraus.
Superstar Marquez ist heiß auf seinen Neustart und will es noch mal wissen. Der erste Sieg seit dem Großen Preis der Emilia-Romagna im Oktober 2021 ist das ganz große Ziel.