Formel-1-Kolumne: "Adios Alonso!"

Back on Track – die F1-Kolumne von Sandra Baumgartner

Sandra Baumgartner berichtet in ihrer Kolumne über die aktuelle Formel-1-Saison (Bildquelle: Jerry Andre).
Image: Sandra Baumgartner berichtet in ihrer Kolumne über die aktuelle Formel-1-Saison (Bildquelle: Jerry Andre).  © Sky

Formel 1 Reporterin Sandra Baumgartner spricht in ihrer Kolumne "Back on Track" über die aktuellen Themen in der Königsklasse des Motorsports auf skysport.de. Dieses Mal geht es um den Abschied von Fernando Alonso.

Eine Formel 1 ohne Fernando Alonso kann ich mir gar nicht vorstellen. Für mich gehört der Spanier genauso zur Formel 1 wie vier Reifen und ein Lenkrad zum Rennwagen gehören.

Doch an diesem Wochenende wird eine Ära zu Ende gehen. Das letzte Mal "Nando" im Rennwagen nach 17 Jahren. Mehr als 300.000 Kilometer hinter dem Steuer, nur Barrichello, Michael Schumacher und Jenson Button haben mehr Grand Prix absolviert als er.

Einer der besten Fahrer

Fernando Alonso ist meiner Meinung nach auch immer noch einer der besten Fahrer der jüngeren Formel-1-Geschichte. Auch wenn er das im McLaren nicht mehr wirklich zeigen konnte. Es gibt nur wenige Fahrer, die es schaffen, instinktive Fahrweise mit taktischem Denken so zu kombinieren wie der 37-Jährige.

Abu Dhabi: Alonsos McLaren bekommt Sonderlackierung zum Abschied
Abu Dhabi: Alonsos McLaren bekommt Sonderlackierung zum Abschied

McLaren hat sich für das vorerst letzte Formel-1-Rennen von Fernando Alonso etwas Besonderes überlegt.

So brillant er auf er Strecke ist, so schwierig ist er im Team. Aus vielen Richtungen wird ihm attestiert, Unruhe in ein Team zu bringen. Legendär die Rivalität zwischen Alonso und Hamilton im Jahr 2007 bei McLaren. Da traf der Doppelweltmeister auf einen Rookie und zwei Alphatiere aufeinander. Was Scharmützel zwischen zwei Fahrern angeht, war 2007 eine wirklich denkwürdige Saison. Die aber auch gezeigt hat, wie Alonso tickt.

Sportliche Talfahrt ab 2010

Doch danach ging für ihn die sportliche Talfahrt los. 2010 im ersten Jahr bei Ferrari war der dritte Titel zum Greifen nah. Alonso in Abu Dhabi knapp geschlagen von Sebastian Vettel. Danach hat er mit Ferrari kein Bein mehr auf den Boden bekommen. Bekanntlich hat auch der Wechsel zu McLaren keine Besserung gebracht. Fernando verbannt an den Schluss des Feldes.

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In 17 Jahren Formel 1 hat Fernando Alonso einiges erlebt, Sandra Baumgartner mit einem Blick auf seine herausragende Karriere

Doch mit dem Misserfolg kam auch die Menschlichkeit und Lockerheit zurück. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Interviews mit Fernando Alonso zu seiner Ferrari-Zeit waren. Außer Kimi Räikkönen war Alonso der einzige Fahrer, der so konsequent mit verspiegelter Sonnenbrille zu Interviews gekommen ist.

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Bloß keine Nähe zulassen. Mehr als zwei Fragen waren nur sehr selten erlaubt, und wenn Alonso der Meinung war, das Interview ist beendet, ist er einfach gegangen. Oder er ist gar nicht erst in der Mixed Zone erschienen.

Ziel: Triple Crown

Doch bei McLaren wurde er richtig witzig in den Interviews. Als ich ihn nach einer Qualifikation zum Erreichen von Q3 beglückwünscht habe, sagte er: „Das war ungewohnt nach eineinhalb Jahren Q3 nicht am Fernseher zu verfolgen, sondern mitfahren zu müssen."

Sein Ziel jetzt ist die Triple Crown, dazu fehlt ihm noch der Sieg beim Indy 500. Ich glaube fest daran, dass er das schaffen kann.

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