Formel 1: Das sind die Stimmen zum Grand Prix von Monaco
"Es tut weh" Leclerc enttäuscht von "zu vielen Fehlern"
30.05.2022 | 08:57 Uhr
Nach dem Grand Prix von Monaco gab es einiges zu besprechen! Das sind wichtigsten Stimmen:
Sergio Perez (Red Bull)
... zu seinem Sieg: "Es ist ein Traum, der wahr wird. Als Fahrer träumst du davon, in Monaco zu gewinnen. Neben dem Heim-Grand-Prix gibt es kein Rennen, dass du so unbedingt gewinnen möchtest. Ich habe es geschafft, obwohl ich es mir zum Ende des Rennens schwer gemacht habe. Mit dem Verschleiß durfte ich mir keine Fehler erlauben und mir Carlos vom Hals zu halten war nicht leicht. Es ist ein Riesentag für mich und mein Land."
Carlos Sainz (Ferrari)
... zum Rennen: "Es war ein verrücktes Rennen. Wir haben alles getan, was wir tun konnten. Wir sind geduldig geblieben auf den Nassreifen, dann auf die Slicks umgestiegen. Ich steckte hinter den Autos, die es zu überrunden galt, fest. Da kann man die Frustration verstehen. Eine saubere Runde hätte mir den Renn-Sieg gesichert, aber so ist es nun mal."
… zur Entscheidung, von den Nassreifen direkt auf Slicks zu wechseln: "Beim ersten Stint habe ich gesehen, dass es eine trockene Linie gab. Da war mir klar, dass man auf die Slicks umsteigen muss. Wir haben das Rennen angeführt. Der harte Reifen ist immer schwer auf der Outlap, dann die Runden hinter den überrundeten Autos. Das hat mich das Rennen gekostet. Checo hat in Dschidda Pech gehabt, hier hatte er nun ein tolles Rennen. Es gleicht sich immer aus."
… zum Zweikampf mit Sergio Perez: "Ich hatte Verschleiß, speziell auf den Hinterreifen. Es war immer schwierig, bei der Einfahrt in den Tunnel nah ranzufahren. Ein paarmal wollte ich es probieren, allerdings war es dort ein wenig nass und Checo hat spät gebremst. Hätte ich noch später gebremst, hätte ich ihn mit mir aus dem Rennen gekegelt."
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Max Verstappen (Red Bull)
… zum Rennen: "Nach dem, wie es am Samstag gelaufen ist, habe ich versucht, das Beste zu geben. Dann kam die rote Flagge und ich habe weiterhin versucht, alles zu geben. Wir haben mit dem Team einen guten Job von der Strategie her gemacht und sind so vor die Ferraris gekommen. Als Team können wir zufrieden mit dem Sonntag sein - es war hektisch mit dem Regen. Ich hätte es nach dem Qualifying nicht erwartet."
… zu den schwierigen Bedingungen: "Speziell, wenn es so nass ist und du vorher nicht gefahren bist, ist es sehr rutschig. Dann musst du fokussiert bleiben. Glücklicherweise ist - mit der Ausnahme von Mick - nichts passiert. Ein ganz anständiges Ergebnis."
Mick Schumacher (Haas)
... zur Frage, wie er sich nach dem Crash fühle (während des Rennens): "Körperlich okay - natürlich ist es ärgerlich. Es waren schwierige Bedingungen, leider bin ich etwas zu weit aus der Kurve gekommen. Vorher hatte ich das Problem mit Albon, wo wir uns berührt haben und ich den Frontflügel verloren habe. Eigentlich hatten wir die Pace, weiter nach vorne zu kommen. Die Saison ist noch lang - das Blatt kann sich schnell drehen. Das haben wir früher gezeigt und ich bin mir sicher, dass wir es wieder zeigen werden."
… zum Auslöser des Crashs (während des Rennens): "Es lag daran, dass wir in Kurve 14 zu weit außen waren. Die Autos sind breiter als letztes Jahr - in dem Fall waren sie zu breit und ich habe mich verschätzt."
Dr. Helmut Marko (Motorsportchef Red Bull)
... zum Rennen: "Maßgeblich war die Strategie - ein riesiges Kompliment an unseren Chefstrategen. Mit der Ruhe und Souveränität, draußen zu bleiben, obwohl andere Teams bereits schnellste Runden auf den Intermediates gefahren sind, hat den Ausschlag gegeben."
… zur Frage, ob ein direkter Wechsel von Nassreifen auf Slicks eine Option gewesen wäre: "Innerhalb dieser kurzen Zeit sind alle Optionen durchgegangen worden. Uns war wichtig, dass wir die Ferraris trennen. Als wir gesehen haben, dass wir Sainz überholen können, war es überhaupt keine Frage mehr."
… zu Perez bei Red Bull: "Es ist eine gute Kombination. Er hat nun zwei Siege in 1 ½ Jahren bei uns, nachdem er zuvor einen Erfolg in zehn Jahren hatte. Wir sind zufrieden. Für Max war es ungünstig, da er als Zweiter hinter Perez zum Boxenstopp kam und daher nicht die Chance hatte, Sainz zu überholen."
… zur Stimmung von Verstappen nach dem Rennen: "Er ist zufrieden. Er hätte wesentlich schneller fahren können. Allerdings wollten wir keine schnellste Runde riskieren, da es zu gefährlich auf dieser Strecke ist. Das Ziel war, den Vorsprung auf Leclerc zu vergrößern und das ist gelungen."
… zur Verwirrung bei Ferrari vor Leclercs zweiten Boxenstopp: "Ich kann nicht beurteilen, wie sie intern vorgegangen sind. Wir haben das, was uns serviert wurde, gerne mitgenommen."
Charles Leclerc (Ferrari)
... zur Frage, ob er sich von seinem Team im Stich gelassen fühle: "Nein, im Stich gelassen kann man es nicht nennen. Fehler können passieren, allerdings sind in diesem Rennen zu viele Fehler passiert. Bei diesen Bedingungen musst du dich auf das verlassen, was das Team sieht. Dann hat man mich gefragt, ob ich von den Nassreifen auf die Slicks umsteigen möchte. Dies wollte ich später im Rennen machen. Wo der Sinneswandel herkam, habe ich nicht verstanden. Dann kam der Undercut gegen uns und ich steckte hinter Carlos fest. Solche Fehler können wir uns nicht leisten. Es ist hart, die Jahre zuvor war es auch so. Ich gewöhne mich daran, dass es beim Heim-Grand-Prix enttäuschend für mich ist. Zu einem Zeitpunkt, wo wir die Pace haben, müssen wir die Chance nutzen und dürfen die Punkte nicht liegen lassen. Es geht nicht nur von Platz eins auf Platz zwei zurück, sondern auf Platz vier. Ich liebe mein Team und bin sicher, dass wir zurückkommen. Es tut allerdings weh."
… zur Frage, ob Unklarheit im Team das Problem gewesen sei: "Die erste Entscheidung war eine klare Entscheidung - allerdings eine Falsche. Dann fing das Durcheinander an. Ich weiß nicht, ob es Panik war. Ich höre nicht, was im Hintergrund über Funk läuft, und habe es nicht zu beurteilen. Die Message, die man mir gegeben hat, war nicht klar. Ich sollte reinkommen, dann doch draußenbleiben, obwohl ich in der Box war. Dann habe ich meinen Frust über Funk rausgelassen und einfach nur geschrien. Ich wusste, dass war es und konnte nichts mehr machen."
Sky Experten:
Sky Experte Timo Glock zum Rennen:
"Die Ruhe, die bei der Strategie von Red Bull da war, hat bei Ferrari gefehlt. Das hat ihnen den Sieg gekostet. Man hat gehört, wie viel Panik am Radio vorhanden war. Ich habe nicht verstanden, warum man diese Pace nicht weitergegangen ist oder früher reagiert hat. Mit Charles wusste man nicht, wohin. Man hat am Ende die falsche Entscheidung getroffen und damit wurde der Fluch von Leclerc in Monaco hochgehalten. Es tut weh - er hatte keine Fehler über das Wochenende gemacht und eine Wahnsinnsrunde am Samstag gezeigt. Nun kann er nicht einmal auf dem Podest stehen."
Sky Experte Ralf Schumacher zu Leclerc, der seinem Team trotz der Fehler das Vertrauen ausgesprochen hatte: "Er hat selbst genug Mist gebaut, daher sollte er Kleinlaut sein. Das kann passieren. Man gewinnt zusammen und verliert zusammen. Das Team hat bisher weniger falsch gemacht, als er es getan hat. Daher geht man so miteinander um."
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