Formel 1 Reporterin Sandra Baumgartner spricht in ihrer Kolumne "Back on Track" über die aktuellen Themen in der Königsklasse des Motorsports auf skysport.de. Dieses Mal geht es um Chanen und die Unberechenbarkeit der Formel 1.
Kaum jemand zweifelt daran, dass sich Lewis Hamilton seinen fünften Weltmeistertitel am Wochenende in Mexiko holt. Die Chancen, dass sich die Entscheidung erneut vertagt sind sehr gering. Hamilton reicht ein siebter Platz - klingt eigentlich ganz einfach. Und jetzt gibt's noch was für die Statistikfreunde: Hamilton wurde das letzte Mal in Monaco 2017 Siebter. Außerdem stand der Silberpfeilpilot seit Saisonbeginn 2017 nur viermal nicht auf dem Treppchen. Heißt, mit 90 Prozentiger Wahrscheinlichkeit schafft er es in Mexiko unter die ersten drei.
Aber, „the devil steckt in the Detail" wie Toto Wolff so gerne betont. Auch wenn es auf den ersten Blick in Austin nicht danach aussah, Mercedes hatte viele kleine Probleme. Das war kein perfektes Wochenende. In die sonst so reibungslose Performance der Silberpfeile haben sich Probleme mit der Balance des Autos und den Reifen eingeschlichen. Daraus resultierte, dass die Strategie von Mercedes nicht aufgegangen ist. Ein Situation, mit der sich das Team in diesem Jahr bisher noch kaum beschäftigen musste. Die Fehler passierten meist bei Vettel und Ferrari.
Doch woher kommt das auf einmal? Spürte Hamilton in Austin doch den Druck, schon vorzeitig Weltmeister zu werden und hat deswegen die Reifen zu stark beansprucht, weil er unbedingt am Ferrari von Räikkönen vorbei wollte? Und wie wird sich das in Mexiko weiter entwickeln. Wie viel größer ist der Druck auf die Silbernen, nachdem sie den ersten Matchball bereits vergeben haben?
Nervenflattern bei Hamilton?
Irgendwie fände ich es sehr sympathisch, wenn bei Hamilton und Mercedes auch so etwas wie Nervenflattern zu sehen bzw. merken wäre. Denn das würde zeigen, dass auch an einem so erfolgreichen Team und Fahrer der Fight um den nächsten Titel nicht einfach so vorbei geht. Ich glaube so abgezockt wie Fahrer und Team nach außen wirken sind sie nicht. Vor allem für Hamilton wäre der fünfte Titel ein Meilenstein.
2017 reichte Hamilton ein neunter Platz um sich den Titel vorzeitig zu sichern. "A little bit of history repeating" wäre ganz nach Hamiltons Geschmack. Eigentlich kann er sich dabei nur noch selbst im Weg stehen.
Über mich:
Autonärrin, Motorsportliebhaberin, Petrolhead
Motorsport ist, seit ich denken kann, meine absolute Leidenschaft. Seit sieben Jahren berichte ich als Journalistin für Sky über die Formel 1. Manchmal mit so viel Power, dass mir mein Kollege Noah Pudelko den redaktionsinternen Spitznamen "Die Düse" verpasst hat.
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