Zum Inhalte wechseln

Formel 1: Nach Haas-Aus - Schumacher mit Hintertür bei Williams?

Durch die Hintertür? So könnte Mick doch noch bei Williams landen

Mick Schumacher könnte durch die Hintertür doch noch Teamkollege von Alexander Albon bei Williams werden.
Image: Mick Schumacher könnte durch die Hintertür doch noch Teamkollege von Alexander Albon bei Williams werden.  © Imago

Das Haas-Aus für Mick Schumacher ist beschlossene Sache, für 2023 bleibt der 23-Jährige wohl ohne Cockpit. Eine allerletzte Hintertür bleibt aber noch.

Denn Formel-2-Fahrer Logan Sargeant braucht noch Punkte für seine Superlizenz, um nächstes Jahr wie geplant für Williams in der Formel 1 fahren zu können. Sky Sport fasst die Ausgangslage zusammen.

Wie ist der aktuelle Stand bei Williams?

Sargeant soll 2023 das Cockpit von Nicolas Latifi bei Williams übernehmen. Doch um in der Formel 1 fahren zu können, braucht er eine Superlizenz - die restlichen dafür benötigten Punkte muss er am letzten Rennwochenende in Abu Dhabi einfahren.

Wie viele Punkte braucht man für eine Superlizenz?

40 Punkte braucht ein Rennfahrer, um eine Superlizenz in der Formel 1 zu bekommen. Diese kann er in verschiedenen Rennserien erlangen - unter anderem auch in der Formel 2. Innerhalb von drei Jahren muss ein Fahrer diese 40 Punkte erreichen. In der Formel 2 bekommen die ersten zehn im Gesamtklassement Superlizenz-Punkte in folgender Aufteilung: 40-40-40-30-20-10-8-6-4-3. Der F2-Meister bekommt also 40 Punkte, der Zehntplatzierte drei.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Mick Schumacher spricht exklusiv mit Sky über sein Aus bei Haas, die Gründe von Teamchef Steiner, seine Ziele für die Zukunft in der Formel 1, den Support von Sebastian Vettel und wie er das Rennen in Abu Dhabi angehen wird.

Wie sieht der Stand bei Sargeant aus?

Der Amerikaner steht momentan auf Platz drei der Gesamtwertung. Die dafür vorgesehenen 40 Punkte würden also schon genau für die Superlizenz reichen. Doch in der Fahrerwertung sind die Abstände gering, Sargeant hat gerade einmal zwölf Punkte Vorsprung auf Platz sieben. Für den siebten Platz gibt es nur noch acht Punkte - zu wenig für den Amerikaner.

Wie viele Lizenzpunkte hat Sargeant?

Durch die zwei Saisons in der Formel 3 in den Jahren 2020 und 2021 kommt Sargeant bereits auf 24 Punkte, zwei weitere bekam er zudem 2021, weil er in der gesamten Saison ohne Strafpunkte blieb, die bei harten Vergehen auf der Strecke ausgesprochen werden.

Weitere zwei Punkte kommen aus den Trainingssessions der Formel 1 in dieser Saison dazu. Pro gefahrene 100 Kilometer im Freien Training gibt es einen Lizenzpunkt, Sargeant knackte diese Marke in den USA (Austin) und Brasilien. In Abu Dhabi wird Sargeant sehr wahrscheinlich ein weiteres Mal im Training eingesetzt, um sein Punktekonto von 28 auf 29 Punkte aufzustocken. Dazu könnten wieder die zwei Extra-Punkte kommen, wenn er auch in Abu Dhabi auf der letzten Station der F2-Saison straffrei bleibt.

Mehr dazu

Somit könnte er im Optimalfall am Ende auf 31 Lizenzpunkte kommen. Bedeutet: Um in der nächsten Saison in der Formel 1 fahren zu können, muss Sargeant mindestens Sechster im Gesamtklassement werden - dafür gibt es zehn Lizenzpunkte. Der Siebtplatzierte bekommt nur acht Lizenzpunkte, einer zu wenig für Sargeant, der es in diesem Fall dann nur auf 39 Superlizenz-Punkte bringen würde. Sollte er sich in Abu Dhabi noch Strafpunkte einholen, müsste er sogar Platz fünf in der Gesamtwertung erreichen.

Wie sieht der WM-Stand in der Formel 2 aus?

Es ist knapp. Sargeant steht mit 135 Punkten auf Platz drei, dahinter folgen drei Fahrer mit 126 Punkten. Liam Lawson auf Platz sieben hat 123 Punkte. Zwischen dem dritten und siebten Platz (der für Sargeant zu wenig wäre), liegen also nur zwölf Punkte. Bei einem F2-Rennwochenende kann ein Fahrer bis zu 39 Punkte erzielen.

Klar ist: Sargeant befindet sich in einer komfortablen Position. Um im Gesamtklassement bis auf Platz sieben abzurutschen, müssten all seine Konkurrenten ordentlich punkten und er selbst so gut wie gar nicht. Auch wenn es eher unwahrscheinlich scheint, unmöglich ist dieses Szenario nicht. Sollte Sargeant tatsächlich an den Lizenz-Punkten scheitern, würde sich die Hintertür für Schumacher bei Williams öffnen.

Der Rennstall um Teamchef Jost Capito hatte sich bereits in den vergangenen Wochen mit Schumacher beschäftigt, sich dann jedoch für den US-Amerikaner Sargeant entschieden.

Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de

Weiterempfehlen: