Sky Experte Timo Glock beleuchtet in seiner Kolumne die wichtigsten Themen rund um den Formel-1-Zirkus. Dieses Mal blickt er auf die Unruhen bei Alpine, den Rückschritt bei Mercedes, die Performance von Oscar Piastri und den Sieg von Max Verstappen.
Auch wenn das Rennen für McLaren-Pilot Oscar Piastri nach der Kollision mit Carlos Sainz relativ schnell beendet war, setzte der Australier ein Ausrufezeichen in Belgien. Er hat sonst das gesamte Wochenende einen Top-Job gemacht und mit Speed überzeugt. Für einen Rookie, der das erste Mal in der Formel 1 in Spa-Francorchamps gefahren ist, war das sehr beeindruckend. Er hat eine große Zukunft vor sich und hat in der bisherigen Saison alles richtig gemacht.
Das sieht man daran, dass er es selbst auf Rennstrecken, auf denen er mit einem Formel-1-Auto noch nicht unterwegs war, schafft, sich in kürzester Zeit an Lando Norris heranzuarbeiten. Spätestens im Qualifying ist er dann auf Augenhöhe. Das macht er konstant und richtig gut. Er wird in der Zukunft mit Sicherheit einer sein, der mit Talent überzeugen wird und der Max Verstappen unter Druck setzen kann, wenn er die richtigen Möglichkeiten hat.
Verstappen nicht zu stoppen
Verstappen wird nach der Sommerpause dort weitermachen, wo er in Spa aufgehört hat. Der Weltmeister ist aktuell auf einem unfassbar hohen Niveau und zeigt, dass ihn aktuell einfach nichts - nicht mal Startplatz sechs - aus der Ruhe bringen kann. Im Rennen hat er einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er ein unglaubliches Reifenmanagement betreibt. Er hat am Anfang nichts überstürzt, weil er weiß, welchen Speed er hat. Er ist die Überholmanöver clever angegangen, hat sich die Zeit genommen, hat dann wirklich überragend performt und sich schon wieder einen Vorsprung auf seinen Teamkollegen herausgefahren, der wirklich erschütternd war. Momentan gibt es nichts, was Verstappen stoppen kann.
Warum Alpine es bei den Möglichkeiten in den vergangenen Jahren nicht geschafft hat, den Anschluss an die Top Drei herzustellen, ist wirklich schwer zu verstehen. Sie haben eine gute Mannschaft um sich herum und hatten mit Otmar Szafnauer jemanden, der weiß, wie man ein Team führt. Ihm hat man die Zeit nicht gegeben, die es gebraucht hätte, um das Team richtig nach vorne zu bringen. Auch, und das hat er bei uns im Interview gesagt, weil die Leute, die er geholt hat, noch gar nicht arbeiten dürfen.
Alpine steht jetzt unter Druck
Die Entlassung ist also schwierig nachzuvollziehen, weil man nicht weiß, was intern passiert ist. Genauso ist es auch schwer nachzuvollziehen, sich an einem Rennwochenende von ihm zu trennen. Das bringt Unruhe hinein.
Szafnauer hat schon oft unter Beweis gestellt, dass er weiß, wie man kleine Teams nach vorne bringt und große Teams aufbauen kann. Man hat auch gesehen, dass die Arbeit, die er geleistet hat, in die richtige Richtung gegangen ist und es auch vergangene Saison schon tat. Damals kamen halt noch die Unruhen aufgrund der Wechsel von Fernando Alonso und Oscar Piastri hinzu. Das hat er lösen können.
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Das Team ist nun unter Druck. Sie müssen nun die richtigen Leute installieren. Das wird eine Herausforderung. Man braucht Personen, die Erfahrungen in der Formel 1 haben. Die hatte Szafnauer nun mal.
Rückschritt bei Mercedes
Mercedes scheint wieder das Bouncing-Problem zu haben. Für das Team von Toto Wolff liegt die Schwierigkeit aktuell darin, zu verstehen warum aus dem Windkanal Daten kommen, die denen auf der Strecke in der Realität nicht entsprechen. Da war Mercedes früher mit Abstand am besten. Egal, was sie für Updates gebracht haben, die ihnen der Windkanal ausgespuckt hat, sie haben funktioniert. Mit der neuen Auto-Generation tun sich die Silberpfeile aktuell schwer. Um das zu lösen, muss man viel Zeit investieren. In Spa war es aber erstmal wieder ein kleiner Schritt zurück.
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