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XXL-Interview bei Sky: Weltmeister Manuel Charr ganz privat

"Das Leben hat mich 33 Jahre geschlagen"

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Charr: 'Das Leben hat mich 33 Jahre lang geschlagen'

Seine Geschichte ist unglaublich. Manuel Charr kämpfte nach einem Bauchschuss um sein Leben, ließ sich im Frühjahr zwei künstliche Hüften verpassen. Jetzt ist er Box-Weltmeister im Schwergewicht. Sky Sport News HD hat nach dem Sensationssieg über Alexander Ustinov mit dem frisch gekürten Champion über seine schwere Vergangenheit und seine Ziele gesprochen.

Manuel Charr sind die zwölf Runden von Samstag noch anzusehen. "Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen vor Schmerz: die Schulter, der Cut, mein Knie, die Rippen... alles schmerzt. Aber es ist ein schöner Schmerz", sagt der 33-Jährige, der auch als neuer WBA-Weltmeister im Schwergewicht "wie jeder andere auf einen MRT-Termin warten muss". Am Freitag gibt's Gewissheit. Der Kölner geht davon aus, dass "alles okay" sein wird.

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Charr: Auch ein Weltmeister muss auf Arzt-Termine warten

Schmerzen ist er laut eigener Aussage ohnehin gewohnt. "Das Leben hat mich 33 Jahre lang geschlagen", erzählt Charr im XXL-Interview: "Ich wusste, ich kann in einer einzigen Nacht zurückschlagen."

Schwere Kindheit

Mit fünf Jahren kam er als Flüchtling nach Deutschland, verbrachte sein "halbes Leben auf der Straße". "Ich hab in einem Ghetto gelebt, einer No-Go-Area, in die sich nicht mal die Polizei in Gelsenkirchen reingetraut hat. Bin mit fettigen Haaren und zerrissenen Sachen zur Grundschule gegangen. Ich habe Pausenbrote geklaut, weil ich selbst keines hatte. Mit 16 musste ich als Türsteher arbeiten und bekam ein Messer in den Rücken. Wenn ich ein Buch veröffentliche, dann werden die Leute sehen, was es heißt, sich hochzukämpfen", erzählt Charr.

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Charr über seine Kindheit: 'Hatte nicht mal ein Pausenbrot'

Auch den Durchbruch als Boxer musste er sich hart erarbeiten. Kein Geldgeber, kein Promoter, keine Sponsoren. "Manuel Charr musste sich alles erkämpfen. Er ist ein Self-Made-Boxer", sagt der Weltmeister über sich selbst.

Charr träumt von Joshua

Spätestens mit dem Weltmeister-Titel will der 33-Jährige die Vergangenheit hinter sich lassen. Die neuen Ziele sind bereits gesetzt.

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Charr gegen Ustinov - Die Highlights im Video

"Als erstes will ich mal vier Kilo zunehmen - mit Pizza und Burgern. Dann gehe ich meine Pflicht-Titelverteidigung im März/April an. Ich hoffe, ich kann wieder in Topform kommen oder noch besser werden", sagt Charr, der wohl gegen den Puerto Ricaner Fres Oquendo antreten muss. Viel lieber würde der "Koloss von Köln" gegen Überflieger Anthony Joshua kämpfen und tönt: "Ihr kennt Manuel Charr. Er will immer nur gegen die besten kämpfen. Lieber Joshua, wir sehen uns in Zukunft."

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So reagiert Charr auf die Pass-Verwirrung
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"Laut Anwalt bin ich zu 100 Prozent Deutscher. Der Pass liegt im Amt", so Charr exklusiv gegenüber Sky Sport News HD.

Auch wenn es bereits in der Vergangenheit Probleme mit dem Ocuendo-Management gab, ist Charrs Manager Christian Jäger zuversichtlich, dass es mit einer Einigung klappt. Er glaubt, dass die Chancen sogar sehr gut stehen, dass der Kampf in Deutschland stattfinden wird.

"Am liebsten natürlich in Köln, Manuels Heimatstadt", verrät der Unternehmer. Sollten die Verhandlungen scheitern, werde der Kampf an den höchstbietenden Freiwilligen versteigert.

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Charr-Manager Jäger: Wollen Kampf in Köln austragen