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Gunnar Wöbke, Geschäftsführer der Skyliners Frankfurt zum Coronavirus im Interview

Wöbke: "Geisterspiele sind bei uns völlig undenkbar"

Gunnar Wökbe, Geschäftsführer der Skyliners Frankfurt.
Image: Gunnar Wökbe, Geschäftsführer der Skyliners Frankfurt.  © DPA pa

Das Coronavirus hat massive Auswirkungen auf die Sportwelt. Für zahlreiche Sportarten geht es um existenzielle Fragen. Sky sprach mit dem Geschäftsführer der Basketballer der Skyliners Frankfurt, Gunnar Wöbke.

Sky: Welche Folgen sehen Sie durch die jüngsten Entwicklungen in Sachen Corona auf sich zukommen? Sind Geisterspiele auch beim Basketball denkbar?

Gunnar Wöbke: Nein, Geisterspiele sind bei uns völlig undenkbar. Im Fußball sieht das anders aus, da sich die Vereine dort zum größten Teil aus Fernseheinnahmen finanzieren. Bei uns machen TV-Gelder nur einen kleinen Teil aus. Wir finanzieren uns zu 98 Prozent aus Sponsoring und Tickets. Leere Ränge wären für uns katastrophal. Das könnte unser Sport nicht auf Dauer überstehen. Darüber hinaus müssen wir uns doch auch die Frage stellen, warum und für wen wir überhaupt Basketball spielen. Wir machen es doch für die Fans. Spiele ohne Fans wären komplett sinnlos. Wirtschaftliche Konsequenzen wären trotzdem nicht zu vermeiden, alleine schon, weil wir die Spieler während einer Pause trotzdem bezahlen und aufgrund eines wahrscheinlich verzögerten Saisonendes länger beschäftigen müssten.

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Sky: Der Basketball wäre also zu einer Pause gezwungen?

Wöbke: Ja. Wahrscheinlich müssen wir den Ligabetrieb für einige Zeit komplett aussetzen. Das wäre das einzig Vernünftige. Dann müssen wir einfach abwarten, die Dinge genau verfolgen und dann angemessen reagieren. Natürlich darf sich der Spielplan nicht beliebig weit nach hinten verschieben, das ist auch klar. Sobald es wieder los ginge, müssten wir deutlich mehr Spiele pro Woche absolvieren, um die ausgesetzten Spiele nachzuholen. Klar, optimal ist das nicht. Auch die Abstimmung mit den internationalen Wettbewerben und den Terminen der Nationalmannschaften wäre sehr herausfordernd. Aber Dinge sind so wie sie sind und Nichtstun ist auch keine Option

Sky: Heißt das, Sie begrüßen die zu erwartenden Einschnitte für öffentliche Veranstaltungen?

Wöbke: Wie gesagt, Nichtstun ist keine Option. Klar darf man auch nicht in Panik verfallen. Man darf es aber auch nicht verharmlosen. Corona ist gefährlicher als die Grippe, hoch ansteckend und die Gefahr einer Ansteckung in Hallen noch größer als bei Freiluftveranstaltungen. In China sind die Zahlen der Infizierten mittlerweile rückläufig. Das zeigt, dass Maßnahmen, die den öffentlichen Raum betreffen, erfolgreich waren. Unterm Strich wird uns einfach nichts anderes übrig bleiben.

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Sky: Wie geht es nun weiter?

Wöbke: Geplant ist, dass wir uns am Donnerstag mit allen Ligavertretern treffen und beraten und mit größtmöglichen Augenmaß auf die Situation reagieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir für die aktuelle Situation gemeinsam die bestmögliche Lösung finden werden.

Das Interview führte Alexander Bonengel

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