McLaren vor Trennung von Honda
Riesiges Tauschgeschäft in der Formel 1
15.09.2017 | 12:25 Uhr
Im Rahmen des Großen Preises von Singapur (Sonntag ab 13 Uhr auf Sky Sport 1 HD) soll ein offenes Geheimnis nun endlich offiziell werden.
McLaren und Honda werden sich zum Jahresende trennen. Das Traditionsteam soll künftig die Renault-Motoren von Toro Rosso übernehmen. "Ich kann bestätigen, dass es Gespräche mit McLaren gibt. Sie sind auf uns zugegangen, weil sie für ihre Zukunft etwas ändern wollen", sagte Renault-Berater Alain Prost.
Fernando Alonso hat sein Ziel erreicht
Darüber wird sich insbesondere Fernando Alonso freuen. Der Spanier versuchte über die letzten Jahre immer wieder einen Keil zwischen sein Team und den ungeliebten Motorenpartner Honda zu treiben. Jetzt hat er es offensichtlich geschafft. Mit einem Renault-Motor im Heck könnte er ab 2018 doch noch glücklich bei McLaren werden. Und glücklich wird auch das britische Rennteam, wenn sie den Starpiloten auf diesem Wege halten können.
Der Deal ist ein Big Deal
Bei dieser Vereinbarung geht es aber nicht nur um den Vertrag zwischen zwei Parteien. Fast die halbe Branche ist davon betroffen.
Zur Erklärung: Renault muss als Motorhersteller in der Formel 1 in der Lage sein, mindestens drei Teams auszurüsten. Nach eigenen Angaben fehlen ihnen die Kapazitäten für ein viertes. Neben seinem eigenen Werksteam beliefert Renault derzeit Red Bull und dessen Tochterteam Torro Rosso.
Damit McLaren also einen Motor bekommen kann, muss sich Renault von einem Rennstall trennen.
Wen verlässt Renault?
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sollen McLaren und Toro Rosso 2018 die Motorenpartner wechseln. Damit Renault auch etwas davon hat, soll Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz jr. bereits beim übernächsten Rennen in Malaysia zu den Franzosen wechseln und dort Jolyon Palmer ablösen, der im Teamduell mit dem Emmericher Nico Hülkenberg auf verlorenem Posten steht.
Wenn das Experiment mit Toro Rosso und Honda glückt, könnte auch Red Bull mittelfristig zu den Japanern wechseln. Die sind nämlich schon länger nicht mehr zufrieden mit den Aggregaten von Renault.
Alonso will sich bald entscheiden
Der hat sich noch nicht zu seiner Zukunft bekannt. Drei Jahre ohne echten Wettbewerb seien für McLaren aber "das Limit", sagte er mehr als einmal. Zuletzt erklärte er: "McLaren wird eine Lösung finden." Eine persönliche Entscheidung hatte er für September versprochen. Vielleicht hören wir diese ja bereits am Sonntag in Singapur. (Ab 13 Uhr LIVE auf Sky Sport 1 HD)
