Formel 1 News: Die Gewinner und Verlierer des GP von Österreich

McLaren, Perez & die Stewards: Gewinner & Verlierer des Österreich-GP

Von Sky Sport

Verstappen baut mit dem Sieg beim GP in Österreich die WM-Führung aus, während die anderen Fahrer sich im Kies tummeln - die Highlights im Video (Videolänge: 8:51 Min.).

Der zweite Grand Prix in Folge in Spielberg ist Geschichte. Während Max Verstappen seinen dritten Sieg in Folge feiert, kassiert Hamilton eine weitere Niederlage. Doch es gibt noch weitere Gewinner und Verlierer des GP von Österreich.

Die Gewinner des Großen Preis von Österreich

Max Verstappen

Wenn über die Gewinner des zweiten Rennens in Spielberg gesprochen wird, führt kein Weg an Max Verstappen vorbei. Der Red-Bull-Pilot feiert in Österreich nicht nur seinen vierten Saisonsieg und baut damit seine Führung in der WM gegenüber Verfolger Lewis Hamilton aus, sondern erringt auch seinen ersten Karriere-Grand-Slam.

Noch besonderer wird der Erfolg für Verstappen durch die zahlreichen niederländischen Fans, die an diesem Wochenende den Red Bull Ring in orange gefärbt haben. Unter tosendem Applaus feierte Verstappen mit seinen Landsmännern - ein Gefühl, das aufgrund der Corona-Pandemie eineinhalb Jahre hat auf sich warten lassen. "Es war unglaublich. Schon letzte Woche war es unglaublich, hier zu gewinnen. Jetzt waren es noch mehr Fans und auch so viele holländische. Einfach unglaublich."

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Max Verstappen gewinnt zum dritten Mal in 15 Tagen einen GP - das gab es vorher noch nie. Dementsprechend zufrieden ist er am Sky Mikro (Videolänge: 3:38 Min.).

Allerdings muss in dieser Hinsicht auch auf die Brisanz bei diesem Thema hingewiesen werden. In einer Zeit, in der die Delta-Variante des Coronavirus sich immer weiter auf dem Kontinent verbreitet, ist es doch mehr als fraglich, eine solch große Anzahl an Zuschauern zu einem Event zuzulassen.

McLaren

Der Rennstall um den deutschen Teamchef Andreas Seidl darf sich wieder einmal als ein Gewinner bei einem Grand Prix sehen. Vor dem Rennen waren die Ziele klar definiert: Lando Norris, der von Platz zwei aus ins Rennen ging, sollte vorne ums Podium mitfahren. Dies gelang dem jungen Briten wie in dieser Saison bereits des Öfteren erneut auf beeindruckende Art und Weise. Erst erwehrte er sich lange den Angriffen von Weltmeister Hamilton und machte nach seinem Stopp am Ende Druck auf Valtteri Bottas. Letztendlich stand zum dritten Mal in dieser Saison Rang drei unter dem Strich.

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Das zweite McLaren-Ziel an diesem Sonntag war das Punkten von Daniel Ricciardo, der das Qualifying erneut in den Sand setzte und nur von P13 aus ins Rennen ging. Der Australier sollte aus dieser Situation möglichst viele Punkte machen und am Ende auch den einen oder anderen Ferrari, die beide vor ihm gestartet sind, im Hinblick auf Platz drei in der Konstrukteurswertung angreifen. Dies gelang Ricciardo mit einer guten Renn-Performance. Kurz vor Schluss musste er zwar noch Carlos Sainz passieren lassen, belegte aber einen starken siebten Rang - vor Ferrari-Pilot Charles Leclerc - der McLaren wichtige sechs Punkte einbrachte.

McLaren-Teamchef Andreas Seidl ist absolut zufrieden mit dem Rennen: Sowohl das Team als auch Lando Norris und Daniel Ricciardo haben eine starke Leistung gezeigt (Videolänge: 4:28 Min.).

Somit fuhr McLaren insgesamt 21 Zähler ein - sieben mehr als Ferrari. Der Vorsprung auf die Scuderia wächst in der Teamwertung damit auf 19 Punkte. Kein Wunder also, dass sich Teamchef Seidl im Anschluss mehr als zufrieden zeigte: "Es war ein super Rennen für uns. Eine super Teamleistung. Lando war das ganze Wochenende unglaublich und hat das auch im Rennen fortgeführt. Auch super war, dass Daniel ein gutes Rennen gehabt, nach vorne gekommen und wichtige Punkte gemacht hat. Das gibt ihm hoffentlich auch einen Schub, um dann in Silverstone den nächsten Schritt zu machen."

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Carlos Sainz

Der Spanier erlebte wie sein Teamkollege Charles Leclerc ein Qualifying zum Vergessen. Am Samstag schieden beide Ferrari in Q2 aus. Nur aufgrund einer Grid-Strafe für Sebastian Vettel durfte Sainz am Sonntag von Platz zehn aus starten.

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Anders als Leclerc schaffte es der Spanier jedoch, sich aus brisanten Zweikämpfen und Duellen im Mittelfeld herauszuhalten. Ein souveräner und durchdachter Auftritt des Ferrari-Piloten, der sich am Ende noch mit einem Überholmanöver gegen Daniel Ricciardo belohnt und sich aufgrund der zweifachen Fünf-Sekunden-Strafe vor Red-Bull-Pilot Sergio Perez über einen guten fünften Platz freuen darf.

Die Verlierer des Großen Preis von Österreich

Lewis Hamilton

Das Wochenende nahm für den Weltmeister zunächst eigentlich einen guten Verlauf. Nachdem Hamilton im 2. Freien Training am Freitag die beste Zeit hinlegte und am Samstagmorgen auch noch die zweijährige Vertragsverlängerung verkündet wurde, sollte das Wochenende mit einem guten Rennen gekrönt werden. Doch bereits im Qualifying gab es den ersten Rückschlag - nur Platz vier für den Weltmeister. Langsamer als der junge Norris, der ebenfalls mit einem Mercedes-Motor unterwegs ist.

Lewis Hamilton wird beim GP in Österreich nur Vierter, konnte jedoch nicht mehr rausholen mit seinem Auto (Videolänge: 1:12 Min.).

Und auch am Sonntag sollte es nicht besser werden. Nach dem Start rutschte Hamilton nach dem Duell zwischen Norris und Perez auf Platz drei vor, hing dann aber extrem lange hinter Norris fest. So vergrößerte sich der Rückstand auf den Führenden Verstappen immer weiter. Nachdem der Brite versucht hat, alles aus seinem Auto herauszuholen, beschädigte er den Unterboden, was ihn rund eine halbe Sekunde pro Runde gekostet hatte. Bottas und auch Norris zogen vorbei und Hamilton belegte am Ende nur Rang vier. Damit landete der Weltmeister in vier der vergangenen sechs Rennen nicht auf dem Podium.

Der Rückstand in der WM-Wertung auf Max Verstappen beträgt bereits 32 Punkte. Der Druck auf Hamilton und Mercedes wächst damit immer weiter, wie auch Sky Experte Ralf Schumacher erklärt: "Man sieht, sie müssen jetzt ans Limit und darüber hinaus gehen. Es war auch nicht das erste Mal, dass Lewis einen Fehler gemacht hat. Wer ans Limit geht, der macht Fehler. Red Bull entfernt sich im Moment eher und von hinten bekommt Mercedes Druck. Und wenn die nächsten zwei Rennen so bleiben, dann kann man an diese Saison schon fast einen Haken machen."

Sergio Perez

Eine Haken kann auch Sergio Perez hinter dieses Rennen machen. Der Mexikaner ging mit großen Ambitionen ins Rennen. Von P3 aus sollte er Druck auf Norris und im besten Fall den Doppelerfolg von Red Bull perfekt machen. Doch es kam alles anders - und das bereits früh im Rennen nach dem Re-Start, als Perez mit aller Macht außen herum an Norris vorbeigehen wollte, aufs Kiesbett kam und so seine gute Platzierung weggeworfen hatte.

In-Race Video: Perez beim Re-Start rausgedrückt! (Videolänge: 51 Sek.).

Im weiteren Verlauf des Rennens legte sich der Mexikaner mehrmals mit Charles Leclerc an. Er drängte den Ferrari-Piloten zweimal von der Strecke (mal mehr, mal weniger hart) und kassierte so zwei Fünf-Sekunden-Strafen, die ihn letztendlich auf Rang sechs nach hinten spülten.

In-Race Video: Und wieder Perez und Leclerc! Nächster Ausflug ins Kiesbett

Ein insgesamt gebrauchter Tag für den zweiten Red-Bull-Piloten. Sein Boss Dr. Helmut Marko fasste diesen passend zusammen: "Perez hat mehr Strafsekunden als Punkte gesammelt, das war leider nicht so optimal."

Dr. Helmut Marko ist zufrieden: Das Gesamtpaket bei Red Bull stimmt und Max Verstappen fährt einen Sieg nach dem nächsten ein - und das äußerst souverän (Videolänge: 5:18 Min.).

Die Stewards

Apropos Strafsekunden: Mit diesen warfen die Stewards beim GP von Österreich nur so um sich. Alleine Yuki Tsunoda und Perez teilten vier Fünf-Sekunden-Strafen untereinander auf. Auch Norris musste seinen Boxenaufenthalt um die gleiche Zeit verlängern - zu unrecht, wie viele Protagonisten im Paddock nach dem Rennen anprangerten.

"Die Strafe war eigentlich auch keine", nahm sogar Red-Bull-Boss Dr. Marko Norris in Schutz. "Wir sind in der Formel 1, das sind die besten Fahrer der Welt und wenn man sich nur berührt, dann kann man keine Strafe geben und sie haben sich nicht mal berührt. Das sind Rennen, das wollen wir sehen mit Zweikämpfen, die am Limit sind." Und auch die Strafen gegen seinen Fahrer (Perez) kritisierte Dr. Marko im Nachhinein: "Der erste Versuch außen herum war eine sehr mutige Entscheidung von Leclerc. Und dafür fünf Sekunden zu kriegen … das war ja kein absichtliches Stoßen von Perez. Eine Strafe hätte genügt würde ich sagen."

Auch für Mercedes-Boss Toto Wolff, McLaren-Teamchef Seidl und Sky Experte Schumacher seien zahlreiche Situationen zu hart beurteilt und deshalb zu unrecht bestraft worden. "Das war hartes Racing, aber absolut fair", erklärte Schumacher beispielsweise zum Norris/Perez-Duell.

Elf Fahrer wurden zu den Stewards zitiert - am Ende wurden jedoch nur drei Fahrer bestraft: Latifi und Mazepin erhielten eine Zehn-Sekunden-Strafe und drei Strafpunkte. Kimi Räikkönen erhielt wegen des Crashs mit Sebastian Vettel (siehe Video) eine 20-Sekunden-Strafe und zwei Strafpunkte.

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