Formel 1 News: Der Mythos Imola - Regen am Rennwochenende vorhergesagt
Der Mythos Imola: Drei Faktoren versprechen wieder legendäres Rennen
22.04.2022 | 10:59 Uhr
Zum 30. Mal wird am Wochenende in Imola um WM-Punkte in der Formel 1 gefahren. Der nächste Schlagabtausch zwischen Charles Leclerc und Max Verstappen bahnt sich an. Im Ferrari-Land hat der WM-Spitzenreiter beim Heimspiel die Fans auf seiner Seite. Doch ein Faktor verspricht Unvorhersehbares.
Imola ist ein F1-Mythos.
Ferrari-Gründer Enzo Ferrari plante in den 1940er-Jahren selbst den Bau der Strecke in der Emilia-Romagna. Vorbild war für Ferrari dabei die legendäre Nordschleife am Nürburgring mit seiner natürlichen Landschaft um die Strecke herum. 1953 war der Kurs schließlich fertig, zehn Jahre später gewann Jim Clark im Lotus das erste Rennen.
Dieses wurde wie auch 1979, als Niki Lauda (Brabham) siegte, allerdings ohne Wertung für die F1-Weltmeisterschaftswertung ausgetragen. Als im Folgejahr der Circuit in Monza modifiziert wurde, fand der Große Preis von Italien erstmals in Imola statt und WM-Punkte wurden vergeben. Bis 2006 war das Rennen fester Bestandteil des F1-Kalenderjahrs - als Großer Preis von San Marino.
100.000 Fans bei GP in Imola erwartet
Villeneuve vs. Pironi - Senna vs. Prost
Der Autodromo Enzo e Dino Ferrari ist nach dem Ferrari-Gründer sowie dessen jüngsten Sohn benannt, der bereits im Alter von 24 Jahren an einem Nierenversagen verstarb. Die Tifosi haben in der Historie des Grand Prix bereits einige legendäre Duelle in Imola gesehen, die in die Geschichte der Motorsport-Königsklasse eingingen.
1982 duellierten sich die beiden Ferrari-Piloten Gilles Villeneuve und Didier Pironi um den Sieg. Mehrfach überholten sich die beiden Teamkollegen und guten Freunde. Der Kanadier ging davon aus, dass Pironi den Fans nur eine gute Show bieten wollen würde, ihm aber laut Stallorder den Sieg überlassen würde. Der Franzose jedoch setzte in der Schlussrunde zum finalen Überholmanöver an und ließ Villeneuve wütend zurück. Die Freundschaft war hinüber. Zwei Wochen später verunglückte Villeneuve in Zolder tödlich. Pironi hatte im selben Jahr ebenfalls einen schweren Unfall in Hockenheim, der seine F1-Karriere beenden sollte.
Im Jahr 1989 entstand in Imola auch die große Rivalität zwischen den beiden McLaren-Fahrern Ayrton Senna und Alain Prost. Die beiden Teamkollegen hatten die Abmachung, dass der Führende nicht attackiert werden sollte. Doch der Brasilianer hielt sich nicht daran, überholte seinen Teamkollegen und fuhr zum Sieg. Der Bruch im Verhältnis der beiden F1-Legenden. Fünf Jahre später verunglückte Senna tödlich in Imola mit seinem Williams.
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Imola in deutscher Hand
Michael Schumacher holte sich nach dem tödlichen Unfall von Senna im Benetton den Sieg. Der Kerpener gewann anschließend noch sechsmal mit Ferrari den Großen Preis von San Marino. Dabei revanchierte er sich bei seinem letzten Imola-Erfolg 2006 an Fernando Alonso, mit dem er sich rundenlang ein Rad-an-Rad-Duell lieferte. Im Jahr zuvor hatte der Spanier in Renault-Diensten noch das Duell knapp für sich entschieden.
Mit Heinz-Harald Frentzen (1997/Williams) und Ralf Schumacher (2001/BMW) feierten auch zwei weitere deutsche Piloten Siege in Imola - für beide war es jeweils der erste F1-Erfolg. Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel konnte noch keinen Sieg in der Emilia-Romagna einfahren, auch weil von 2007 bis 2019 dort nicht gefahren wurde. Der Kurs wurde als nicht mehr zeitgemäß aus dem Rennkalender genommen und kehrte erst aufgrund der Corona-Pandemie und einigen Modifizierungen an der Strecke 2020 als GP der Emilia-Romagna wieder in jenen zurück.
Doch weder Vettel (Aston Martin) noch Mick Schumacher (Haas) werden in diesem Jahr aller Voraussicht nach an die großen Erfolge deutscher Piloten anknüpfen können. Das Duell um den Rennsieg wird auch im vierten Rennen 2022 mit großer Wahrscheinlichkeit zwischen Ferrari und Red Bull ausgetragen. WM-Spitzenreiter Charles Leclerc und der amtierende Weltmeister Max Verstappen sind die Favoriten auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Vielleicht aber auch nur auf dem Papier.
Sainz und Ferrari vor Verkündung von Vertragsverlängerung in Imola?
Regen am Wochenende vorhergesagt
Denn in Imola ist für Freitag und auch Sonntag Regenwetter vorhergesagt. Bei Regen werden die Karten in der Formel 1 bekanntlich neugemischt und auch der Faktor Glück spielt eine größere Rolle. Insbesondere weil am Freitagabend bereits das Qualifying ansteht und die Startaufstellung für das Sprint-Rennen am Samstag gehörig durcheinander würfeln könnte. Das wäre eine Chance für die restlichen Teams, beispielsweise die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und George Russell sind im Nassen bekanntlich sehr schnell.
Im Trockenen bieten die Variante Tamburello nach der Start-Ziel-Linie, die Haarnadel-Kurve Tosa sowie die scharfe Linkskurve Rivazza im dritten Sektor die besten Überholmöglichkeiten. In der Vergangenheit war Imola aufgrund der schmalen Strecke jedoch nicht gerade für viel Überholaction bekannt. Durch die Regeländerungen - Stichwort Ground-Effekt - können die Autos besser einander durch die Kurven folgen, was insbesondere in Imola mehr Überholmanöver auf den vielen Streckenabschnitten, die geradeaus gehen, sorgen sollte.
Der Auftakt der Europa-Saison in der Formel 1 verspricht so oder so viel Spannung sowie ein rotes Fan-Meer beim Ferrari-Heimspiel. Beim Großen Preis der Emilia-Romagna könnte in der 30. Auflage ein weiteres Kapital F1-Historie geschrieben werden.
Der Mythos Imola ruft.