Formel-1-Kolumne: "Die Silly Season und ein dummer Rempler"

Formel-1-Reporterin Sandra Baumgartner spricht in ihrer Kolumne "Back on Track" über die aktuellen Themen in der Königsklasse des Motorsports auf skysport.de. Dieses Mal geht es um Zukunftsplanung und darum, die Gefühle im Griff zu haben.

Daniel Ricciardo - der Überraschungssieger von China. Wenn es um den WM Titel geht, reden fast alle nur von Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und vielleicht noch von Max Verstappen. Dass der "Honey Badger" aber ebenfalls ein Kandidat dafür sein kann, hat er am vergangenen Rennwochenende wieder bewiesen.

Doch der Australier steht in dieser Saison am Scheideweg. Sein Vertrag bei Red Bull endet 2018, sein Ziel ist es, Weltmeister zu werden. Ich glaube, das Potenzial dazu hat er. Doch ist der Red Bull das richtige Auto dafür? Diese Frage wird sich Ricciardo ebenfalls stellen müssen. Die einzigen Alternativen sind Mercedes und Ferrari. Doch Vorsicht!

Papa hält Crash-Pilot Verstappen Standpauke

Bei Max Verstappens Crash mit Sebastian Vettel beim Großen preis von China hat auch Papa Jos ganz genau hingeschaut und seinem Sprössling im Nachhinein ins Gewissen geredet.

"Silly Season" beginnt außergewöhnlich früh

Ich glaube, dass ein Teamwechsel auch zu Schwierigkeiten führen kann. Das Auto und der Fahrer müssen harmonieren, brauchen manchmal Zeit, um zueinander zu finden. Es passt nicht immer alles so gut zusammen wie bei Lewis Hamilton und Mercedes. Sebastian Vettel brauchte zwei Jahre, um mit seinem Ferrari erfolgreich zu werden.

Nur Vettel und Verstappen haben langfristige Verträge. Hamilton befindet sich auf der Zielgeraden der Verhandlungen mit Mercedes. Bleibt abzuwarten, was mit den beiden Finnen Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen passiert. Mit seinem jüngsten Erfolg in China hat sich Ricciardo in jedem Fall bereits in Position gebracht. Die "Silly Season" beginnt 2018 außergewöhnlich früh.

Dankbar für Vettels Rempler

Wenn ich an Baku denke, erinnere ich mich sofort an den Vettel-Rempler gegen Hamilton im vergangenen Jahr. Eine Szene, bei der ich nicht wusste, ob ich sie gut oder dumm finden soll. Ein Jahr später, denke ich, die Aktion war zwar dumm, aber spiegelt die immense Leidenschaft wieder, die Vettel im Rennauto auslebt.

Und in gewisser Weise bin ich dankbar für solche Szenen. Denn sie lassen den Fahrer trotz Helm auf der Strecke unglaublich menschlich werden. Ich mag es die Leidenschaft, den Ehrgeiz und den Willen zu spüren, die die Fahrer antreiben. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass Vettel die Pferde nochmal so durchgehen, aber bitte generell mehr davon!

Über mich:

Autonärrin, Motorsportliebhaberin, Petrolhead

Motorsport ist, seit ich denken kann, meine absolute Leidenschaft. Seit 7 Jahren berichte ich als Journalistin für Sky über die Formel 1. Manchmal mit so viel Power, dass mir mein Kollege Noah Pudelko den redaktionsinternen Spitznamen „Die Düse" verpasst hat.

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