Geisterrennen in Deutschland? Das sagt der Hockenheimring-Chef
02.05.2020 | 10:24 Uhr
Der Faktor Zeit spielt im Falle eines Geisterrennens bei einem möglichen Formel-1-Comeback auf dem Hockenheimring im Zuge der Coronakrise kaum eine Rolle.
Dafür würde die Traditionsrennstrecke "nicht viel" Vorlauf benötigen, sagte Geschäftsführer Jorn Teske dem SID: "Aber auch in diesem Fall müssten viele Fragen geklärt und der zum Tag X geltende gesetzliche Rahmen berücksichtigt werden."
Eine überraschende Rückkehr von Ferrari-Star Sebastian Vettel (Heppenheim) und Co. nach Deutschland scheint im Zuge des Wirbels um die grassierende Pandemie nicht mehr völlig ausgeschlossen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, hat das Management der Rennserie (FOM) auf der Suche nach Strecken für eine verkürzte Saison auch in Hockenheim angefragt.
"Es ist richtig, dass wir uns immer wieder mit Vertretern der Formel 1 im lockeren Austausch befinden", sagte Teske dazu dem SID: "Und natürlich sprechen wir dabei auch über die Auswirkungen der Coronakrise auf den Kalender der Formel 1."
Denkbar sei "alles, wenn es wirtschaftlich sinnvoll und im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben ist", so Teske weiter: "Wenn man mit uns über so eine Idee konkret sprechen will, stehen wir dafür gerne bereit."
Im vergangenen Jahr hatte die Formel 1 noch auf dem Hockenheimring Halt gemacht. In diesem Jahr war die Traditionsrennstrecke eigentlich aus dem Kalender geflogen, weil die Ringe-Macher die hohen Antrittsgelder nicht mehr zahlen konnten. Aufgrund der Coronakrise wurden mittlerweile aber bereits zehn der ursprünglich 22 Rennen abgesagt oder verschoben. Die Formel 1 plant nun, ohne Zuschauer in die Saison zu starten, am 5. Juli soll es in Österreich losgehen.
Bis Anfang September sollen weitere Rennen in Europa folgen, hier könnte auch die Option Hockenheim interessant werden. Klar sei allerdings, "dass wir nicht die einzige Strecke sind, mit der die Formel 1 sprechen kann", sagte Teske und unterstrich zudem wie schon in den vergangenen Jahren: "Wir werden für die Formel 1 nicht ins wirtschaftliche Risiko gehen. Wir können es uns nicht leisten, Geld zu verlieren - in diesen Zeiten erst recht nicht."