Formel 1 Kolumne: Timo Glock zum GP von Monaco

Glock: Verstappen kann noch alles erreichen, aber...

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Max Verstappen gewinnt den GP von Monaco vor Fernando Alonso und dem überraschenden Dritten Esteban Ocon. Sergio Perez enntäuscht nach der Quali auch im Rennen und bleibt ohne Punkte.

Sky Experte Timo Glock beleuchtet in seiner Kolumne die wichtigsten Themen rund um den Formel-1-Zirkus. Während Max Verstappen das Maß aller Dinge ist, warnt Glock seinen Teamkollegen Sergio Perez, hofft auf einen Fortschritt von Alpine und Mercedes auch in Barcelona und lobt einen Rookie.

Mit seinem 39. Sieg für Red Bull hat man bei Max Verstappen momentan das Gefühl, dass es für ihn keine Grenzen nach oben gibt. Auf allen Strecken, unter allen Bedingungen ist er momentan das Maß aller Dinge. Wenn ihm nicht die Technik einen Strich durch die Rechnung macht, ist es echt schwierig, ihn zu schlagen.

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Mit seinen 25 Jahren kann Verstappen noch alles erreichen, die Frage ist nur, ob er das auch will - er hat das ein oder andere Mal ja bereits verlauten lassen, dass er nicht weiß, wie lange er sich den Stress der Formel 1 mit 23 Rennen noch antun möchte. Seinen Red-Bull-Vertrag (bis 2028) erfüllt er auf jeden Fall, bis dahin werden wir noch viele Siege von ihm sehen.

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zwei verschiedene Welten lagen zwischen der Leistung von Max Verstappen und der von Sergio Perez in Monaco. Das sah auch Dr. Helmut Marko so, der Verstappen lobte und Perez kritisierte.

Perez darf sich keine großen Fehler mehr erlauben

Für Sergio Perez war Monaco dagegen ein Wochenende zum Vergessen. Das darf ihm nicht passieren, wenn er gegen Verstappen um die WM kämpfen will. Fernando Alonso mit seiner großen Erfahrung und dem Speed des Aston Martin hat unfassbar viel Spaß im Auto und ist hochmotiviert. Da darf sich Perez keine großen Fehler mehr erlauben, weil Alonso immer da ist, immer wieder auf dem Podest steht und Verstappen so langsam unter Druck setzt. Und dann ist die Frage: Was kommt von Aston Martin noch? Dort war das ein oder andere Update über die Saison hinweg angekündigt, man darf also gespannt sein.

Verstappen hat noch einen komfortablen Vorsprung - wenn aber mal ein, zwei Rennen nicht so laufen, die Technik vielleicht einen Strich durch die Rechnung macht, ist Alonso da und nimmt die Punkte mit. Alonso kann wirklich ein Hauptgegner für Verstappen werden. Vielleicht ergibt sich also noch ein spannender Kampf. Klar, auch Verstappen oder Alonso erwischen irgendwann ein schlechtes Rennwochenende, aber dann muss Perez auch da sein, abliefern und die Punkte mitnehmen.

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Timo Glock sieht Sergio Perez in einer schwieriger Lage, in die er sich aber durch seine schwache Leistung in Monaco selbst gebracht hat.

Alpine und Mercedes können Fortschritt in Barcelona untermauern

Alpine hat am Wochenende mit Esteban Ocon gezeigt, dass sie einen Schritt nach vorne gemacht haben. Die Frage ist natürlich, ob das auf anderen Strecken auch so gut funktioniert. Barcelona wird ein Gradmesser, eine Strecke wo es auf die Aerodynamik ankommt. Da wird es auch sehr interessant zu sehen sein, was Mercedes mit dem neuen Auto macht, wie schnell man das Paket versteht und ob das letzte Wochenende wirklich ein großer Schritt nach vorne war.

Das muss man auch bei Alpine abwarten, denn Monaco hat seine eigenen Gesetze. Dort kann der Fahrer den Unterschied machen, die Mechanik vom Auto hat Alpine im Fürstenstaat vielleicht zudem ein bisschen in die Hände gespielt. Aber vielleicht war es auch ein Schritt nach vorne. Es wäre zu hoffen, dass das Feld näher zusammenrückt und dass auch Mercedes mit dem Update einen Sprung nach vorne geschafft hat. Ich bin sehr gespannt auf das Wochenende in Barcelona, speziell bei Mercedes mit dem runderneuerten Auto.

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Nach Platz drei in Monaco war Alpines Teamchef Otmar Szafnauer voll des Lobes für seine Fahrer Esteban Ocon und Pierre Gasly.

Ferrari muss Fehleranfälligkeit in den Griff bekommen

Bei Ferrari und speziell Charles Leclerc hält der Monaco-Fluch unermüdlich an. Er ist ein großartiges Qualifying gefahren, doch dann der Leichtsinnsfehler von Ferrari, als man Leclerc nicht über Lando Norris, der sich hinter ihm auf einer schnellen Runde befand, warnte. Dadurch wurde Leclerc um drei Plätze nach hinten versetzt. Wenn man in Monaco von Platz sechs losfährt, wird der Kampf ums Podium schwierig. Der Speed im Rennen war dann auch nicht da, weil man keine freie Fahrt hatte und immer im Verkehr gesteckt ist.

Es war ein weiteres Mal kein rundes Wochenende, die Scuderia muss in den nächsten Rennen einen ordentlichen Schritt nach vorne machen, auch was die ganzen kleinen Fehler angeht. Da darf man sich nicht immer selbst im Weg stehen. Diese momentane Anspannung muss man in den Griff bekommen, damit die Fehler im Vergleich zur Konkurrenz reduziert werden.

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Laut Teamchef Fred Vasseur musste Ferrari im Rennen viel Risiko gehen, was sich am Ende aber nicht ausgezahlt hätte.

Von Piastri kann man noch viel erwarten

Oscar Piastri macht auf der anderen Seite wirklich einen sehr, sehr guten Job. Er lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Am Freitag hatte er einen großen Rückstand auf Lando Norris, hat sich davon aber nicht beirren lassen und sich Schritt für Schritt herangekämpft. Im Qualifying war er zum richtigen Zeitpunkt auf Augenhöhe mit Norris, auch im Rennen hat er wieder einen sehr guten Job gemacht und sich am Ende den zehnten Platz im Rennen erarbeitet.

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Es zeigt: Bei ihm geht die Tendenz steil nach oben. Wenn er nun auf Rennstrecken fahren kann, die er aus der Formel 2 schon besser kennt, dann wird er seinem Teamkollegen das Leben noch schwerer machen. Von Piastri kann man also noch viel erwarten. Mit Mark Webber hat er sicherlich auch einen erfahrenen Formel-1-Fahrer als Manager an seiner Seite, der ihm weiterhelfen und ihn in die richtige Bahn lenken kann. Davor kann man nur den Hut ziehen.

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