Formel 1: "Crashgate": Massa will weiter für WM-Titel von 2008 kämpfen
"Crashgate": Massa will weiter für WM-Titel von 2008 kämpfen
06.05.2023 | 11:02 Uhr
Ex-Formel-1-Pilot Felipe Massa beschäftigt weiterhin die "Crashgate"-Affäre aus 2008. Der Brasilianer will weiter gegen die "Ungerechtigkeit" kämpfen.
Felipe Massa hat nach den Äußerungen von Bernie Ecclestone zur sogenannten "Crashgate"-Kontroverse weitere Untersuchungen über die "Ungerechtigkeit" im Zusammenhang mit dem Ausgang der Formel-1-Weltmeisterschaft 2008 gefordert.
Nelson Piquet Jr. soll beim GP von Singapur absichtlich einen Unfall verursacht und dadurch seinem Renault-Teamkollegen Fernando Alonso zum Sieg verholfen haben. Das Safety Car führte damals zu einem verpatzten Boxenstopp, durch den Massa von der Spitze auf Platz 13 zurückfiel. Der Vorfall hatte erhebliche Auswirkungen auf den Ausgang des Rennens um den Fahrertitel. Massa verpasste den Sieg um einen Punkt, als Lewis Hamilton in der letzten Kurve der letzten Runde der Saison in Brasilien Timo Glock überholte. Massa wähnte sich damals rund eine Minute als der sichere Weltmeister.
Ecclestone und Mosley wussten von Piquets Verstoß
Nach Bekanntwerden des Vorfalls forderte Massa bereits vor Jahren eine Untersuchung und Annullierung des Ergebnisses. Dazu kam es jedoch nie, da laut FIA-Statuten nach der offiziellen Verleihung keine Ergebnisse nachträglich mehr annulliert werden können. Hamilton behielt damit seinen Titel.
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Nun behauptete der ehemalige Formel-1-Chef Ecclestone vor wenigen Wochen, dass er und der damalige FIA-Präsident Max Mosley während der Saison 2008 von einem möglichen Verstoß wussten und beschlossen, nichts zu unternehmen. Diese Enthüllung hat Massa dazu veranlasst, nach rechtlichen Möglichkeiten zu suchen, um das Ergebnis der Saison anzufechten.
Aussagen von Ecclestone eine große "Überraschung" für Massa
Zum ersten Mal seit Ecclestones Äußerungen sprach Massa nun exklusiv vor der Kamera der Kollegen von Sky Sports: "Du kämpfst mit ihnen bis zur letzten Kurve des letzten Rennens, fährst als Sieger über die Ziellinie und dann ist alles anders", beschreibt der Brasilianer den Moment seines vermeintlichen Triumphs beim Saison-Finale 2008 in Sao Paulo.
"Dann entdeckt man, was in Singapur passiert ist. Wichtige Leute wie Bernie, Max Mosley und Charlie Whiting wussten 2008 Bescheid und haben nichts unternommen. Das ist wirklich eine große Überraschung für mich. Es ist wirklich [eine] Ungerechtigkeit und ich denke, wir müssen definitiv alles untersuchen, was passiert ist, denn es ist nicht fair, was passiert ist."
Massa: "Mache das nicht für Geld"
Er tue das nicht für sich, erklärte Massa gegenüber RacingNews365: "Ich mache das nicht für Geld. Ich tue das nicht für irgendetwas. Denn das ist nicht mein Ziel, aber ich tue es für die Gerechtigkeit. Nicht nur für mich, sondern für meine Freunde, mein Land, meine Familie, Ferrari und die Ferrari-Fans, also gibt es am Ende so viele Dinge. Wissen Sie, was eine Weltmeisterschaft für ein Land bedeutet? Man kann das Land entwickeln, wir haben jetzt keine brasilianischen Fahrer, die Rennen fahren, es gibt so viele Gründe."
Wie es konkret nun weitergehe und ob juristische Schritte eingeleitet würden, konnte Massa jedoch nicht beantworten: "Ich kann nichts sagen, wir untersuchen im Moment alles." "Crashgate" wird die Formel 1 also noch länger beschäftigen...