Ex-Präsident Luca di Montezemolo kritisiert Ferrari

Der frühere Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo, der das Team in der Ära Michael Schumacher zu großem Ruhm geführt hat, zeigt sich tief besorgt über den aktuellen Zustand "seiner" Scuderia.

Luca di Montezemolo war lange Präsident von Ferrari.
Image: Luca di Montezemolo war lange Präsident von Ferrari.  © Imago

Auch über den Karriereweg des jungen Italieners Kimi Antonelli äußert er sich mit Bedauern - vor allem, weil dieser für Mercedes fährt.

Am Bahrain-Wochenende besucht der 77-Jährige das Ferrari-Team im Paddock. Im Gespräch mit Sky Italia Montezemolo, dass viele seiner früheren Kontakte im Team einen "sehr motivierten Eindruck" machen würden. Ihm habe es gutgetan, vertraute Gesichter wiederzusehen. Dennoch äußerte er auch deutliche Kritik: "Ferrari ist aktuell ein Team, dem es manchmal an Führung fehlt."

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Wen genau er damit meint - ob Teamchef Frederic Vasseur oder das Ferrari-Management im Allgemeinen - ließ di Montezemolo offen. Doch seine Worte deuten darauf hin, dass er mehr Struktur und Klarheit an der Spitze vermisst: "Ich hoffe, dass wir bald nicht nur Podestplätze sehen, sondern wieder ein Auto, das um Siege kämpft. Dafür braucht es Organisation und Zeit."

Leidenschaft verloren

Als leidenschaftlicher Fan ist di Montezemolo enttäuscht vom aktuellen Auftritt der Scuderia: "Ich sehe ein Team ohne Seele. Ferrari bedeutet Leidenschaft, bedeutet Tag und Nacht arbeiten, niemals aufgeben." Besonders frustriert ihn, dass das Team es nicht geschafft hat, für die Saison 2025 direkt ein konkurrenzfähiges Auto bereitzustellen - obwohl das Ende der Saison 2024 Hoffnungen geweckt hatte.

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Hoffnungsträger Hamilton

Über Neuzugang Lewis Hamilton sprach di Montezemolo mit Respekt, aber auch mit Skepsis: "Hamilton ist ein großartiger Fahrer und Teil der Formel-1-Geschichte. Er weiß, dass das seine letzte Chance ist. Er kam zu Ferrari, um zu gewinnen und seine Karriere dort zu beenden."

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Allerdings gab er zu bedenken, dass es nicht einfach sei, sich an neue Abläufe in einem fremden Team zu gewöhnen - und dass Hamilton aktuell schlicht das passende Auto fehle: "Wir brauchen dringend wieder ein Siegerauto."

Eine verpasste Chance

Di Montezemolo machte keinen Hehl daraus, dass er sich den jungen Italiener Andrea Kimi Antonelli lieber bei Ferrari gewünscht hätte. Der 18-Jährige fährt aktuell für Mercedes - aber sein Name könnte im Zuge einer möglichen Fahrerveränderung (etwa bei einem Wechsel Max Verstappens zu Mercedes) wieder spannend werden.

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"Antonelli ist ein außergewöhnlicher junger Mann", lobte di Montezemolo. "Er macht in seinem ersten Jahr keine Fehler, ist schnell und entwickelt sich konstant weiter. Und er kommt aus Bologna - das macht ihn noch sympathischer."

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Sein größter Kritikpunkt: Dass Ferrari das Talent nicht frühzeitig gesichert hat. "Ich bedaure wirklich, dass er bei Mercedes ist. Ich hätte ihn zwei Jahre bei Sauber geparkt und dann zu Ferrari geholt. Aber Toto Wolff hat sein Talent früh erkannt - so wie McLaren damals bei Hamilton."

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