Oilers schlagen Haie: Familienduell geht an Leon Draisaitl
Kölner Haie vs. Edmonton Oilers
03.10.2018 | 19:02 Uhr
Knappe Sache für den Junior: Leon Draisaitl hat mit den Edmonton Oilers das Showspiel bei seinem Heimatverein Kölner Haie mit viel Mühe gewonnen und im Familienduell die Oberhand behalten.
Der kanadische NHL-Klub mit dem 22 Jahre alten Jungstar in seinen Reihen schlug das Team aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) um Trainer Peter Draisaitl nach einer lange Zeit enttäuschenden Vorstellung mit 4:3 (1:0, 1:1, 1:2, 1:0) nach Verlängerung.
Leon Draisaitls Nationalmannschaftskollege Tobias Rieder (12.), Neuzugang in Edmonton, Milan Lucic (28.), Ty Rattie (46.) und Siegtorschütze Ryan Strome (63.) trafen für den fünfmaligen Stanley-Cup-Sieger. Draisaitl gelang ein Assist. Auch im siebten Vergleich zwischen einem deutschen Gastgeber und einem NHL-Team ging der Sieg nach Nordamerika. Für die Haie waren Jason Akeson (22.), Moritz Müller (45.) sowie Ben Hanowski (53.) erfolgreich.
Oilers vs. Devils in Göteborg
Die Stimmung war schon vor dem mit Spannung erwarteten Duell zwischen den Teams von Leon und Peter Draisaitl (52) prächtig. Die 18.400 Zuschauer in der ausverkauften Lanxess Arena, darunter Hunderte im Trikot der Oilers, bereiteten dem Rückkehrer einen prächtigen Empfang. "Und mit der Nummer 29: Leon Draisaitl", rief der Hallensprecher bei der Mannschaftsvorstellung, lauter Jubel brandete auf. Der Rückkehrer war sichtlich gerührt.
Zunächst war nur selten zu sehen, dass es für Edmonton im letzten Test der Vorbereitung um mehr als Spaß ging. Am Samstag tritt die Mannschaft um Starspieler Connor McDavid zum ersten Punktspiel der neuen NHL-Saison in Göteborg/Schweden gegen die New Jersey Devils an, und alle Profis hatten die Chance, sich noch einmal bei Trainer Todd McLellan zu empfehlen.
Mäßiger Start der Kölner Haie
Draisaitl stand an der Seite des Landshuters Rieder in der Starting Six. Und der Heimkehrer hatte nach nicht einmal 20 Sekunden seine erste dicke Torchance, scheiterte aber. Die Führung für die nach ihrer ersten Überzahl stärker werdenden Gäste brachte eine deutsche Co-Produktion. Draisaitl legte mit viel Auge auf Rieder ab, der gekonnt einschob.
Die Haie, mäßig in die neue DEL-Saison gestartet, verkauften sich teuer. Die Belohnung für den engagierten Auftritt gab es kurz nach der ersten Drittelpause, Akeson sorgte für den verdienten Ausgleich. Edmonton tat sich weiter schwer, Köln kam zu großen Chancen, doch die Gäste trafen im Powerplay durch Lucic.
Selbstvertrauen für Nürnberg Ice Tigers
Leon Draisaitl, vom Zustandekommen des Spiels vor den Augen von Familie und Freunden begeistert ("Vielleicht der Höhepunkt meiner Karriere"), ließ seine Klasse immer wieder aufblitzen. Ein Torerfolg wollte dem gebürtigen Kölner, der bereits bei der WM im Vorjahr in der Halle aufgelaufen war, nicht gelingen. Insgesamt wusste Edmonton nur selten zu gefallen, der Favorit ließ viel zu und kassierte folgerichtig den Ausgleich. Edmonton gelang postwendend die Antwort, Hanowski egalisierte zum dritten Mal. Die Entscheidung fiel im Drei gegen Drei.
"Ihr werdet nie deutscher Meister", hatten die Kölner Fans nach dem 0:1 in Richtung der Kanadier gesungen, Grund zum Ärgern hatten sie nicht. Die Haie verpassten zwar eine Überraschung, holten sich aber Selbstvertrauen für das Ligaspiel bei den Nürnberg Ice Tigers am Freitag (19.30 Uhr). (sid)