Ralf Schumacher mit Theorie zum Audi-Knall
24.07.2024 | 18:11 Uhr
Ralf Schumacher hat sich nach dem Audi-Beben zu den Hintergründen geäußert. Dabei gibt der Sky F1-Experte Eindrücke in die Entwicklungen beim Audi-Projekt und äußert sich zu Andreas Seidl. Zudem glaubt Schumacher, dass Mattia Binotto ein Trumpf für eine mögliche Sainz-Verpflichtung sein könnte.
… über den Führungswechsel bei Audi: "Es ist ein sehr großer Knall. Jetzt schon vor Anfang die Personalie zu tauschen, ist sehr interessant. Ich bin gespannt. Es ist Audi zumindest gelungen, mit Mattia Binotto einen erfahrenen Mann zu holen - was wichtig ist. Man muss sich nur bewusst sein, dass in der Formel 1 ständige Personalwechsel in der Führungsebene nix gutes sind. Es ist kein Konzern, sondern ein Formel-1-Team. (…) Es ist für mich schwer nachvollziehbar. Die Entscheidung, Andreas Seidl zu holen, haben sie unter anderen Voraussetzungen getroffen. Er war ein Vorstandsvorsitzender und wie das oft so ist, holt man die Leute, die man kennt. Man will sich ein eigenes Umfeld schaffen. Da gab es wohl auch Spannungen. Oliver Hoffmann, der jetzt auch gehen muss, hat intern versucht, Andreas Seidl zu vertreiben. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Kampf auch dazu geführt hat, dass man die Entscheidung getroffen hat. Ich glaube auch nicht, dass es bekannt war. Das ist auch sehr überraschend für Andreas Seidl, da bin ich mir sehr sicher. Aber Mattia Binotto ist sicherlich jemand, der einen guten Job machen kann. Aber das ist für ihn auch eine riesen Aufgabe."
… über die Probleme des Audi-Projekts und die Herausforderungen bei Sauber: "Das Projekt stand bei Audi tatsächlich auf der Kippe, weil es wohl scheinbar einen kleinen Rechenfehler gegeben hat, der sich um 1 Milliarde beläuft. So hört man zumindest. Dadurch wurde infrage gestellt, was passiert. Das Team musste refinanziert werden, weil keine Gelder geflossen sind. Deshalb auch noch mal die Entscheidung, Zhou Guanyu als Fahrer zu behalten und das Geld zu nehmen. Dementsprechend konnte gar nichts passieren. Man konnte keine Leute einstellen und keine Perspektive bieten. Dann hat man das ganze Thema einfach laufen lassen, wie es vorher war. Bei aller Sympathie, die ich für das Team hege, aber bei Sauber muss sich auch einiges ändern im Fahrerlager. Aber da hat Andi Seidl in dem Moment mit stumpfen Waffen gekämpft."
… über Carlos Sainz als möglichen Fahrer bei Audi: "Er ist ein überzeugter Fan und auch Freund von Carlos Sainz. Das könnte auch noch im Hintergrund politisch gewesen sein. Dass man sagt: Also wir hätten gern die und die Personalie, um uns zu unterstützen. Und die beiden kennen sich von Ferrari und haben super gern zusammengearbeitet. Da wird wahrscheinlich auch der Wind her wehen."
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.