Formel 1 Kolumne: Ralf Schumacher über Mick Schumacher, Haas und Ferrari vor Ungarn

"Mick hätte eben bessere Ergebnisse abliefern müssen"

Von Ralf Schumacher

Leclerc-Drama bei Verstappen-Sieg - die XXL-Highlights vom Großen Preis von Frankreich in Le Castellet im Video.

Sky Experte Ralf Schumacher beleuchtet in seiner Kolumne die wichtigsten Formel-1-Themen. Er blickt auf den Fehler von Charles Leclerc in Frankreich, die Favoriten für Ungarn und das Upgrade-Pech von Mick.

Durch den Ausfall von Charles Leclerc und den gleichzeitigen Sieg von Max Verstappen beim Frankreich-GP ist schon eine Vorentscheidung im Kampf um den WM-Titel gefallen.

Viele konnten sich zunächst gar nicht vorstellen, dass Leclerc ein Fahrfehler unterlaufen ist. Ich dachte zunächst ebenfalls, es handelt sich um ein technisches Problem, auch weil Charles so geschrien hat, er könne das Gaspedal nicht finden. Aber es war doch so, dass er einfach zu schnell in die Kurve reingefahren ist. Er hat das ja hinterher auch zugegeben, dass es sein Fehler war. So etwas darf natürlich nicht passieren, wenn du um den WM-Titel fahren willst.

Charles Leclerc nimmt die Schuld am Dreher beim GP von Frankreich auf sich und erklärt, wie es dazu kommen konnte (Videodauer: 1:37 Minuten.)

Druck bei Ferrari zu groß

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Der Fehler ist wohl eine Folge des großen Drucks, der bei Ferrari intern herrscht. Und mit diesem Druck können manche bei Ferrari nicht umgehen. Dem Team unterlaufen immer wieder strategische Fehler. Die Situation mit Carlos Sainz war ja auch nicht ganz optimal. Man holt ihn zu einem eher ungünstigen Zeitpunkt an die Box und der Fahrer beschwert sich via Funk. Gute Teamarbeit sieht anders aus.

In-Race Video: Leclerc fliegt in Führung liegend ab – und schreit am Funk

Es zeigt sich einmal mehr, dass es Ferrari im Vergleich zu Red Bull nicht mehr gewohnt ist, vorne um Siege mitzufahren und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

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Die User-Noten zum Frankreich-GP:

PLATZ 20: Guanyu Zhou (Alfa Romeo) - Durchschnittsnote: 4,60
PLATZ 19: Yuki Tsunoda (AlphaTauri) - Durchschnittsnote: 4,22
PLATZ 18: Kevin Magnussen (Haas) - Durchschnittsnote: 4,09
PLATZ 17: Nicholas Latifi (Williams) - Durchschnittsnote: 4,08
PLATZ 16: Valtteri Bottas (Alfa Romeo) - Durchschnittsnote: 3,92
PLATZ 15: Pierre Gasly (AlphaTauri) - Durchschnittsnote: 3,84
PLATZ 14: Charles Leclerc (Ferrari) - Durchschnittsnote: 3,77
PLATZ 13: Mick Schumacher (Haas) - Durchschnittsnote: 3,44
PLATZ 12: Lance Stroll (Aston Martin) - Durchschnittsnote: 3,41
PLATZ 11: Sergio Perez (Red Bull) - Durchschnittsnote: 3,34
PLATZ 10: Alex Albon (Williams) - Durchschnittsnote: 3,34
PLATZ 9: Daniel Ricciardo (McLaren) - Durchschnittsnote: 3,15
PLATZ 8: Esteban Ocon (Alpine) - Durchschnittsnote: 3,10
PLATZ 7: Sebastian Vettel (Aston Martin) - Durchschnittsnote: 3,07
PLATZ 6: Lando Norris (McLaren) - Durchschnittsnote: 2,71
PLATZ 5: Fernando Alonso (Alpine) - Durchschnittsnote: 2,34
PLATZ 4: George Russell (Mercedes) - Durchschnittsnote: 2,03
PLATZ 3: Carlos Sainz (Ferrari) - Durchschnittsnote: 1,75
PLATZ 2: Lewis Hamilton (Mercedes) - Durchschnittsnote: 1,65
PLATZ 1: Max Verstappen (Red Bull) - Durchschnittsnote: 1,45

Dabei war die Herangehensweise von Ferrari für die Saison eigentlich gut. Man steht ja immer vor der Frage: Geht man auf Performance oder auf Stabilität? Ferrari ging voll auf Performance mit anschließenden wenigen, aber gezielten Updates. Man muss es aber auch ins Ziel bringen.

Hungaroring liegt Ferrari

Für das Rennen in Ungarn am kommenden Wochenende hat Ferrari auf dem Papier dennoch die besseren Karten im Vergleich zu Red Bull. Der Hungaroring ist eine Downforce-Strecke und das sollte den Autos von Leclerc und Sainz nach den bisherigen Saisoneindrücken besser liegen.

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Mercedes ist zwar mit Lewis Hamilton und George Russell in Frankreich auf die Ränge zwei und drei gefahren, aber der Abstand zu Ferrari und Red Bull ist dennoch nach wie vor zu groß, als dass man sie als Sieganwärter auf der Rechnung haben könnte. Es wird auch wieder eine Hitzeschlacht werden. Es hat sich schon in Frankreich gezeigt, dass sich die Silberpfeile bei hohen Temperaturen schwer tun.

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Update-Regelung von Haas Usus

Für Mick ist es natürlich schade, dass es mit dem Update nicht rechtzeitig für Ungarn geklappt hat. Dass die Teile bei Haas nicht rechtzeitig da waren, ist nicht optimal. Und wenn das Update nur bei einem Fahrzeug möglich ist, bekommt es der in der Fahrerwertung bessere Fahrer. Das ist Usus und war auch in der Vergangenheit bei anderen Teams so. Mick hätte eben vorher bessere Ergebnisse abliefern müssen.

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Wobei man eines auch sagen muss: so ein Update muss erst einmal funktionieren. Das ist noch nicht gesagt, dass das auf Anhieb klappt, auch wenn ich es dem Haas-Team natürlich wünsche.

Allzu große Chancen, dass Mick in Ungarn seine Punkterfolge von Spielberg und Silverstone wiederholt, sollte man sich nicht ausrechnen. Vor allem, weil auch die unmittelbare Konkurrenz um die Punkteränge wie zum Beispiel McLaren mittlerweile ein Update an den Start gebracht hat und sich dadurch verbessern konnte. Mick muss seine Hoffnungen wohl eher auf Spa Ende August legen.

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