Ralf Schumacher über die Aussagen von John Elkann, die Ferrari-Piloten und den WM-Kampf in Las Vegas
Schumacher-Rat nach Boss-Kritik: Leclerc sollte sich einen Plan B suchen
14.11.2025 | 19:20 Uhr
Im exklusiven Interview mit Sky Sport äußert sich Ralf Schumacher über die Aussagen von Ferrari-Präsident John Elkann nach dem Sao-Paulo-GP sowie über Charles Leclerc und Lewis Hamilton. Außerdem spricht der F1-Experte über den WM-Kampf.
Ralf Schumacher über ...
... die Aussagen von Ferrari-Präsident John Elkann nach dem GP von Sao Paulo:
"Die Art und Weise, wie er es gesagt hat, ganz ohne Emotionen, war schon bewusst platziert und auch sehr ernst gemeint. Man kennt John Elkann ja so, das war überhaupt nicht flapsig, sondern da brennt es unter dem Dach. Die Erwartung ist groß und logischerweise hat er auch einige Entscheidungen getroffen, wie zum Beispiel die Verpflichtung von Lewis Hamilton, die ihn jetzt selbst intern unter Druck bringen und deshalb kommt jetzt so ein Statement."
... die beiden Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Lewis Hamilton:
"Wenn ich Charles Leclerc wäre, dann würde ich schon mal die Frage stellen, was das denn soll? Ich finde, dass Leclerc einen Top-Job macht und das Beste aus dem Team und sich rausholt. Zudem ist er ein sympathischer Typ, der genau ins Haus Ferrari reinpasst. Familienmensch, heiratet demnächst, ich würde meinen Manager hinschicken und fragen, was das soll. Ich habe mir in so einer Situation immer einen Plan B rausgesucht mit meinem Manager und das würde ich jetzt an seiner Stelle auch tun, weil auf der Nase rumtanzen lassen würde ich mir nicht. Bei Lewis Hamilton ist es wohl ganz klar. Ich glaube, das ist die teuerste Personalentscheidung, die seit langem bei Ferrari getroffen wurde, die Leistung passt nicht und ich glaube das war auch eine kleine, andere Warnung an Lewis Hamilton gerichtet, weil Lewis ja auch eher den Hang dazu hatte, traurig zu sein dieses Jahr. Lewis Hamilton ist schlichtweg einfach nicht gut genug. Ich glaube, Ferrari hat mehr erwartet, John Elkann hat mehr erwartet, der Name hat den Aktienkurs nach oben getrieben, aber die Ergebnisse leider nicht."
... den WM-Kampf in Las Vegas:
"Einen offenen Kampf wünschen würden wir uns, glaube ich, alle. Unter normalen Umständen ist das aber kaum möglich. Das Einzige, was jetzt im Moment dadurch passiert, dass Mercedes auch so stark geworden ist: Es könnte natürlich sein, dass sich der ein oder andere noch zwischen die beiden McLaren wirft und wenn Max Verstappen dann ein großartiges Rennen hat, dann hat er Chancen, mehr Punkte zu holen, aber ich würde sagen, es ist eher eine Außenseiterchance. Beide McLaren-Fahrer sind sich im Moment nicht so grün. Das merkt man. Klar, da geht's jetzt für jeden um die WM und die will sich keiner nehmen lassen. Die zwei können ja auch mal in irgendeiner Kurve aneinandergeraten."
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