Nikita Mazepin kann sich eine Rückkehr in die Formel 1 vorstellen und verteilt einen Seitenhieb gegen sein ehemaliges Team Haas und seinen teaminternen Ex-Kontrahenten Mick Schumacher.
Rund vier Monate ist Nikita Mazepin nun raus aus der Formel 1. Als Konsequenz des russischen Krieges in der Ukraine trennte sich Rennstall Haas vom russischen Titelsponsor Uralkali und auch vom russischen Fahrer Mazepin.
Der selbstbewusste Russe, der Anfang Juli bei der Silk Way Rally, der "russischen Rallye Dakar", teilnehmen will, hat seine Formel-1-Karriere trotz der aktuellen Situation und seinen mäßigen Leistungen im Rookie-Jahr noch nicht abgeschrieben.
Mazepin will erste Gelegenheit zur Formel-1-Rückkehr nutzen
Gegenüber dem russischen Sportsender Match TV (im Besitz von Gazprom Media) erklärte der 23-Jährige bezüglich eines Comebacks in der Königsklasse vor wenigen Tagen: "Ich werde mich bei der ersten Gelegenheit sofort ans Steuer setzen." Dass er zumindest in näherer Zukunft nochmal an einem Formel-1-Rennen teilnehmen wird, ist unwahrscheinlich. Zumal sich der der Ex-F1-Pilot bisher nicht von den russischen Angriffen auf die Ukraine beziehungsweise von den Taten Wladimir Putins distanziert hat und es in näherer Zukunft als Mitglied einer Oligarchenfamilie auch nicht tun wird.
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Doch Mazepin hat Hoffnung: "Wunder geschehen", sagte er im Interview und führt das Beispiel Kevin Magnussen an. Der Däne hatte innerhalb kürzester Zeit das Cockpit des damaligen Haas-Piloten übernommen und zumindest am Anfang der Saison gleich gute Ergebnisse eingefahren: "Ich denke, wenn Kevin Ende Februar gefragt worden wäre, ob er in einer Woche ein Formel-1-Auto fahren würde, hätte er definitiv 'nein' gesagt."
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Comeback-Vorbild Magnussen
Es sei "schwer zu sagen", ob er vorerst einen Abstecher in eine andere Vollzeit-Rennserie machen oder vielleicht zunächst als Reservefahrer in die F1 zurückkehren müsse.
"Vor vier Monaten konnte ich mir nicht vorstellen, dass sich alles so sehr verändern würde. Und jetzt kann ich mir nicht vorstellen, dass in weiteren vier Monaten alles in Ordnung sein wird, aber ich hoffe es", so der 23-Jährige. Ohne erkennbare Distanzierung und einer Beruhigung der Lage in der Ukraine ist eine Rückkehr Mazepins in die Formel 1 - auch aufgrund der familiären Verbindungen zu Putin - kaum vorstellbar.
"Alles ist möglich", glaubt Mazepin und kündigte an: "Magnussen ist nach seiner Pause in guter Form, er hat sich bewährt, und ich habe vor, genau das Gleiche zu tun, um seine Erfolgsgeschichte zu wiederholen."
Keiner der Haas-Kollegen meldete sich bei Mazepin
Die "Erfolgsgeschichte" würde Mazepin wohl aber nicht mehr mit Haas schreiben. Sowohl gegen das Team als auch gegen seinen Ex-Kollegen Mick Schumacher teilte der Russe gegenüber der russischen Zeitung Championat einen Seitenhieb aus. Vom Team habe er beispielsweise nach seiner Entlassung keine Nachricht bekommen, was er fragwürdig fand.
"Warum hat sich niemand bei mir gemeldet? Ich weiß es nicht", sagte er. "Aber wenn ein Mechaniker oder jemand, mit dem ich eng zusammengearbeitet habe, entlassen würde, würde ich eine Nachricht auf WhatsApp schicken, unabhängig von meiner Einstellung zu ihm oder zum Management."
Mazepin über Schumacher-Probleme: "Ergebnisse sprechen für sich"
Angesprochen auf die Schwierigkeiten, die der noch punktlose Mick Schumacher in dieser Saison bisher hatte, deutete Mazepin eine Stichelei an und schien nicht überzeugt vom Talent des Deutschen: "Ich würde wohl sagen, dass die Ergebnisse für sich selbst sprechen. Mehr habe ich nicht zu sagen." Beiden wurde während ihrer gemeinsamen Zeit bei Hass ein angespanntes Verhältnis nachgesagt. Mazepin fühlte sich von der Team-Führung hinter Schumacher vernachlässigt.