Es ist offiziell! Mick Schumacher fährt nächstes Jahr nicht mehr in der Formel 1. Sein bisheriger Rennstall Haas F1 verlängert den auslaufenden Vertrag mit dem Youngster nicht. Eine sportlich nachvollziehbare Entscheidung - aber eine mit fadem Beigeschmack. Ein Kommentar.
Das Formel-1-Aus von Mick Schumacher kommt nicht überraschend. Bereits seit Wochen, wenn nicht sogar seit Monaten pfiffen die Spatzen schon von den Dächern, was der Rennstall Haas F1 am Donnerstag nun offiziell verkündete. Der auslaufende Vertrag mit dem Deutschen wird nach zwei Jahren nicht verlängert, das Aus in der Königsklasse des Motorsports ist für den Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher damit besiegelt.
Sportlich nachvollziehbar
Es ist eine sportlich sicherlich nachvollziehbare Entscheidung. Ohne Frage hat das Team in diesem Jahr viele Fehler gemacht und Schumacher hatte auch eine gute Portion Pech. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der 23-Jährige in der laufenden Saison nur in zwei seiner bisher 20 Rennen in die Punkte fahren und insgesamt nur zwölf Zähler sammeln konnte. Den Großen Preis von Saudi Arabien verpasste Schumacher zudem aufgrund seines schweren Unfalls im Qualifying. In den vergangenen zehn Rennen blieb er gänzlich ohne Punkte.
Dass Schumacher sich im Saisonverlauf trotz ausbleibender Ergebnisse teils deutlich steigerte und seinen Teamkollegen Kevin Magnussen über weite Strecken unter Kontrolle hatte, tut dabei nichts zur Sache, denn die Entscheidung fiel schließlich nicht zwischen Schumacher und Magnussen, sondern zwischen Mick und Nico Hülkenberg. Und wenn Haas und Teamchef Günter Steiner der Meinung sind, dass der 35-Jährige in der kommenden Saison erfolgreicher sein wird, als sein jüngerer Landsmann, ist es ihr gutes Recht die Entscheidung so zu treffen.
Frühere Entscheidung wäre fairer gewesen
Die Art und Weise, wie es nun aber nach zwei Jahren zur Trennung zwischen Haas und Schumacher kam, ist dennoch grenzwertig. Natürlich, die Pressemitteilung enthielt alle sämtlichen nötigen Plattitüden: Man bedanke sich für Micks Beitrag und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute. Bla bla bla. Man hat das alles schon zigmal gelesen, es gehört zum guten Ton, mehr aber auch nicht.
Niemand kann genau sagen, wann Steiner und Haas sich gegen Schumacher entschieden haben, aber die anhaltenden Gerüchte lassen den Schluss zu, dass es sich um keinen kurzfristigen Entschluss handelt. Dennoch wartete man bis vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi, um dies auch öffentlich zu kommunizieren.
Schumacher musste bei jedem Rennen aufs Neue vor den TV-Kameras gute Miene zum bösen Spiel machen, während Steiner und Haas ihn mit der Hinhalte-Taktik letztlich am ausgestreckten Arm verhungern ließen. Da Schumacher sich öffentlich nie etwas zu schulden hat kommen lassen, wäre ein früherer Cut sicherlich fairer gewesen und hätte mehr Stil gehabt, aber das ist augenscheinlich nicht Jedermanns Sache.
Schumachers Karriere noch nicht vorbei
Schumacher selbst reagierte in einem ersten Statement bei Twitter mit deutlichen Worten und ist verständlicherweise enttäuscht, könnte aber dennoch eine erfolgreiche Formel-1-Zukunft vor sich haben. Mercedes-Teamchef Toto Wolff deutete zuletzt bereits an, dass sein Rennstall den Youngster gerne als Ersatzfahrer verpflichten würde.
Auch andere Teams dürften sich um die Dienste Schumachers bemühen. Mick sollte die Chance nutzen, um bei einem gut funktionierenden Team zu lernen, um dann 2024 neu anzugreifen und ein Stamm-Cockpit zu ergattern. Durch den Einstieg von Audi im Jahr 2026 wird Schumacher sicherlich in Zukunft ein gefragter Mann bleiben.
Das Formel-1-Aus von Mick Schumacher kam wie gesagt nicht überraschend, es ist aber auch definitiv nicht endgültig.