Oscar Piastri sauer auf Lando Norris nach McLaren-Kontakt in Singapur

Kurz nach dem Start war es zur Berührung zwischen den beiden Teamkollegen gekommen.

Von Peer Kuni,

Die Berührung zwischen Lando Norris und Oscar Piastri beim Großen Preis von Singapur ist der Aufreger des Abends und sorgt für einige Diskussionen.

Am Ende stellte sich McLaren auf die Seite von Norris, das gefiel Piastri so gar nicht.

Singapur sorgt für McLaren-Beef!

Der WM-Kampf zwischen Oscar Piastri und Lando Norris wird hitziger. WM-Spitzenreiter Piastri war alles andere als begeistert über eine Aktion seines McLaren-Teamkollegen kurz nach dem Start.

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Was war passiert?

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Piastri versuchte am Start sich in Kurve eins neben Max Verstappen (Red Bull) zu setzen, blieb aber dahinter auf Platz drei. Norris hatte von P5 einen starken Start, überholte Kimi Antonelli (Mercedes) vor ihm, fuhr aggressiv über den Curb in Kurve eins und setzte sich vor Kurve zwei innen neben Piastri. In der Folge kam es zur Berührung der beiden Stallgefährten, Piastri auf der Außenbahn konnte gerade so einen Einschlag in die Mauer verhindern.

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Kontakt zwischen Piastri und Norris - War da alles sauber? | In-Race Video

"Ist es okay, dass Lando mich einfach aus dem Weg schubst?", fragte der Australier am Funk in Richtung seines Teams. Am Kommandostand schauten sich die Verantwortlichen die Szene mehrfach an und kamen zu der Erkenntnis, dass Norris Verstappen vor ihm ausweichen musste und deshalb seitlich in Piastri reinfuhr. Daher griff McLaren auch nicht aktiv von außen ein und forderte die Piloten auch nicht zu einem Platztausch auf.

Piastri schimpft am Funk über Norris | In-Race Video

Piastri sauer - Norris rechtfertigt sich

Die Antwort von Piastri ließ nicht lange auf sich warten. "Das ist nicht gut, das ist nicht fair. Wenn er einem anderen Auto ausweichen muss, um dann seinem Teamkollegen in die Seite zu fahren, sollte das eine ziemlich deutliche Warnung sein", funkte der 24-Jährige hörbar verärgert zurück. Auch nach dem Rennen sagte er am Sky Sport Mikrofon bestimmt: "Ich habe noch nicht die Wiederholung gesehen. Ich weiß nur aus meiner Sicht aus dem Auto, was da passiert ist. Ich bin mir sicher, dass es kein absichtlicher Kontakt war. Aber der Kontakt war da."

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Oscar Piastri gibt zu, dass der Kontakt zwischen ihm und Lando Norris wohl kein absichtlicher seitens seines Teamkollegen war. Dennoch sagt er, er würde seine Lehren aus dem Rennen ziehen.

Norris kam durch den Vorfall an Piastri vorbei und fuhr letztendlich auch auf Position drei hinter Rennsieger George Russell (Mercedes) und Verstappen am Ende über die Ziellinie, Piastri wurde Vierter. Damit knabberte WM-Verfolger Norris drei Punkte vom Vorsprung seines WM-Rivalen ab - der Rückstand beträgt nun nur noch 22 Punkte. Bei noch sechs ausstehenden Rennwochenenden (inklusive dreier Sprints) ist in der Fahrer-WM noch alles offen.

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Norris schilderte seine Sichtweise zu dem Vorfall direkt nach dem Rennen sowie auf der Fahrer-Pressekonferenz: "Ich habe das Heck von Max leicht berührt, deshalb musste ich korrigieren. Ich war aber nicht aggressiv gegenüber meinem Teamkollegen. Jeder im Grid hätte exakt dasselbe gemacht wie ich. Wenn du mich dafür kritisierst, dass ich mein Auto auf die Innenseite in eine große Lücke gebracht habe, dann solltest du nicht in der Formel 1 sein."

Lando Norris hätte Max Verstappen zu gerne überholt - und muss am Ende doch zugeben, dass der Niederländer während des Großen Preis von Singapur keinen Fehler gemacht hatte.

Brown und Schumacher pro Norris

Der 25-Jährige wies jeden Schuldvorwurf von sich. "Ich habe nichts Falsches gemacht. Ich habe mich nur ein bisschen verschätzt, was den Abstand zu Max angeht. Aber das ist Racing. Ich wäre sowieso vor Oscar nach der Kurve gewesen, weil ich innen war und Oscar außen im Dreck", so der Brite. Zak Brown stellte sich am Sky Sport Mikrofon hinter Norris.

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"Die Berührung war ein wenig unglücklich, aber ganz sicherlich keine Absicht. Wir haben uns sofort die Wiederholung angesehen. Man fühlt sich dann natürlich ein wenig schlecht, denn man möchte nicht, dass sich die eigenen Fahrer da berühren auf der Strecke. Aber dazu haben noch andere beigetragen. Wir werden uns zusammensetzen, darüber reden und ich bin mir sicher, wenn Oscar die Bilder sieht, dann versteht er auch, wie alles zusammengekommen ist", so der McLaren-CEO.

Im Interview mit Sky Sport spricht Zak Brown über die Berührung seiner beiden Fahrer und sagt, dass er nicht glaubt, dass Absicht dahintersteckte.

Ralf Schumacher meinte im Live-Kommentar zu der Szene: "Das war keine Absicht von Norris. Das kann aber auch mal in die Hose gehen." Auch zur Reaktion von Piastri und dem gesamten Vorfall hatte der Sky Sport F1-Experte eine klare Meinung: "Lando macht einen guten Job, hatte einen guten Start. Das hat Piastri auch geärgert, dass Lando da an ihm vorbeikam. Die Berührung passiert schon mal. Oscar zeigt jetzt doch mehr Nerven. Er ist jetzt auch am Funk und vor den Mikrofonen auf jeden Fall dünnhäutiger."

Sky Sport Experte Ralf Schumacher glaubt nicht, dass das Manöver, das der Berührung von Lando Norris und Oscar Piastri vorausging, Absicht war.

Rückschlag für Piastri im WM-Kampf

Das liegt natürlich auch daran, dass McLaren - trotz des vorzeitigen Gewinns der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft - seine Dominanz endgültig verloren hat. "Mercedes und Red Bull haben einen guten Schritt nach vorne gemacht und uns eingeholt. Es wird ein aufregendes Finish für die Fahrer-WM geben. Wir haben jetzt die Konstrukteurs-WM gewonnen, können uns nun ganz auf die Fahrer-WM konzentrieren. Max hat wieder einen super Job gemacht, es ist immer noch ein Dreikampf", betonte McLaren-CEO Brown.

Piastri hat nun im dritten Rennen hintereinander Punkte gegenüber Norris und auch Verstappen verloren. Der Titelkampf scheint ein Thriller zu werden. "Ich muss meine Lektionen aus diesem Wochenende lernen und schauen, was ich verbessern kann", sagte der Mann aus Down Under daher auch etwas nachdenklich.

Beim Großen Preis von Singapur sorgt vor allem die Berührung zwischen Lando Norris und Oscar Piastri für Aufsehen. Dass George Russell einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg einfährt, gerät dabei fast in den Hintergrund.

Bis jetzt hat McLaren den großen Knall zwischen seinen beiden Topfahrern verhindern können. Bis jetzt. In Austin geht es in zwei Wochen in eine neue Runde.

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