Vor GP der Emilia-Romagna: Anpassungen an der Strecke in Imola
16.05.2024 | 23:40 Uhr
Es steht das Rennwochenende in Imola an. Neben den Kräfteverhältnissen unter den Teams haben sich auch an der Rennstrecke selbst ein paar Dinge verändert. Sky erklärt die Neuerungen.
Der Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola ist die Heimat des Großen Preis der Emilia-Romagna. Die legendäre Strecke im Herzen von Italien ist für Ferrari ein Heimspiel - die Fabrik in Maranello liegt nur knapp 80 Kilometer entfernt - und geschichtsträchtig wie wenige andere Kurse im Kalender der Königsklasse.
Gut zwei Wochen vor der diesjährigen Ausgabe des Rennen in Imola (Rennen am Sonntag, 15:00 Uhr live und exklusiv auf Sky) jährte sich das schwarze Wochenende von 1994 zum 30. Mal. Bei Unfällen an Samstag und Sonntag des Rennwochenendes verunglückten zuerst der Österreicher Roland Ratzenberger, dann der dreifache Weltmeister Ayrton Senna aus Brasilien tödlich. Der Schock saß tief - und hatte neben zahlreichen neuen Sicherheitsmaßnahmen auch signifikante Änderungen an der Strecke des Kurses in Imola zur Folge. Vor der diesjährigen Ausgabe des Großen Preis der Emilia-Romagna (LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport F1) kommt es erneut zu Anpassungen am Kurs.
Auf Satellitenbildern sind so in mehreren Kurven Neuerungen sichtbar. Genauer: Die Veränderungen finden sich neben der Strecke, in den Auslaufzonen.
Die schnelle Kurve 9 trägt den Namen "Piratella". Der Linksknick wird unter Optimalbedingungen im fünften Gang gefahren. In den Vorjahren hatten die Fahrer einen kleinen Asphaltstreifen hinter dem Abweiser auf der Außenseite. Ein Blick auf aktuelle Satellitenbilder zeigt: Diese Sicherheit ist nun verschwunden. Hinter dem Kerb folgt direkt das Kiesbett.
Auf die schnelle "Piratella" folgt die komplexe Kurvenkombination "Acque Minerali". Im ersten Rechtsknick wird bergab angebremst, bevor die Fahrer aus der langsamen Rechtskurve durch einen Linksknick in der Beschleunigung bergauf nach Traktion suchen müssen. Auch hier fand sich in den letzten Jahren ein relativ breiter Streifen Asphalt, der den Fahrern nach Fehlern eine Auslaufzone bot. In diesem Jahr wird die herausfordernde Kurvenkombination nur noch knapp halb so viel Asphalt hinter dem Kerb bieten.
Nach einer kurzen Gegengeraden erwartet die Piloten eine Schikane. In der langsamen "Variante Alta" (2021 umbenannt in "Gresini) geht es eng zu. Besonders die hohen Kerbs am Scheitelpunkt erfordern Präzision. Auch hier schrumpft in diesem Jahr der Platz für Fehler: Der schmale Asphaltstreifen ist vom Kiesbett geschluckt worden, das nun direkt hinter dem Kerb am Ausgang der Schikane auf die Fahrer lauert.
Insgesamt zeigt sich die Strecke in Imola also etwas verschärft. Der früherer Sicherheitstrend wachsender Auslaufzonen wird merklich zurück korrigiert. Die weiten Asphaltwüsten abseits der Piste sorgten immer wieder für Kritik unter Fans und stellten die Rennleitung vor eine Mammutaufgabe bei der Überwachung der Streckenlimits (und der Verstöße gegen diese). Die wieder näher an die Strecke heranwachsenden Kiesbetten bestrafen Fahrfehler kompromisslos - und verlangen den Fahrern deutlich mehr Genauigkeit ab. Zudem erhofft sich die Rennleitung eine Entlastung. Das Track-Limit-Chaos des Vorjahres, das sich unter anderem in Österreich mit 1200 (!) potenziellen Verstößen an einem Wochenende zeigte, soll sich so in diesem Jahr nicht mehr wiederholen.
Es bleibt abzuwarten, ob ähnliche Anpassungen auch auf weiteren Strecken Anwendung finden.
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