Formel 1: Mick Schumacher bei Haas unter Druck, Norbert Haug kritisiert Umgang

Giovinazzi statt Schumacher: Haug kritisiert Haas-Team

Von Sky Sport

Der ehemalige Mercedes-Motorsport-Chef Norbert Haug über die Zukunft von Mick Schumacher und die Trainingssessions für Antonio Giovinazzi.

Der angekündigte Einsatz von Antonio Giovinazzi in Trainingssessions sorgt für zusätzlichen Wirbel im Vertragspoker um Mick Schumacher. Norbert Haug findet bei Sky klare Worte.

Die Sommerpause in der Formel 1 ist beendet, die Königsklasse biegt am kommenden Wochenende in Spa (LIVE und exklusiv auf Sky Sport Formel 1) ins letzte Saisondrittel ein.

Das ist traditionell die Phase, in der auch bei der Zukunftsplanung der einzelnen Teams Nägel mit Köpfen gemacht wird. Bei Mick Schumacher herrscht weiterhin Unklarheit, sein Vertrag mit Haas läuft am Jahresende aus.

In diesem Zusammenhang sorgte eine auf den ersten Blick kleine Meldung am Montag für Wirbel.

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Giovinazzi als Druckmittel?

Darin teilte das Haas-Team mit, dass Ferrari-Ersatzfahrer Antonio Giovinazzi zweimal das Freie Training bei Haas bestreiten wird. Je einmal wird er dabei das Cockpit von Mick Schumacher und Kevin Magnussen übernehmen.

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Angesichts Schumachers weiterhin unsicherer Vertragslage kam so die Frage auf, ob Haas schon dessen Nachfolger probehalber ans Steuer setzt.

Zumindest als zusätzliches Druckmittel auf Schumacher im Vertragspoker darf man den Einsatz Giovinazzis wohl verstehen.

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Haug: Wertvolle Kilometer gehen verloren

Norbert Haug hat für die Maßnahme wenig Verständnis: "Jeder Kilometer, den ein Fahrer nicht bekommt, der hilft ihm nicht am Rennwochenende", sagte der langjährige Mercedes-Sportchef in "Formel 1 Update" auf Sky Sport News.

"Ich weiß nicht, ob es womöglich eine vertragliche Vereinbarung mit Ferrari gibt. Das Konzentrieren auf die eigenen Fahrer hätte ein Team wie Haas nötig", so Haug weiter.

Michael Schumacher hat 1991 seine Formel-1-Karriere in Spa gestartet.

"Wenn ich auf der einen Seite sage, ich erwarte mehr Punkte, dann muss ein Fahrer auch sagen können, ich erwarte mehr Übung", spielte Haug auf eine Forderung von Günter Steiner an.

"Erziele mehr Punkte", hatte der Teamchef bei GP Fans unmissverständlich von Schumacher gefordert. Zwölf Zähler hat der 23-Jährige in der bisherigen Saison gesammelt, Teamkollege Magnussen hat zehn Punkte mehr auf dem Konto. (Zur WM-Wertung)

"Ein Fahrer ist kein Ackergaul"

Allerdings zeigte Schumacher im Juli in Silverstone und Spielberg als Achter und Sechster starke Vorstellungen.

Daran erinnert auch Haug: "Er hat in Österreich mit Lewis Hamilton gekämpft. Er ist auf Augenhöhe mit einem siebenfachen Weltmeister unterwegs gewesen. Wer so was kann, der ist sicher kein untalentierter Hinterherfahrer."

Alle Überholmanöver von Mick Schumacher in Spielberg im Video.

Grundsätzlich wünscht er sich einen anderen Umgang des Teams mit Schumacher: "Wenn man einen Fahrer stützt und ihm die Möglichkeiten gibt, dann geht auch was voran. Ein Fahrer ist ein Rennpferd und kein Ackergaul. Man muss ihm Mut zusprechen."

Gute Erinnerungen an Spa

Haug hält einen Befreiungsschlag Schumachers bereits am kommenden Wochenende beim Belgien-GP nicht für ausgeschlossen.

"Spa ist eine seiner Lieblingsstrecken. Da hat er große Durchbrüche in der Formel 3 und Formel 2 geschafft."

In der Formel 3 feierte Schumacher 2018 einen Sieg auf der Ardennen-Achterbahn. Es war der Beginn einer Siegesserie mit insgesamt acht ersten Plätzen, an deren Ende der Gewinn der Formel 3-Meisterschaft stand.

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Ein gutes Omen.

Unterstützt durch das endlich fertiggestellte Update an seinem Haas-Boliden in Kombination mit seinen guten Erinnerungen an die belgische Rennstrecke könnte Schumacher im Rennen am Sonntag tatsächlich ein Erfolgserlebnis feiern.

"Ich traue Mick sehr viel zu", sagte Haug optimistisch.

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