Lewis Hamilton fährt beim Grand Prix von Katar einen ungefährdeten Sieg ein. WM-Rivale Max Verstappen zeigt eine tolle Aufholjagd und landet auf Platz zwei. F1-Oldie Fernando Alonso begeistert ebenfalls - und landet am Ende sogar auf dem Podest.
LEWIS HAMILTON: Wenn die Formel 1 in den vergangenen zwei Wochen etwas gelernt hat, dann dies: Hamilton und Mercedes sind tatsächlich erst geschlagen, wenn die WM auch rechnerisch entschieden ist. So etwas wie Vorentscheidungen gibt es nicht in der Welt der Serienweltmeister, das sagen sie immer - und beweisen es nun. Ein Sieg in Brasilien, ein Sieg in Katar, und schon ist Hamilton wieder mittendrin in diesem Titelkampf. Wer dem Engländer ein wettbewerbsfähiges Auto gibt, wird dafür belohnt. In drei Wochen könnte Hamilton seinen achten Titel feiern und damit auch Michael Schumacher hinter sich lassen.
MAX VERSTAPPEN: Der Niederländer kann einem leidtun in diesen Tagen. Ausgerechnet in der Crunchtime, der entscheidenden Phase der Saison, ist der Red Bull plötzlich wieder das langsamere Auto. Der noch nach dem Mexiko-Rennen stattliche Vorsprung schmilzt vor seinen Augen dahin, und Verstappen kann kaum etwas dagegen unternehmen. Zwei zweite Plätze in Dschidda (5. Dezember) und Abu Dhabi (12. Dezember) hinter Hamilton würden das Aus im WM-Kampf bedeuten. Seine Hoffnung: Die neue Strecke in Saudi-Arabien und die umgebaute in den Emiraten liegen Red Bull wieder etwas besser. Schon jetzt setzt der Niederländer aber auch auf den Renngott: "In zwei Rennen können viele Dinge passieren, die nichts mit dem Tempo des Autos zu tun haben."
MERCEDES UND RED BULL: Der Verdacht fährt immer mit, das war bereits früh in der Saison der Fall. Mercedes warf Red Bull einen illegalen Heckflügel vor, mittlerweile aber ist der schwarze Silberpfeil wieder das schnellere Auto - und die Gegenseite wittert Betrug. Eine "nicht normale Geschwindigkeit auf den Geraden" sieht Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei Mercedes, "und das angeblich ohne Änderung". Der Brite wiederholt diese Andeutungen immer wieder, unterfüttern kann er sie allerdings nicht. Und das wirft momentan kein gutes Licht auf sein Team.
FERNANDO ALONSO: Alonso hält sich für den besten Fahrer der Formel 1. Das ist nicht völlig ungewöhnlich in der Königsklasse, das Auto macht hier nun einmal den entscheidenden Unterschied, und viele Fahrer sehen das so: "Säße ich nur im richtigen Auto, dann wäre ich Weltmeister." Alonso, zweimal schon Champion, hatte am Sonntag endlich mal wieder ein Auto für schöne Momente. Platz drei, sein erstes Podium seit 2014, und so ein bisschen träumt der Spanier schon wieder von Größerem. Im kommenden Jahr gibt es komplett neue Wagen, sein Alpine-Team, das eigentlich das Renault-Werksteam ist, soll dann wieder vorne mitspielen. "Und wenn wir in diese Situation kommen, dann fühle ich mich stark genug", sagt der 40-Jährige.
SPRUCH DES WOCHENENDES: "Wir haben angefangen mit Amateurboxen, dann war es Profiboxen, und mittlerweile machen wir Martial Arts ohne Handschuhe." (Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff über den immer härteren Titelkampf auf und abseits der Strecke)
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