Formel 1 Reporterin Sandra Baumgartner spricht in ihrer Kolumne "Back on Track" über die aktuellen Themen in der Königsklasse des Motorsports auf skysport.de. Dieses Mal geht es um Geduld.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben - hat sich Kimi Räikkönen wohl seit Melbourne 2013 gedacht. Seitdem stand der Finne nicht mehr ganz oben auf dem Treppchen. Seine Geduld und kontinuierliche Arbeit haben sich in Austin ausgezahlt. Aus eigener Kraft und ohne den kleinsten Fehler hat er sich den Siegerpokal geholt.
Er hat bewiesen, dass sein Motor mit 39 noch genauso rund läuft wie der eines jüngeren Fahrers. Ich gönne ihm diesen Sieg von Herzen, denn Kimi Räikkönen ist für mich nicht nur einer der besten Typen im Formel-1-Zirkus, sondern auch einer der begnadetsten Rennfahrer. Er fährt intuitiv, verteidigt sich hart, bleibt aber immer fair. Okay, Interviews mit ihm sind eine echte Herausforderung. Er redet nicht so gern, mit Journalisten am liebsten gar nicht. Und wenn ich ihm eine Antwort entlocken konnte, musste ich mich extrem konzentrieren, um ihn akustisch zu verstehen.
Räikkönen in Redelaune macht Spaß
Räikkönen spricht so leise, dass es an einer Rennstrecke mit ihren Hintergrundgeräuschen fast unmöglich ist zu hören, was er sagt. Doch manchmal ist er auch in Redelaune, dann sprudeln die Worte aus ihm heraus wie ein Wasserfall - also für seine Verhältnisse. Das kommt allerdings selten vor, ist aber meistens extrem unterhaltsam. So wie auch der Teamfunkt von Räikkönen einige Highlights bereithält. Legendär ist der Satz: "Leave me alone, I know what I'm Doing". Das beschreibt meiner Meinung nach am besten, wie Kimi Räikkönen ist. Ich freue mich, dass er der Formel 1 weiter erhalten bleibt.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, denkt sich auch Lewis Hamilton. In Austin war es noch nichts mit dem fünftenTitel. Da haben sich in das Uhrwerk Hamilton/Mercedes auch mal kleine Fehler eingeschlichen. Aber die nächste Chance hat der Brite schon am Wochenende und die Vorzeichen stehen noch günstiger als in Austin. Geduld wird sich also auch bei ihm auszahlen.
Über mich:
Autonärrin, Motorsportliebhaberin, Petrolhead
Motorsport ist, seit ich denken kann, meine absolute Leidenschaft. Seit sieben Jahren berichte ich als Journalistin für Sky über die Formel 1. Manchmal mit so viel Power, dass mir mein Kollege Noah Pudelko den redaktionsinternen Spitznamen "Die Düse" verpasst hat.
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