NHL-News: Dadonov-Trade zwischen Vegas und Anaheim sorgt für Verwirrung

Verwirrung in der NHL: Trade zwischen Vegas und Anaheim in der Schwebe

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Image: Evgeni Dadonov soll eigentlich zu den Anaheim Ducks getradet werden.  © Imago

Am Montag endete in der NHL die Wechselperiode für Spieler. Wie auch im Fußball ist der letzte Tag der Transferphase stressig und unvorhersehbare Dinge können passieren. In der besten Eishockey-Liga der Welt kam es wenige Augenblicke vor dem Ende der Trade Deadline zu einem Novum.

Die Vegas Golden Knights wollten vor der Deadline unbedingt einen teuren Vertrag von der Gehaltsliste bekommen, um alle Spieler unter den Salary Cap, die Kader-Gehaltsobergrenze, zu bekommen. Mit den Anaheim Ducks fand die Franchise aus Nevada einen Trade-Partner, der den mit fünf Millionen US-Dollar dotierten Vertrag des Russen Evgeni Dadonov aufnehmen wollte.

Der Trade zwischen den Golden Knights und Ducks:

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Unmittelbar nach der Bekanntgabe des Trades kam es aber zu einem Problem: weder Vegas, Anaheim noch die NHL selbst dachte daran, die "No-Trade-Liste" von Dadonov zu überprüfen. Der Russe besitzt in seinem Vertrag eine Klausel, mit der er vor der Saison eine „10-Team-No-Trade-Liste" angeben muss. In dieses Verzeichnis fielen unter anderem die Anaheim Ducks. Weil die drei beteiligten Parteien dieses Vertragsdetail nicht berücksichtigten, hängt der Trade momentan in der Schwebe.

Mehr als einen Tag später gibt es kein Statement der Liga oder der zwei beteiligten Teams. Pikant ist die Situation vor allem für die Golden Knights, die derzeit außerhalb der Playoffs liegen und unbedingt alle Spieler brauchen, um doch noch in die Postseason einzuziehen.

Schlupfloch "LTIR"

Für den Gelegenheits-Fan ist das Konstrukt Salary Cap sehr verwirrend. Derzeit liegt die Gehaltsobergrenze in der NHL bei 81,5 Millionen US-Dollar pro Team. Der Cap-Hit der Mannschaften wird täglich gemessen, mit Verletzungen, Trades oder anderen Kader-Transaktionen (z.B. Versetzung von Spielern in die Minors) verändert sich der Wert nahezu täglich. Vegas liegt derzeit mehr als 11 Millionen US-Dollar über dem vorgeschriebenen Wert.

Vegas nutzt nach dem Dadonov-Trade eine Besonderheit des NHL-Regelwerks aus: Mit Ryan Kesler verpflichtete das Expansion-Team von 2018 den Vertrag eines Spielers, der sich bereits seit drei Jahren im (verletzungsbedingten) Ruhestand befindet. Den mit fast 7 Millionen US-Dollar dotierten Kontrakt von Kesler platzierten die Golden Knights in der "Long-Term-Injured-Reserve".

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Die "LTIR" ist ein sehr komplexes Tool der NHL. Wenn ein Spieler mindestens zehn Spiele und 24 Tage ausfällt, kann er auf diese Liste gesetzt werden. Wird ein Athlet auf diese Liste platziert, kann ein Team für diesen Zeitraum den Salary Cap überschreiten. Zahlreiche Spieler, die ihre Karrieren aufgrund von Verletzungen vor Vertragsende beenden mussten, belegen "LTIR"-Plätze bei NHL-Teams. Angeschlagene Profis, die nur für kurze Zeit ausfallen (nicht weniger als 7 Tage), werden in die „Injured Reserve" verschoben. In diesem Fall gibt es keinen finanziellen Vorteil.

Den "LTIR"-Trick wandten die Tampa Bay Lightning bereits in der vergangenen Spielzeit an, um alle Stars in der Regular Season halten zu können und sie in den Playoffs wieder zu reaktivieren. In den Playoffs gibt es keine Gehaltsobergrenze mehr und alle fitten Spieler können problemlos eingesetzt werden. Dieses Erfolgsmodell, dass die Champions der letzten beiden Jahre perfektionierten, nahm sich Vegas wohl zum Vorbild. Nun könnte Ihnen dieses Unterfangen zum Verhängnis werden.

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Vegas "schwindelt" sich unter die Gehaltsobergrenze - oder doch nicht?

Anfang November akquirierten die Golden Knights Star Center Jack Eichel von den Buffalo Sabres. Der 25-Jährige war zum Zeitpunkt des Trades noch verletzt, daher konnte Vegas seinen Vertrag (Zehn Millionen US-Dollar) eine Zeit lang in die "LTIR" verschieben. Seit Mitte Februar ist der US-Amerikaner aber einsatzfähig und die Franchise aus Nevada geriet in Cap-Probleme.

Interessanterweise wurde Kapitän und Leistungsträger Mark Stone wenige Tage vor dem Debüt von Eichel in die "LTIR" verschoben. Der Kanadier, der ein Salär von 9,5 Millionen US-Dollar pro Jahr bezieht, hat seitdem kein Spiel mehr bestritten. In den nordamerikanischen Medien wurde diese Transaktion für sehr fragwürdig gehalten und als Cap-Manipulation bezeichnet.

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Tampa Bay sorgte mit einer ähnlichen Methode in der Vergangenheit für Aufmerksamkeit. In der Saison 2020/21 wurde Nikita Kucherov (Cap-Hit 9,5 Millionen US-Dollar) für längere Zeit in die "LTIR" verschoben, genauso wie der verletzte Goalie Anders Nilsson (Cap-Hit 2,6 Millionen US-Dollar) und der seit drei Jahren zurückgetretene Maria Gaborik (Cap-Hit 4,875 Millionen US-Dollar). Damit befand sich die Franchise knapp 18 Millionen US-Dollar über der vorgeschriebenen Gehaltsobergrenze der NHL.

Im Gegensatz zu den Stanley-Cup-Gewinnern von 2020 und 2021 scheint den Golden Knights diese Rechnung auf mehreren Ebenen nicht aufzugehen. Einerseits ist der Trade um Dadonov und Kesler alles andere als bestätigt, andererseits hat sich das Fehlen von Mark Stone stark auf die Performance der Mannschaft ausgewirkt. sechs Siege und 13 Niederlagen (6-12-1) stehen seit dem 8. Februar zu Buche - Stand heute liegt das Team nicht mal auf einem Playoff-Platz.

Trade-Konfusion vor allem für die Spieler belastend

Im Trade-Chaos zwischen Anaheim und Vegas ist außerdem erwähnenswert, dass die unklare Situation auch private Schicksale betrifft: Sowohl Dadonov als auch John Moore wissen derzeit nicht, welcher Organisation sie angehören. Moore wurde erst wenige Tage vor der Trade-Deadline von Boston nach Anaheim getraded, nun befindet sich der US-Verteidiger in einer sehr unangenehmen Konstellation.

Mehr zum Autor Mathias Blaas

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