Formel 1: Sky F1-Experte Olivier Zwartyes schließt ein Vettel-Comeback nicht aus
Vettel-Rückkehr? Darum ist ein F1-Comeback nach Bahrain nicht abwegig
26.02.2023 | 21:24 Uhr
Nach dem Fahrradunfall von Lance Stroll hat Aston Martin die Fahrer-Aufstellung für den Saisonauftakt in Bahrain (das Rennen am kommenden Sonntag, ab 14:30 Uhr LIVE & EXKLUSIV auf Sky) geregelt. Ein Comeback von Sebastian Vettel ist damit allerdings noch nicht komplett ausgeschlossen.
Denn Aston Martin gab bekannt, dass für den Fall eines Stroll-Ausfalls Ersatzfahrer Felipe Drugovich neben Fernando Alonso im Cockpit in Sakhir sitzen würde. Damit ist klar, dass es nicht zu einer Blitz-Rückkehr von Sebastian Vettel kommen wird. Allerdings gab Aston Martin seinen Plan nur für Bahrain bekannt. Und was ist mit den Rennen danach?
Aston Martin hat sich bislang nicht zur Verletzung von Stroll geäußert. Öffentlich bekannt ist lediglich, dass der Kanadier einen Fahrradunfall in Malaga hatte und dadurch die Wintertests in Bahrain eine Woche vor dem Saisonstart verpasste. Wie es genau um den Gesundheitszustand des 24-Jährigen steht, ist allerdings öffentlich völlig unklar.
"Ich verstehe nicht, warum Aston Martin so ein großes Geheimnis um die Verletzung von Stroll macht. Warum würde es Aston Martin wehtun, wenn sie sich hinstellen und die Diagnose und Ausfalldauer bekanntgeben?", wundert sich Sky F1-Experte Olivier Zwartyes über das Vorgehen der britischen Traditionsmarke.
Stroll weiterhin Plan A
Aston Martin schaut aktuell von Tag zu Tag, wie es bei Stroll gesundheitlich aussieht. "Er ist natürlich unser Plan A. Wir wollen Lance wieder im Auto haben, aber wir müssen warten, was er sagt und was die Ärzte über den richtigen Zeitpunkt sagen", erläuterte Teamchef Mike Krack am Rande der Testtage in Bahrain und fügte hinzu: "Über den Plan B müssen wir noch entscheiden."
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Dieser steht zwar nun für den Saisonauftakt, doch wie geht danach weiter, falls Stroll doch längere Zeit ausfallen würde? In der Vergangenheit gab es häufiger den Fall, dass der eigentlich dritte Mann dann nicht unbedingt automatisch der dauerhafte Ersatz war. Es ist schon auffällig, dass sich Aston Martin im Statement zu Drugovich vorerst nur als Ersatzmann für das erste Rennen festgelegt hat. Laut Gerüchten soll sich Stroll Frakturen an beiden Handgelenken zugezogen haben und sogar operiert worden sein.
"Sollte Stroll länger ausfallen, glaube ich schon, dass die Option Vettel dann ein Thema für die Rennen nach Bahrain ist. Wenn Aston Martin ihn dann als Ersatz gewinnen kann, dann würde er auch so lange im Auto sitzen, bis Stroll wieder fit ist", legt sich Zwartyes fest. Mit einem Renneinsatz würde der Heppenheimer die 300 GP-Einsätze vollmachen. Ein Fahrerduo mit Alonso wäre zudem für alle F1-Nostalgiker ein Highlight.
Vettel-Comeback in Saudi-Arabien?
"Was für Vettel aber vielleicht das Attraktivste wäre: Er hat sicher mitbekommen, dass der Aston Martin einen großen Sprung nach vorne gemacht hat. Die Tests sahen sehr gut aus", so Zwartyes. Vettels Bruder Fabian verriet bei Sky, dass der viermalige Weltmeister derzeit allerdings einen Wohnwagen-Urlaub mit seiner Familie in Skandinavien macht.
"Es ist aber natürlich auffällig, dass Krack Gespräche mit Vettel nicht verneint. Nach der Bekanntgabe, dass er zurücktreten würde, hatte Vettel das eine oder andere Highlight. Er hat aber vor allem auch immer wieder gestrahlt. Man sah wieder einen Vettel, der einfach Bock auf Racing hatte. Die zwei Jahre davor fehlte mir diese Leidenschaft, die ist am Saisonende 2022 wieder aufgeflammt", betont Zwartyes, der sich ein kurzfristiges F1-Comeback des 35-Jährigen vorstellen kann. Das zweite Rennen findet am 19. März in Saudi-Arabien statt.
"Vettel hat 2022 früh entschieden, dass er aufhören wird. Für ihn sind viele Themen außerhalb der Formel 1 wichtig, er wollte mehr Zeit mit der Familie verbringen, das Karriereende war eine wohl überlegte Sache. Bis September war ich mir auch sicher, dass er nicht mehr zurückkommen würde. Jetzt bin ich mir da aber nicht mehr so sicher", sagt Zwartyes weiter.
Mick Schumacher keine Alternative
Krack selbst ließ mit seinen Aussagen genügend Raum für weitere Spekulationen. "Man darf nicht vergessen: Sebastian hat seinen Ruhestand sehr gründlich geplant, und das muss man respektieren", meinte der Aston-Martin-Teamchef Krack und fügte dann noch hinzu: "Warten wir ab, was passiert."
Als Alternative für eine längere Stroll-Vertretung kommt neben Drugovich und Vettel auch noch der zweite Aston-Martin-Testfahrer Stoffel Vandoorne in Frage. "Vandoorne hat Zeiten bei McLaren hinter sich, ist dort bereits neben Alonso gefahren und bringt natürlich F1-Erfahrung mit. Aber diese Zeit ist lange her, die Autos haben sich komplett verändert", erklärt Zwartyes. Vandoorne fuhr zwischen 2016 und 2018 41. Mal für McLaren.
Mick Schumacher hingegen ist bei Aston Martin dagegen kein Thema. Der 23-Jährige ist in der Saison 2023 als Ersatzfahrer für Mercedes und McLaren im Einsatz. Doch anders als bei Nyck de Vries, der im Vorjahr für alle Teams mit Mercedes-Motoren Kilometer gesammelt hat, wird Schumacher nicht an Aston Martin ausgeliehen werden.
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