Formel-1-Reglement 2026 vorgestellt - Autos & Motoren mit großen Veränderungen
F1-Reglement für 2026 offiziell! So drastisch verändern sich die Autos
06.06.2024 | 17:19 Uhr
Lange hat das Reglement auf sich warten lassen, nun hat der Weltmotorsportverband FIA das Regelwerk ab der Saison 2026 vorgestellt. Leichter, kleiner, mehr Elektro-Power: Sky erklärt die Änderungen im Überblick.
"Mit diesen Regeln setzen wir Maßstäbe für die Zukunft": Mit diesen Worten lobt der FIA-Chef Stefano Dominicali das frisch präsentierte technische Reglement des Weltmotorsportverbands. Ab 2026 soll die Formel 1 so vor allem nachhaltiger werden und dabei weiterhin spektakulär bleiben.
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Die Kernidee, die bereits seit über zwei Jahren feststeht: Es soll fast vier Mal so viel Kraft aus dem elektrischen System der Hybrid-Antriebsstränge abrufbar sein - und die Verbrennermotoren mit CO2-neutralem Kraftstoff angetrieben werden. Insgesamt sollen die Antriebe 1.020 PS erzeugen.
Die Boliden werden kleiner
Die komplexe Aufgabe setzt zusätzliche, maßgebliche Änderungen für die Fahrzeuge voraus, die dabei weiter für dynamische Zweikämpfe sorgen sollen. Da die Batterien nicht maßgeblich größer werden und zudem weniger Energie durch regeneratives Bremsen gewonnen werden darf, müssen die Boliden kleiner und leichter werden. Um weniger Luftwiderstand zu produzieren, schrumpfen die Autos in Radstand (3.600 auf 3.400 Millimeter) und Gesamtbreite (2.000 auf 1.900 Millimeter). Auch weitere aerodynamik-relevante Teile verändern sich: "Es gibt auch visuelle Korrekturen bei den Reifen, dem Frontflügel, Heckflügel und dem Unterboden", so FIA-Sportchef Nikolas Tombazis.
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Weniger aggressive Aero-Teile und die Vereinheitlichung mancher Komponenten führe laut den Sportfunktionären zu 30 Prozent weniger Abtrieb und 55 Prozent weniger Luftwiderstand. Hinzu kommen dafür zum ersten Mal in der Geschichte der Königsklasse aktive aerodynamische Komponenten. Ähnlich des aktuellen DRS-Systems sollen für eine Reduktion des Luftwiderstands auf der Geraden nach einem Signalton gewissen Teile per Knopfdruck durch den Fahrer bewegt werden. Beim Anbremsen sorgen besagte Teile durch gegensätzliche Bewegung für maximalen Abtrieb.
Überholen per Extra-Boost
Apropos DRS-System: Dieses entfällt ab 2026 gänzlich. Als Ersatz haben sich die Regelhüter einen Extra-Boost überlegt: Ist der Fahrer nahe genug an seinem Kontrahenten dran, darf er eine Runde lang so viel Elektro-Power wie möglich aus dem Antriebsstrang abrufen - jedoch erst ab 290 km/h. Fahrzeuge ohne den Extra-Boost reduzieren ihre Elektro-Power in Richtung Höchstgeschwindigkeit auf Null.
Nebst dieser Vielzahl an Änderungen wird auch ein großer Kritikpunkt an der aktuellen Fahrzeug-Generation angegangen: Das Gewicht. Ungefähr 30 Kilogramm specken die Boliden ab, von 798 auf 768 Kilogramm. Das wird auch den Wünschen der Fahrer entgegenkommen, die sich bereits seit längerem über den Trend der immer schwerer werdenden Renner beklagen.
Kritik vom Weltmeister
Ein großes Problem des neuen Reglements bleibt. Die stark erhöhte Menge an elektrischer Energie muss irgendwie gewonnen werden. In ersten Simulatoren-Tests gab es unter anderem von Weltmeister Max Verstappen Kritik an der Charakteristik der neuen Antriebe. Zu früh müsse man vom Gas gehen, zu viel Aufwand in das Regenerieren von Energie stecken. "Für mich sieht es fürchterlich aus", betonte der Weltmeister bereits vor dem Rennen in Österreich 2023.
Ob die Teams im Rahmen des leichteren und kleineren Chassis-Reglements diesen Umstand ändern können, bleibt abzuwarten. Die Strategie, mit den vereinfachten Motoren mehr Hersteller in die Formel 1 zu locken, scheint angesichts des Einstiegs von Audi und der Rückkehr von Honda jedoch bereits aufgegangen zu sein.
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