Für Vettel war Monaco ein Lichtblick, für Schumacher dagegen ein Auf und Ab. Beide freuen sich nun auf den nächsten Stadtkurs. Wie stehen ihre Chancen?
"Schnell fahren, keinen Unfall bauen", so lautet die Devise des viermaligen Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel, der seinen Aufwärtstrend aus Monaco in die nächste Stadt nach Baku transportieren will. "Ich hoffe, dass wenn es das Momentum gibt, wir es hierhin mitnehmen können und auch hier wieder ein paar Punkte mitnehmen können", sagte Vettel am Donnerstag zu Sky.
Das wird jedoch alles andere als leicht. Der Große Preis von Aserbaidschan ist deshalb ungewöhnlich, weil er mehrere 90-Grad-Kurven mit der längsten Vollgaspassage der Formel 1 kombiniert. Heißt: Es wird Präzision und Anpressdruck in den Kurven und viel Power und wenig Luftwiderstand auf der 2,2 Kilometer langen Geraden gefordert. Gerade bei Letzterem sieht es sowohl bei Sebastian Vettel, als auch bei Mick Schumacher nicht ganz so rosig aus.
Baku-Kurs birgt Herausforderungen
Deshalb mag Vettel seine Chancen auch nicht so gerne einschätzen: "Schwer zu sagen. Die Strecke ist ganz anders, mit den langen Gerade und so weiter. Andererseits ist es wieder ein Straßenkurs. Das könnte uns vielleicht ein bisschen entgegenkommen." Auch Haas-Pilot Mick Schumacher sieht Herausforderungen in Baku. "Es ist recht windig", erklärt der F1-Newcomer gegenüber Sky. "Das wird recht taff." Außerdem hofft er, dass die Strecke vor den Trainings nochmal gereinigt wird. "Wir haben ein paar Nägel gefunden, was natürlich nicht optimal ist."
Dennoch wirkt Schumacher zuversichtlich und spricht die lange Gerade an: "Überholen ist hier eigentlich recht einfach, was Action bringt und auch uns hoffentlich dann in die Action reinbringt." Ob er das mit dem langsamsten Auto im Feld schafft, darüber könnte das erste freie Training am Freitag Aufschluss geben.
Für Vettel sind wieder Punkte möglich
Während Vettel auf das Momentum hofft und Schumacher Teil der Action sein will, gibt Sky Kommentator Sascha Roos bei Warm up - Das Motorsport Spezial ein Prognose für die beiden Deutschen und deren mögliche Endresultate ab. Punkte sind für Vettel allemal drin: "Ich glaube, der wird eine gute Rolle spielen. Das Podium wird es nicht, aber es ist durchaus möglich, dass er Platz fünf wiederholen kann."
Mick Schumacher dagegen wird es wieder einmal schwer haben. Der Haas-Pilot hatte in Monaco erst mit Motorproblemen zu kämpfen und musste sich dann der Stallorder beugen und durfte seinen langsameren Teamkollegen Nikita Mazepin nicht überholen. Dazu soll es in Baku nicht kommen. Am Kaspischen Meer möchte er einmal mehr beweisen, dass er schneller ist als der Russe.
Schumacher wohl nur gegen Mazepin
"Wenn der Motor diese paar Runden nicht so schlecht gewesen wäre, dann wäre er vor Mazepin geblieben", sagt Roos. "Ich glaube, dass er das auch in Baku schaffen wird. Er wird wieder zeigen, dass er der bessere ist und wird deutlich vor Mazepin im Ziel ankommen - außer er macht einen Unfall", prognostiziert Roos.
Doch damit scheint es dann auch getan. Viel weiter nach vorne wird es für Schumacher unter normalen Umständen wohl nicht gehen. Dafür ist das Auto zu langsam. "Mehr ist nicht drin", meint Sky Kommentator Roos. "Das liegt daran, dass der härteste Konkurrent der Williams ist. Der hat den Mercedes-Motor hinten drin." Das bringe gerade auf der Vollgaspassage Vorteile, so Roos. Vor Mazepin im Ziel einzufahren sei "das höchste der Gefühle" bei einem normalen Rennverlauf.
Wie sich Vettel und Schumacher schließlich schlagen erfahren Sie ab Freitag live und exklusiv auf Sky Sport F1 - auch in HD und UHD. Alle weiteren Infos zur Übertragung finden Sie hier.