Kapitel zehn der diesjährigen Formel-1-Saison wird beim GP von Großbritannien in Silverstone geschrieben. Im Rennen am Sonntag steckt ordentlich Brisanz - aus vielerlei Gründen.
Wetter
Das Wetter in Silverstone zeigt sich bereits das gesamte Wochenende von seiner bekannten britischen Seite. Regen wechselt sich fast im Minutentakt mit Sonnenschein ab. Die Streckenbedingungen schwanken zwischen trocken, gemischt sowie nass hin und her. War das erste Training am Freitag noch quasi sprichwörtlich ins Wasser gefallen, herrschten beim zweiten freien Training deutlich bessere Bedingungen, sodass die Teams immer noch zumindest abgespeckte Longruns fahren und so wichtige Daten für das Rennen am Sonntag (ab 14:30 Uhr LIVE auf Sky Sport F1) sammeln konnten.
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Doch bereits am Samstag beim Qualifying öffnete der britische Himmel erneut seine Pforten und wirbelte das Qualifying reichlich durcheinander - unter anderem profitierte Williams-Pilot Nicholas Latifi davon, der es erstmals in seiner F1-Karriere sportlich in Q3 geschafft hatte. Insgesamt war zu beobachten und zu hören, dass die Teams unterschiedliche Wetterprognosen gestellt bekommen hatten und so unterschiedlich taktierten.
Für den Rennsonntag sind zwar 20 Grad Celsius und kein Regen angesagt, doch das britische Wetter hat gezeigt, dass auf Prognosen jedweder Art in Silverstone nicht zu 100 Prozent vertraut werden kann. Womöglich könnte dies auch für den Zeitraum für das Rennen zutreffen. Das Wetter liefert somit einen brisanten Aspekt im Hinblick auf die Punktejagd.
Sainz in ungewohnter Rolle
In diese startet Carlos Sainz in gänzlich ungewohnter Rolle. Der Spanier in Diensten von Ferrari fuhr in einem Qualifikations-Herzschlagfinale erstmals - im 150. Versuch - in seiner Karriere auf die Pole Position hauchdünn vor Red-Bull-Pilot Max Verstappen. Damit bestätigt der 27-Jährige seine aufsteigende Form aus dem Kanada-GP. Allerdings kämpft er nun mit einem ganz neuen Druck. Bislang entstand dieser aus dem Rückstand auf seinen Teamkollegen Charles Leclerc, mit dem er bislang in dieser Saison nicht wirklich auf Augenhöhe agieren konnte.
Doch für das Rennen in Silverstone gilt es für Sainz nun, aus der besten Ausgangsposition das beste Ergebnis herauszuholen und nicht durch einen schlechten Start die aussichtsreichen Chancen zu verspielen. Druck, den der Madrilene bislang nicht kennt. Es wird spannend zu sehen sein, wie er damit umgehen wird.
Konstellation am Start
Apropos Start: Dieser dürfte aufgrund der Konstellation an der Spitze reichlich Spektakel-Potential beinhalten. Ferrari startet von den Positionen eins und drei, Red Bull von den Plätzen zwei und vier. Das heißt, die Teamkollegen stehen direkt hintereinander und können sich Windschatten geben. Das spricht aus taktischer Sicht für einen brisanten Start.
Und dahinter steht Lewis Hamilton auf Position fünf, der nur darauf lauert, dass es vorne unter den ersten Vier zu Schwierigkeiten kommt.
Safety Car
Dass diese Hoffnung nicht unberechtigt ist, zeigt die Statistik der jüngeren Vergangenheit. In den vergangenen acht Rennen in Silverstone kam sechs Mal das Safety Car innerhalb der ersten zehn Runden zum Einsatz.
Sky Experte Timo Glock hat dafür auch eine einfache Erklärung: "Die Fahrer wissen, dass wenn sie hier Plätze gut machen wollen, geht das fast nur zu Beginn des Rennens [wenn das Feld noch eng beisammen ist]. Deshalb ist die Aggressivität in der Anfangsphase hier immer hoch."
Lauernder Hamilton im guten Mercedes
Waren in der ersten Phase der Saison bei einem Rennen die ersten beiden Startreihen von Red Bull und Ferrari belegt, konnten die F1-Fans davon ausgehen, dass die beiden Top-Teams das Podium unter sich ausmachen. Doch in Silverstone ist dies alles andere als garantiert. Und das liegt vor allem an der Entwicklung von Mercedes.
Die Silberpfeile haben sich in den letzten Wochen an die beiden führenden Rennställe herangekämpft und den zu Saisonbeginn gravierenden Rückstand kontinuierlich verringert. Im Rennen sah man dabei meist noch besser aus als im Qualifying. In Silverstone könnte dies nun sogar noch deutlicher werden.
"Auf den Longruns war es ziemlich ausgeglichen zwischen den Teams", erklärt Glock in seiner Analyse nach dem Qualifying und macht Hoffnung auf einen Dreikampf an der Spitze. Sky Kommentator Sascha Roos schließt sich dem an: "Da könnte durchaus was gehen für das Team, das am Anfang der Saison so viel Kummer hatte wegen des Bouncings."
Der GP von Großbritannien in Silverstone verspricht damit aus vielerlei Hinsicht zu einem unterhaltsamen Rennen zu werden. Einschalten dürfte sich lohnen ...
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