Charles Leclerc gewinnt Ferrari-Heimspiel in Monza

Monza-Party in Rot! Leclerc lässt Tifosi bei Ferrari-Heimspiel jubeln

Lando Norris startet von der Pole Position, Max Verstappen nur von Platz sieben: Die Voraussetzungen, dass der Kampf um die WM noch spannender wird, könnten nicht besser sein. Wie das Rennen in Monza ausging, erfahrt ihr in den Highlights.

Zwei gigantische rote Flaggen in Herzform auf der Zielgerade, ohrenbetäubender Jubel und ein Triumphator, der fast im roten Rauch verschwindet: Charles Leclerc wusste bei der Siegerehrung in Monza ebenso wie die Ferrari-Fans kaum, wohin mit all den Emotionen.

Dank einer gewagten Ein-Stopp-Strategie nutzte der Monegasse die neuerliche Schwäche von Weltmeister Max Verstappen, der nur Sechster wurde, zum umjubelten Heimsieg der Roten und stach auch die McLaren aus - die Formel 1 hat wieder ordentlich Pfeffer.

"Mamma mia, mamma mia", funkte Leclerc immer wieder auf seiner Ehrenrunde. "Es ist ein unglaubliches Gefühl", sagte der Monegasse, der seinen Erfolg von 2019 wiederholen konnte, wenig später: "Monaco und Monza sind die wichtigsten Rennen, beide habe ich dieses Jahr gewonnen."

Charles Leclerc gewinnt nach 2019 das zweite Mal das Ferrari-Heimrennen in Monza. Dementsprechend glücklich war der Monegasse.

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Neben ihm auf dem Siegerpodest standen die McLaren-Fahrer Oscar Piastri und Lando Norris, doch auch wenn ihr Rennstall bis auf acht Punkte an Verstappen und das zunehmend ratlose Red-Bull-Team heranrückte, haderten beide mit verlorenen Chancen. "Es schmerzt sehr", sagte Piastri, "so wie die Reifen sich verhalten haben, sah die Ein-Stopp-Strategie sehr riskant aus."

Lange sah Oscar Piastri wie der sichere Sieger in Monza aus, doch am Ende gewann Charles Leclerc dank einer taktischen Meisterleistung. Dementsprechend niedergeschlagen war der McLaren-Pilot trotz Platz zwei.

McLaren verzichtet auf Tausch

Deswegen gingen er und Norris ("es ist wirklich hart, das zu schlucken") auf Nummer sicher. Zudem verzichtete McLaren auch beim Großen Preis von Italien auf einen Platztausch, wodurch Norris nur acht statt elf Punkte auf Verstappen gutmachte. 62 Zähler Rückstand sind immer noch viel, acht Rennwochenenden stehen aber noch aus - und Red Bull tappt bei der Suche nach dem Weg aus der Krise vollkommen im Dunkeln.

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Lando Norris hatte die große Chance, mit einem Sieg in Monza massig Punkte auf Max Verstappen gut zu machen. Am Ende reichte es nur für Platz drei. Dementsprechend war der Brite enttäuscht.

"Alles war zu langsam", wetterte Verstappen am Sky Mikrofon: "Es war keine Balance im Auto. Aber das geht schon die letzten Rennen so. Eigentlich hat gar nichts funktioniert: Pace, Strategie, Reifenwechsel." Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko kündigte an, beim Auto grundlegende Schritte zurückzugehen, auf einen Stand, als der RB20 noch funktionierte, um den Fehler in der Entwicklung zu finden.

Max Verstappen hatte in Monza zu keiner Zeit etwas mit dem Sieg zu tun. Der Weltmeister wirkte demensprechend desillusioniert und unzufrieden nach dem Rennen.

ZUM DURCHKLICKEN: Das Rennergebnis in Monza

Das Rennergebnis in Italien.
Das Rennergebnis in Italien. Plätze 1 bis 10.
Das Rennergebnis in Italien. Plätze 11 bis 20.

Spannender WM-Kampf

So dürfte sich die Formel 1 in beiden WM-Wertungen weiter zuspitzen, denn durch den Sieg von Leclerc liegt auch Ferrari nur noch 39 Punkte hinter Red Bull. Bei den Fahrern bleibt Leclerc Dritter, 24 Zähler trennen ihn von Norris, 86 von Verstappen.

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Bilder sagen mehr als Worte: Nach dem Sieg von Ferrari-Pilot Charles Leclerc singen tausende Tifosi die Italienische Hymne in Monza mit voller Inbrunst. Genießt diese Emotionen.

Der Emmericher Nico Hülkenberg kassierte eine frühe Strafe und kam nicht über den 17. Rang hinaus. Sein Teamkollege Kevin Magnussen wurde Zehnter, er kassierte aber weitere Strafpunkte und muss in zwei Wochen beim Großen Preis von Aserbaidschan in Baku damit wohl aussetzen.

Norris verliert P1 früh

Beim Start, seiner Zitterdisziplin, behielt Norris diesmal die Nerven, der Pole-Setter hatte die Führung trotzdem nicht mal eine halbe Runde lang inne. Auf der superschnellen Strecke im Königlichen Park nahm Piastri im Windschatten Schwung und zog in der zweiten Schikane vorbei, auch Leclerc im Ferrari schlüpfte unter dem Jubel der Tifosi durch.

Norris kam nicht an Leclerc heran, nach 14 von 53 Runden holte ihn der Kommandostand deswegen vorzeitig zum Reifenwechsel rein - und der Undercut gegen den Monegassen funktionierte, in Runde 16 war Norris Zweiter. "Du darfst Oscar angreifen, gemäß den Papaya-Regeln", wurde Norris ins Ohr gefunkt. Die beiden papaya-orangen McLaren kamen sich aber nicht näher, im Gegenteil: Norris' Reifen bauten rapide ab, als erster aus der Spitzengruppe fuhr er zum zweiten Mal die Box an.

20 Runden vor Rennende fand er sich nur auf Rang sechs wieder, fuhr aber plötzlich Bestzeiten, bis er ausgerechnet an Verstappen heranrückte: Der Niederländer bremste Norris einige Runden lang ein. Auch dies spielte Leclerc in die Karten, der wie sein Teamkollege Carlos Sainz mit einem Stopp durchkam. Zumindest bei Leclerc ging das Risiko auf, Sainz fiel mit stark abbauenden Reifen an seinem 30. Geburtstag auf Rang vier zurück.

SID

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