Mick Schumacher schnupperte nach seinem Knotenlöser in Silverstone auch im Sprint in Österreich an den Punkten. Kurz vor Schluss fiel er nach einem Überholmanöver von Lewis Hamilton aber aus den entsprechenden Rängen. Ein Umstand, der aus Sicht des Deutschen völlig unnötig war.
So nah dran! Mick Schumacher bestätigte nach dem starken Auftritt in Silverstone, der ihm seine ersten WM-Punkte eingebracht hatte, seine aufsteigende Form und legte auch im Sprint in Spielberg eine gute Performance hin.
Doch anders als beim GP von Großbritannien wurde diese nicht mit weiteren Punkten für die WM-Wertung belohnt. Zwei Runden vor Schluss kassierte der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton den 23-Jährigen, der letztendlich "nur" auf Platz neun ins Ziel kam. Da im Sprint nur die ersten Acht mit Zählern belohnt werden, ging der Haas-Pilot diesmal leer aus.
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Perez profitiert von Haas-Fight
Ein genauerer Blick auf den Verlauf des Sprints in Spielberg zeigt, dass dies jedoch ganz einfach hätte vermieden werden können. Dass Schumacher am Ende nicht über mindestens einen Punkt jubeln durfte, geht auf die Kosten des Teams!
Als der schnellere Fahrer kam Schumacher nicht an seinem Teamkollegen Kevin Magnussen vorbei. Nachdem sich bei einem Überholversuch dann auch noch Sergio Perez im Red Bull an Schumacher vorbeiquetschte, klingelten beim 23-Jährigen die Alarmglocken. Von hinten rauschten Lewis Hamilton (Mercedes) und Valtteri Bottas (Alfa Romeo) heran. Der eine WM-Punkt wackelte gehörig. Für Schumacher hatte das Überholen von Magnussen nun keine Priorität mehr. Er meldete sich per Funk beim Team und bat um DRS-Unterstützung durch Magnussen.
Schumacher rutscht aus den Punkterängen
Der Däne konnte in der Zwischenzeit nämlich durch die ständigen Fights zwischen Schumacher und Hamilton davonfahren und den Vorsprung auf über eine Sekunde ausbauen. Schumacher wäre somit ohne Unterstützung von Magnussen auf Sicht gegen den DRS-nutzenden Hamilton aufgeschmissen gewesen.
Doch die Hilfe und das leichte Zurückfallen von Magnussen blieb aus. Dieser erklärte nach dem Sprint, er habe nicht gewusst, dass Mick nicht mehr im DRS-Fenster sei. Er habe gepusht, als er gesehen habe, dass Schumacher überholt worden sei. "So macht man das in der Formel 1." Aussagen, die zumindest einmal hinterfragt werden sollten.
Letztlich wurde Schumacher überholt und landete am Ende außerhalb der Punkte.
Mick kritisiert Strategie
Für Mick eine absolut vermeidbare Situation, die ihn sichtlich ärgerte. "Es war unnötig, das auszudiskutieren. Im Endeffekt hatte ich das Gefühl, dass ich schneller war. Ich weiß nicht, warum das Team das Gefühl nicht hatte. Was ich verstehen muss, ist, warum es so passiert ist, weil wir im Endeffekt so die Punkte verloren haben. Wenn wir uns gegenseitig gezogen hätten, hätten wir wahrscheinlich mehr Punkte gehabt", kritisiert Schumacher das Nicht-Eingreifen des Teams.
Auch Sky Experte Ralf Schumacher konnte im Nachgang wenig Verständnis für das strategische Verhalten des Haas-Teams aufbringen. "Mick war der schnellere Mann, hat dann versucht zu überholen. Kevin hat sich gewehrt. Durch diesen In-Fight kamen die anderen immer näher und dann war Mick das Opfer. Das hätte man vielleicht cleverer lösen können. Dann hatte Mick ja auch gefragt, ob Kevin nochmal zurückkommt, damit er wieder ins DRS kommt. Teamplay ist so ein bisschen anders, aber es ist eine wichtige Lektion für Mick."
Ralf Schumacher wird deutlich: "Mein Teamkollege würde das spüren"
Und weiter: "Meine Lehre daraus als Fahrer wäre, mein eigenes Ding zu machen und mein Teamkollege würde das die nächsten Rennen spüren. Aber das muss jeder selbst entscheiden. Wir hatten schon Rennen wie in den USA, wo Mick Platz machen musste, danach durfte er nicht mehr vorbei. Irgendwie scheint bei Günther Steiner (Teamchef bei Haas, Anm. d. Red.) das Pendel in Richtung Magnussen auszuschlagen. Das finde ich nicht clever, weil Mick heute der schnellere Mann war. Es kann auch andersherum kommen und dann muss auch Mick kooperieren. An Micks Stelle würde ich jetzt weniger kooperieren und an mich denken." Klare Worte des ehemaligen Formel-1-Fahrers!
Mal sehen, wie Mick mit dieser Situation umgehen wird. Im Rennen am Sonntag (ab 13:30 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport F1) starten die beiden Teamkollegen direkt hintereinander. Magnussen von Platz sieben, Mick von P9. Gut möglich, dass es im Verlauf des Rennens zu einer ähnlichen Situation kommen wird.
Dann aber mit einem anderen Ende? Kommt drauf an, ob die Mick-Kritik innerhalb des Teams angenommen wird ...
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